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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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aufloderte. »Ich sage nicht, dass Hussein kein Tyrann war oder dass er hätte an der Macht bleiben sollen. Zur Zeit der amerikanischen Invasion erklärten Frankreich und Russland ihre Bereitschaft, das über den Irak verhängte Embargo aufzuheben, und ich bin sicher, dass die Iraker am Ende die Atombomben bekommen hätten, auf die sie so scharf waren. Nein, die Invasion war ein wichtiger Schritt im Rahmen einer weltweiten Entwicklung. Das heißt jedoch nicht, dass sie nicht auch ein Stich in ein Hornissennest gewesen ist.«
    Mercer erinnerte sich plötzlich an Ahmads erste Äußerungen, als er im Camp erschienen war. »Sie sagten, Istanbul, Ankara oder Baku seien als Ziele für Feines und das Plutonium eher wahrscheinlich. Weshalb?«
    »Sie haben aufgepasst. Sehr gut«, meinte Ahmad in einem Tonfall, als lobte er jetzt den unaufmerksamen Studenten,
den er kurz zuvor noch heftig getadelt hatte. »Ich glaube, Sie gehen bei Ihrer Operation von der falschen Vermutung aus, dass Al Qaida Poli Feines finanziert, um eine amerikanische Stadt mit Plutonium zu verseuchen und auf diese Art und Weise noch mehr Angst und Schrecken auf der Welt zu verbreiten. Das ist jedoch nicht der Fall. Es gibt keinen Terrorismus um des Terrorismus willen. Mit jeder Aktion wird ein ganz spezielles Ziel verfolgt.«
    Cali unterbrach ihn. »Wie zum Beispiel den Rückzug der USA aus dem Irak oder Israels aus der West Bank.«
    »Nicht ganz«, sagte Ahmad. »Das sind die vorgeschobenen Ziele, sicher, aber letztlich wollen diejenigen, die hinter den Selbstmordattentätern stehen, doch die Macht, sobald der Rückzug stattgefunden hat. Der arme Teufel, der sich in unmittelbarer Nähe eines polizeilichen Kontrollpunkts in die Luft sprengt, glaubt, dass er für die Befreiung seines Volkes kämpft. Dabei benutzen ihn diejenigen, die ihm die Bombe gaben, nur als Werkzeug für ihre weiteren politischen Absichten. Sie wollen nichts anderes als die Herrschaft über die Familie dieses Mannes.
    Das trifft in allen Fällen zu. Die Leute, die die Bombenanschläge in London und Madrid ausgeführt haben, wollten die USA und die westlichen Staaten zwingen, sich aus dem Irak herauszuhalten, auch wenn die Bombenleger noch nicht einmal irakischer Abstammung waren. Vielmehr waren es die Männer, die hinter ihnen standen, die diese Absichten verfolgten. Die Männer, die sich in die Luft sprengten, wollten sich lediglich einen Platz im Paradies sichern. Unglücklicherweise konzentrieren sich Ihre Medien nur auf die Soldaten und schenken den Generälen so gut wie keine Beachtung.«
    Mercer erkannte auf Anhieb die Schwachstelle in Ahmads Logik. »Wenn das zutrifft, über wen möchte Osama bin Laden
denn Macht erringen, da schließlich er es war, der das Attentat vom 11. September inszeniert hat?«
    »Richtig, er hat es geplant und ausgeführt«, gab ihm Ahmad recht. »Aber hat er es auch finanziert?«
    »Der Junge ist an die zweihundert Millionen schwer. Natürlich hat er die Aktion bezahlt.«
    »Ah, aber woher hat er das viele Geld?«
    »Ich glaube, sein Vater war in Saudi-Arabien ein erfolgreicher Bauunternehmer oder so was Ähnliches.«
    Professor Ahmad erwiderte nichts darauf und wartete ab, da er wusste, dass Mercer am Ende selbst darauf kommen würde.
    »Wollen Sie etwa behaupten, die Saudis hätten die ganze Geschichte finanziert? Für ihre mögliche Beteiligung gibt es bislang kein anderes Indiz als die Tatsache, dass die meisten Attentäter saudischer Herkunft waren.«
    »Reicht das denn nicht?«, meinte Ahmad vieldeutig.
    »Wenn man Ihrer Logik folgt, müsste die amerikanische Regierung Oklahoma City inszeniert haben, weil Timothy McVeigh Amerikaner war. Das erscheint mir doch aber ziemlich absurd.«
    »Vielleicht habe ich übertrieben«, gab Ahmad zu. »Aber innerhalb der saudischen Regierung gibt es ohne jeden Zweifel Fraktionen, die nichts lieber sähen als eine Destabilisierung der Vereinigten Staaten. Und nun haben sie sich jemanden gesucht, der ihnen hilft, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Davor war es bin Laden. Jetzt bezahlen sie Poli Feines dafür, ihre Schmutzarbeit zu erledigen. Der Mann, der am engsten in die Angelegenheit verwickelt ist, dürfte der saudische Vertreter der OPEC bei den Vereinten Nationen sein - Mohammad bin Al-Salibi.«
    In der Stille, die auf diese Behauptung folgte, wechselten Mercer und Cali einen verblüfften Blick. Das war etwas, womit
Mercer ganz und gar nicht gerechnet hatte. Abgesehen davon, dass Saudi-Arabien wahhabitische

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