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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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dann diese Sache mit den sieben Wochen? Bowie war einige Monate weg. Was hatte er in Athen zu suchen? Und was hat dieses Post Scriptum zu bedeuten?«
    »Es muss so etwas wie ein Code sein«, sagte Mercer. »Vielleicht haben er und Einstein ein spezielles Zeichen in Bezug auf die Expedition ausgemacht. Er spricht ja auch von einem kleinen Erfolg. Der Name Stephan Enburg könnte eine besondere Bedeutung haben, zum Beispiel, dass Bowie die Mine gefunden hat. Hätte er sie nicht gefunden, könnte er vielleicht einen anderen Namen benutzt haben.«
    »Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Verdammt.« Sie war frustriert und atmete zischend aus.
    »Lasst mich mal sehen!« Harry drängte sich an den Bildschirm. Mercer drehte den Laptop, damit Harry das Telegramm besser lesen konnte.
    »Gibson’s print of Drake’s Golden Hind?«, fragte Cali laut. »Was soll das sein?«
    »Drake ist Sir Francis Drake«, erwiderte Mercer, »ein englischer Admiral und Freibeuter etwa in der Zeit von Queen Elizabeth der Ersten. Die Golden Hind war sein Flaggschiff. Meine Kunstkenntnisse belaufen sich höchstens auf Hunde, die Poker spielen, daher vermute ich, dass Gibson ein Künstler gewesen sein muss, der ein berühmtes Porträt von ihm gemalt hat. Wenn Harry fertig ist, können wir ihn zusammen mit einem Komponisten namens Stephan Enburg im Internet suchen. Vielleicht erhalten wir dadurch einen Hinweis auf das, was Bowie gemeint haben könnte.«
    »Vergesst es«, sagte Harry und blickte vom Computer hoch. In seinen blauen Augen lag ein verschmitztes Funkeln. »Die eigentliche Frage, die ihr beantworten müsst, ist, ob Bowie
es geschafft hat, an Bord der Hindenburg zu kommen, so wie er es vorhatte.«
    »Wovon redest du?«
    »Gebt mir mal ein Blatt Papier und einen Stift, und ich zeige es euch.« Cali reichte ihm einen Bogen Briefpapier mit Hotelaufdruck und ihren Montblanc-Füller. »Der Schlüssel befindet sich im Postskriptum. Die Zeile, die Bowie geschrieben hat, nennt man ein Doublet, ein Wortspiel, das Lewis Carroll, dieser Typ, der Alice im Wunderland geschrieben hat, erfand. Die Aufgabe des Spiels besteht darin, ein Wort in ein anderes zu verwandeln - gewöhnlich mit entgegengesetzter Bedeutung -, indem man immer nur einen Buchstaben verändert und gleichzeitig so wenig Worte wie möglich benutzt. Bowie verwandelte fail in gain und brauchte dazu elf Worte inklusive des ursprünglichen Wortes.«
    »Oh, ich verstehe«, rief Cali. »Man ändert ein ›I‹ in ein ›L‹ um, und aus fail wird fall, dann ändert man das ›F‹ in ein ›B‹ um und erhält ball.«
    »Und so weiter. Nur dass Bowie es durcheinandergebracht hat, und zwar mit Absicht.«
    »Wie das?«, fragte Mercer.
    »Offensichtlich kannte er die Regeln eines Doublets, da er eins aufgeschrieben hat, aber er benutzte elf Worte, obwohl man fail mit nur vier Worten in gain umwandeln kann.« Und er schrieb: fail pail pain gain.
    Mercer las Harrys Notizen und nickte verstehend. »Das ist ja ganz nett, und ich bin mir auch sicher, dass sich Spielefreaks damit stundenlang die Zeit vertreiben können, aber wie sollen wir daraus die Information erhalten, dass Bowie auf der Hindenburg war?«
    »Elf Worte, wenn vier ausreichen würden. Ich glaube, dass die Zahl Elf der Schlüssel zu diesem Telegramm ist, und wenn
man jedes elfte Wort des Textes herauszieht, erhält man …« Harry schrieb die geheime Botschaft nieder: May seven Lake Hearst air ship Hind Enburg. Success oboe. »Bowie teilte Einstein auf diese Weise mit, dass er an Bord des Luftschiffs Hindenburg in die Vereinigten Staaten zurückkehren werde und dass er ihn am 7. Mai in Lakehurst treffen solle. Dass er erfolgreich war, ist offenkundig, aber ich habe keine Ahnung, was diese Oboen-Geschichte bedeuten soll.«
    »Ich aber«, sagten Mercer und Cali gleichzeitig und grinsten sich an. Er überließ ihr mit einem Kopfnicken die Erklärung. »Oboe ist eine größere Stadt in der Zentralafrikanischen Republik. Sie liegt in der Nähe des Ortes, wo wir Bowies Feldflasche gefunden haben.«
    »Er teilte Einstein damit die ungefähre Lage des Uranvorkommens mit«, fasste Mercer zusammen.
    »Sind nicht alle Passagiere ums Leben gekommen, als die Hindenburg explodierte?«, fragte Cali die Männer.
    Harry deutete mit einem Kopfnicken auf Mercer. »Fragen Sie ihn. Er ist der Experte.«
    Mercer zögerte. »Ich bin kein Experte. Als Kind habe ich mich allerdings für Luftschiffe interessiert und einige Bücher über die Katastrophe gelesen.

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