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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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wusste jedoch, dass der Reifen jeden Moment von der Felge gefetzt würde, wenn er es nicht tat. »Los, sagt mir, wie es bei euch da hinten aussieht!«
    »Ich brauch noch eine Minute«, erwiderte Bernie, ohne seine Arbeit zu unterbrechen.
    »Scheiße!« Drei weitere Schützen tauchten vor dem Jeep aus dem Dschungel auf, als sie auf die Straße zurück nach Kivu einschwenkten. »Du hast aber keine Minute.«

    Weitere Kugeln trafen den Jeep, stanzten Löcher in die Windschutzscheibe, rissen den Rückspiegel auf der Fahrerseite ab und durchlöcherten den Kühler, so dass dichte Dampfwolken unter der Motorhaube hervorquollen.
    »Wir müssen es jetzt gleich versuchen!«, rief Rivers. Das Lenkrad bockte so heftig, dass er das Gefühl hatte, ein Stromkabel in den Händen zu halten.
    »Warte nicht auf mich!«, erwiderte Bernie.
    »Mach ich auch nicht. Haltet euch fest!«
    Er riss das Lenkrad nach links und hielt direkt auf den Fluss zu, der sich durch den Dschungel schlängelte. Das Ufer befand sich etwa anderthalb Meter über dem Wasserspiegel, daher trat er das Gaspedal bis aufs Bodenblech durch. Der malträtierte Motor reagierte, als wüsste er, dass er seinen Geist schon bald mit fliegenden Fahnen aufgeben würde.
    Der Jeep erreichte den Uferwall, bäumte sich kurz auf und schoss dann aufs Wasser hinaus. Wie ein Rennflusspferd tauchte er ein, so dass ein Wasserschwall über die Windschutzscheibe spülte und eine hohe Bugwelle auf das gegenüberliegende Ufer zurollte und sich dort schäumend brach. Das Geländefahrzeug wurde von der langsamen Strömung sofort erfasst, drehte sich in unsichtbaren Strudeln, bis es rückwärts abtrieb. Gleichzeitig begann es zu sinken.
    »Wie steht es da hinten?«, fragte Paul, während sich der Fußraum schnell mit trübem Flusswasser füllte.
    »Du könntest mir ruhig beim Verpacken helfen«, sagte Bernie, während er sich damit abmühte, die Säcke, die nach vorn gerutscht waren, als der Jeep ins Wasser tauchte, zurechtzuschieben. Sykes half ihm, so gut er konnte, doch sein Rücken hatte sich mittlerweile, da er nicht mehr rannte, völlig versteift, so dass er sich kaum noch rühren konnte.
    Paul Rivers kletterte über seine Sitzlehne und kniete sich
auf die Rückbank, um Cieplicki beim Platzieren der Säcke behilflich zu sein. Mittlerweile reichte das Wasser bis dicht unter den unteren Rand des zerschmetterten Heckfensters. Sobald es über den Rand stieg und ungehindert einströmen konnte, würde der Jeep absacken wie ein Stein.
    »Gibt es in diesen Gewässern Piranhas?«, erkundigte sich Bernie, ohne von seiner Tätigkeit aufzublicken.
    »Wir sind hier nicht in Südamerika, du Trottel. Dafür gibt es hier Krokodile, die sind so groß wie Schnellboote.«
    Eine Woge schwappte über den hinteren Fensterrand, und innerhalb von Sekunden war das Frachtabteil überflutet. Die Männer hielten sich fest, während Bernie nach hinten turnte, um die Hecktür aufzustoßen. Dann verschwand der Jeep unter der Wasseroberfläche, die sich nur leicht kräuselte.
    Die Rebellen am Ufer sahen den Jeep versinken und brachen nach einer Minute in wilden Jubel aus, als keiner der Männer auftauchte. Sie hatten zwar keine Beute gemacht, freuten sich aber mindestens genauso darüber, drei weitere Menschenleben beendet zu haben.
    Dreißig Meter von der Stelle entfernt, wo der Jeep untergetaucht war, wölbte sich die Wasserfläche, und ein riesiges Kieferpaar hob sich aus dem Fluss. Es war ein aufklaffendes rotes Maul, das mit dolchartigen Zähnen gesäumt war. Die Rebellen deuteten aufgeregt auf die Erscheinung und wichen unwillkürlich zurück, als der Rest des flachen, ovalen Monsters aus der Tiefe hochschoss. Dann sah es plötzlich so aus, als spucke es menschliche Körper aus. Drei Köpfe erschienen in nächster Nähe der Bestie auf den Wellen. Nacheinander zogen sie sich auf den Rücken des Raubtiers. Einer der Männer half dem dritten, einen sicheren Platz zu finden, während sich der erste Mann an seinem breiten Rumpf zu schaffen machte.

    »Beeil dich«, trieb Bernie ihn an, während er Sykes aus dem Wasser zog.
    Das aufblasbare Boot war Mercers Idee gewesen. Er hatte gemeint, da sie sich in der Nähe eines Flusses befanden, wäre es vielleicht ein geeignetes alternatives Transportmittel, falls die Straßen unpassierbar sein sollten. Sykes hatte es bei einem Bootsausrüster in Virginia erstanden, wobei ihm das Modell mit dem Haifischmaul auf dem Bug am besten gefallen hatte, und einen zusätzlichen,

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