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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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trippelte ihnen mit vogelähnlichen Bewegungen entgegen. »Haben Sie sie?«, fragte sie atemlos. »Und Sie sind sicher, dass sie von Alexander dem Großen aufgestellt wurde? Ist Ihnen eigentlich klar, was für ein bedeutender Fund das ist? Ich muss die Stele unbedingt sehen.« Sie sprudelte alles so schnell hervor, dass die Worte sich überschlugen. »Sie sind Dr. Mercer und Mr. Sykes, nicht wahr?«
    Mercer lächelte. »Richtig. Und Sie müssen Emily French sein.«
    »Ja. Ich habe auch schon einige Touristen, die ins Museum kamen, angesprochen, weil ich hoffte, dass Sie es seien. Ich kann ja das Ganze kaum fassen. Es gibt im Bereich der Ptolemäischen Ägyptologie nur noch wenige neue Entdeckungen, zumindest solche, die nicht zuerst von den Ägyptern selbst bekannt gegeben werden.«
    »Ptolemäisch?«
    »Ja, die Zeit, als Ägypten von den Griechen regiert wurde,
331 bis 30 vor Christus. Diese Epoche endete mit Kleopatra, die eigentlich Kleopatra VII. war - aber niemand wollte Filme über die ersten sechs drehen. Oh, hören Sie nur, ich plappere schon wieder. Wir sollten in mein Büro gehen, damit ich mir das gute Stück ansehen kann, einverstanden?«
    »Wie kann dies etwas sein, das die nationale Sicherheit betrifft?«, fragte sie, während sie mit ihnen durch den öffentlichen Teil des Museums eilte und zu den Büros im dritten Stock hinaufging. »Die Stele ist doch ein antikes Artefakt und kein Konstruktionsplan für eine Atombombe oder so etwas.«
    Mercer verschlug es beinahe den Atem, als er hörte, wie nahe sie mit ihrer Bemerkung der Wahrheit kam.
    »Wir sind nicht befugt, uns dazu zu äußern, Ma’am«, erwiderte Booker mit bedeutungsschwangerer Stimme.
    »Du liebe Güte.« Sie geleitete sie in ihr kleines und unaufgeräumtes Büro und entschuldigte sich für das Durcheinander, als wäre der Raum nicht immer derart vollgestopft mit Büchern, Papierstapeln und allem möglichen Krimskrams.
    »Und außerdem, Ms. French«, fügte Mercer hinzu, »dürfen Sie auf keinen Fall mit irgendjemand anderem über diese Angelegenheit sprechen. Ich glaube, was auf der Stele aufgeschrieben wurde, könnte die Geschichtsschreibung entscheidend verändern und zu einer der bedeutendsten archäologischen Entdeckungen seit dem Fund des Grabes von Tutanchamun führen. Wenn dieser Fund publik gemacht wird und ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann dürfte ihnen einiges an Lob zuteilwerden, das kann ich Ihnen schon jetzt versichern.«
    Ihre Begeisterung ließ sichtlich nach, bis Mercer die CD-ROM in ihren Laptop einlegte und die Stele auf dem Monitor erschien. Sie angelte sich eine Brille vom Schreibtisch und setzte sie auf. Mercer zeigte ihr die Benutzung der Maus,
so wie Jacobi es ihm erklärt hatte, damit sie das Bild drehen und verschiedene Bereiche vergrößern konnte.
    »Sie ist wunderbar«, murmelte sie andächtig. »Sehen Sie, da ist das Symbol für Schlacht. Und hier steht etwas über eine Bestattung, wahrscheinlich ein König.« Sie veränderte den Blickwinkel und beugte sich so weit vor, dass sie mit der Nase beinahe den Monitor berührte. »Einiges davon ist altes Griechisch, aber da gibt es eine Kartusche. Mal sehen. Es geht tatsächlich um die Bestattung eines Königs. Das … o mein Gott!« Sie starrte Mercer und Book über den Schreibtisch hinweg an. Die Augen waren groß und wirkten hinter den Brillengläsern geradezu eulenhaft.
    »Alexander der Große«, sagte Booker. »Das wissen wir.«
    »Wir glauben, dass die Stele Hinweise auf den Ort seiner Grabstätte liefert. Sie wurde nach dem Tod Alexanders des Großen in der Nähe eines alten Bergwerks in Zentralafrika aufgestellt.«
    »Sein Grab?« Ihre Begeisterung wurde wieder angefacht. »Wirklich seine Grabstätte? Wissen Sie, wie viele Leute im Laufe der Jahre schon danach gesucht haben?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Können Sie eine vollständige Übersetzung des Textes auf der Stele anfertigen?«, fragte Mercer.
    »Natürlich. Es wird allerdings einige Zeit dauern, denn Hieroglyphen sind mehrdeutig und müssen interpretiert werden. Sie erzählen eher eine Geschichte, als dass man sie als Worte oder als einen ganzen Satz verstehen könnte.«
    Mercer reichte ihr eine Visitenkarte, die er einem Etui aus Gold und Onyx entnahm, das er vor Jahren von einer Tankererbin, mit der er kurze Zeit liiert gewesen war, geschenkt bekommen hatte. Die Nummer auf der Karte gehörte zu einem telefonischen Auftragsdienst, daher notierte er auf der
Rückseite handschriftlich seine

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