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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Miene zeigte, dass er sich schon unzählige Male in dieser Position befunden hatte und es genoss, um Gnade angefleht zu werden. Mercer war nicht gewillt, ihm zu dieser Genugtuung zu verhelfen. Wenn er schon sterben sollte, dann wollte er, dass es zumindest nach seinen eigenen Bedingungen geschah. »Ich möchte den Befehl zum Schießen geben.«

    Dayce’ Miene spiegelte Erstaunen wider. Dann nickte er und lachte dröhnend. »Ich verstehe, du bist ein ganz besonderer Mann. Das respektiere ich.« Er rief den vier Männern, die in geringer Entfernung herumstanden, etwas zu. Es war das Erschießungskommando. Einer von ihnen gab Mercer mit nach oben gerecktem Daumen das Okay-Zeichen.
    »Ich bin gar kein besonderer Mann«, sagte Mercer. »Ganz bestimmt nicht so einer, wie Sie es annehmen.«
    Dayce tätschelte Mercers Wange. »In diesem Fall wünsche ich dir einen anständigen Tod, Mister Kein-besonderer-Mann.«
    »Was zum Teufel haben Sie vor?«, flüsterte Cali, während Dayce sich entfernte, um seine Soldaten zusammenzutrommeln.
    »Wenn sie anfangen zu schießen, lassen Sie sich einfach fallen.«
    »Wie bitte?«
    »Tun Sie es einfach.«
    »Glauben Sie, wir können den Kugeln ausweichen … wie in Matrix?«
    »Man kann nie wissen.«
    Die vier Soldaten hatten ihre Schützenkette gebildet. Caribe Dayce stand rechts von ihnen und ein kurzes Stück weiter hinten. Er hatte seine große Pistole in der Hand und hielt sich für den Gnadenschuss bereit. Poli, der Söldner, war noch ein Dutzend Schritte weiter entfernt und wischte gelegentlich eine Träne von seiner Augenklappe.
    »Fang an zu zählen.«
    Die Männer hielten ihre Gewehre an der Hüfte im Anschlag, und ihre Augen funkelten vor Freude darüber, zwei weitere Menschen töten zu können. Mercer sah kurz zu Cali hinüber. Ihr Gesicht zeigte äußerste Anspannung, ihre Brust
hob und senkte sich heftig. »Mercer«, wimmerte sie leise. »Ich will nicht sterben.«
    »Lassen Sie sich fallen, wie ich es Ihnen gesagt habe.« Mercer blickte über das Erschießungskommando und auch über den Söldner hinweg zum Rand des Dschungels, wo sich Schatten zu bewegen schienen.
    »Zähl schon, Kein-besonderer-Mann, oder ich tue es für dich.«
    So laut und fest, wie er es in dieser Situation nur vermochte, rief Mercer: »Achtung!«
    Gleichzeitig wurden vier Kalaschnikows präsentiert. Rundum sahen die Rebellen der Szene fasziniert zu. Die meisten von ihnen hatten ihre Waffen vor der Hütte abgelegt, in der sie die Frauen, die sie im Dorf fanden, vergewaltigt hatten.
    Calis Wimmern wurde lauter.
    Mercer wartete, so lange er konnte, ohne den Blick von Dayce zu lösen, um die Ungeduld des Mannes genau einschätzen zu können. Gerade als der Guerilla zu einem Befehl ansetzte, flüsterte Mercer Cali zu: »Vergessen Sie nicht, was ich gesagt habe.« Dann wappnete er sich für das Unabwendbare und rief: »Legt an!«
    Die Gewehre wurden in Anschlag gebracht, die Männer suchten einen sicheren Stand, Finger krümmten sich um Abzugsbügel. Mercer blickte zum Urwaldrand und dann wieder zurück auf Dayce. Er öffnete den Mund, um seine Lungen zu füllen.
    Gewehrfeuer brandete von allen Seiten aus dem Dschungel auf. Die vier Männer des Erschießungskommandos wurden wie reifer Weizen niedergemäht. Caribe Dayce wurde von den Oberschenkeln bis zum Kopf aus zwei verschiedenen Richtungen durchlöchert - sein Körper explodierte regelrecht. Die Männer, die es vorgezogen hatten, ihre Plätze in
der Warteschlange vor der Hütte zu behalten, anstatt sich Logenplätze für die Hinrichtung zu suchen, wurden gleichzeitig ausgeschaltet und mit Kopfschüssen aus einer Pistole von einer ganz in Schwarz gekleideten Gestalt niedergemacht, die plötzlich hinter ihnen aufgetaucht war. Der Mörder drang in die Hütte ein, und zwei weitere Schüsse fielen.
    Jeder der Rebellen, der eine Waffe in der Hand hielt, wurde als Nächstes aufs Korn genommen. Einer schaffte es noch, das Feuer zu erwidern, wurde dann aber niedergeschossen, wobei sein Hals in einer Blutfontäne verschwand. Danach kamen die Soldaten an die Reihe, die sich ihre Gewehre holen wollten. Einige gingen auf Tauchstation, um den Gewehrstapel kriechend zu erreichen, während andere in gebückter Haltung darauf zurannten. Es half ihnen nichts. Die unsichtbaren Schützen fanden ihre Ziele, und die Guerillas starben. Diejenigen, die in den Urwald zu flüchten versuchten, wurden in den Rücken geschossen, und wer mit der Absicht kehrtmachte, um Gnade zu bitten,

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