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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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die Werkzeugspuren aber ein wenig genauer. Und seine Augen weiteten sich. Er wäre niemals in der Lage gewesen, die Zeichen ohne fachmännische Hilfe zu entziffern, aber er erkannte eindeutig eine ägyptische Kartusche und Hieroglyphen.
    »Sie wurde nicht gesprengt«, erklärte Booker. »Es sieht so aus, als hätten sie das Ding mit Hämmern oder Gewehrkolben zerschlagen. Rivers, Cieplicki und ich haben jedes Stück, das größer war als eine Glasmurmel, eingesammelt und mitgenommen.«
    Mercer grinste wie ein Idiot. »Booker, du hast meine offizielle Erlaubnis, so viel von meinem Fusel zu trinken, wie du willst.« Er versuchte, den Sack anzuheben. »Himmelherrgott, das Ding muss ja an die hundert Pfund auf die Waage bringen.«
    »Der leichteste Sack wog laut Fluggesellschaft hundertfünfundsiebzig Pfund, wofür vierhundert Dollar für Übergewicht fällig waren. Das ist auch der Grund, warum ich aussehe wie ein Fragezeichen, wenn ich versuche, gerade zu stehen.«
    Mercer griff in den Sack, um ein kleineres Bruchstück herauszuholen. Sein Lächeln versiegte, als ihm klar wurde, dass er in Wirklichkeit zwei winzige Teile eines zweieinhalb Meter
langen, sechshundert Pfund schweren dreidimensionalen Puzzles in den Händen hielt. Es würde Monate in Anspruch nehmen, die Stele wieder zusammenzusetzen, falls so etwas überhaupt möglich war.
    »Hey, Mercer, sieh mal hinter der Bar nach«, sagte Harry und reckte sich auf seinem Hocker.
    »Wie?«, fragte Mercer irritiert.
    Er legte die beiden Steinfragmente behutsam zurück in den Sack und trat hinter die Mahagonibar. Nichts schien sich dort verändert zu haben. »Was meinst du?«
    »Nichts. Ich wollte, dass du mir einen frischen Drink gibst.«
    »Du … Mistkerl«, schimpfte Mercer, während er Harrys Glas mit Jack Daniel’s und Ginger Ale auffüllte und sich selbst einen Gimlet mixte. »Wie zum Teufel sollen wir die Stele jemals wieder zusammensetzen?«
    »Das Ding ist in mehr Teile zerlegt als Humpty Dumpty«, meinte Harry. »Habt ihr euch eigentlich mal überlegt, was sie auf die Idee gebracht haben mag, die Pferde des Königs könnten ihn wieder zusammensetzen?«
    »Nein«, sagten Mercer und Booker gleichzeitig.
    »Mal im Ernst«, fuhr Harry fort. »Es müssen insgesamt fünf- oder sechshundert Teile sein, die meisten davon verdammt winzig, und die, die ich untersucht habe, sahen einander ziemlich ähnlich.«
    Mercer meinte: »Ich telefoniere morgen früh mit Ira. Vielleicht hat er eine Idee, wer das Ding wieder in seinen alten Zustand versetzen kann. Es muss doch irgendwelche Kriminaltechniker geben, die Erfahrung damit haben, Knochen zusammenzufügen. Vielleicht können die so was hinkriegen.« Er klang allerdings nicht allzu optimistisch.
    »Sollen wir es ihm verraten?«, sagte Booker zu Harry.

    »Er hat mich einen Mistkerl genannt. Ich finde, er sollte noch etwas länger schmoren.«
    »Was wollt ihr mir verraten?«
    Booker sah Harry eindringlich an, bis der Achtzigjährige mit einem Achselzucken kapitulierte. »Ich gebe mich geschlagen. Nur zu, dann sag es ihm doch. Aber mit dir macht das einfach keinen Spaß.«
    »Ich habe mit Admiral Lasko gesprochen, kurz nachdem wir gelandet sind. Wir haben morgen früh um neun einen Termin im Goddard Space Flight Center drüben in Greenbelt, Maryland.«
    »Was gibt es dort?«
    »So wie Ira es mir geschildert hat, soll es die reinste Magie sein.«
     
    Greenbelt, Maryland, lag von Arlington aus auf der anderen Seite der Hauptstadt, und sie mussten sich fast zwei Stunden lang über einen nahezu völlig verstopften Beltway kämpfen, um die Ausfahrt zu erreichen. Glücklicherweise war das Goddard Center nur drei Kilometer von der I-95 entfernt, und Mercer lenkte sein Jaguar Cabriolet fünf Minuten vor dem vereinbarten Termin vor das Haupttor. Neben dem Tor befand sich ein Besucherzentrum, in dessen Vorgarten zwei Modelle der jüngsten Raketen der NASA aufgestellt worden waren.
    »Hübscher Rasenschmuck«, bemerkte Booker.
    »Auf jeden Fall besser als ein Schwarm Flamingos.«
    Nachdem ihre Ausweise überprüft worden waren und man sich vergewissert hatte, dass sie auf der Liste der Besucher für diesen Tag eingetragen waren, händigte ihnen der Wachmann zwei Pässe aus und erklärte ihnen den Weg zu einem neuen Gebäude am Ende der Explorer Road auf der anderen
Seite des weitläufigen Forschungsgeländes der Regierung. Mercer parkte auf einem Platz unmittelbar neben einem Regenteich. Ein Enten-Trio paddelte im morgendlichen

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