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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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wurden?«
    »Es wurde nach Deutschland zurückgeschickt. Ein paar Teile wurden auch von Andenkenjägern mitgenommen, wie zum Beispiel dieses Stück Duraluminium, das Sie mir abgekauft haben. Aber das Gerüst der Hindenburg und alles andere ging zurück und wurde zum Bau von Kampfflugzeugen für die Luftwaffe verwendet. Göring hatte für Luftschiffe nicht viel übrig und hasste Dr. Eckner, den Chef der Zeppelin-Gesellschaft.«
    »Also eine Sackgasse.« Mercer seufzte. Harry hatte den Fernseher eingeschaltet, und Mercer deutete ihm mit einer Handbewegung an, er solle die Lautstärke ein wenig leiser stellen.
    »Worum geht es denn überhaupt?«, fragte Dion.
    »Ach, um gar nichts Besonderes, Carl. Dieser Bowie könnte einige wichtige Gesteinsproben bei sich gehabt haben. Ich versuche herauszukriegen, wo sie geblieben sind.«
    »Ich verstehe. Nun, ich hab da noch ein anderes Gerücht für Sie. Sie sollten es allerdings als das betrachten, was es ist,
nämlich, wie ich glaube, als großen Unsinn. Etwa fünfzehn Jahre nach der Veröffentlichung meines Buches über die Katastrophe erreichte mich über meinen Verleger der Brief eines Gentleman aus New Jersey, der behauptete, einen Safe zu besitzen, der am Nachmittag des Unglücks aus der Hindenburg geworfen worden sei.«
    »Einen Safe?«
    »Ja. Er hatte sogar ein Foto beigelegt. Ein kleiner Stahlschrank, vollkommen unauffällig. Er behauptete, sein Vater habe ihn am Tag nach dem Absturz des Zeppelins gefunden, als er einen Acker pflügte. Da nirgendwo in der Umgebung des Safes irgendwelche Reifenspuren zu sehen waren, vermutete er, dass er aus dem Luftschiff abgeworfen worden sein müsse. Er wollte wissen, ob ich ihn nicht kaufen wolle.«
    »Wie viel?«
    »Das war zu einer Zeit, als Zeppelin-Souvenirs noch Höchstpreise erzielten. Er verlangte fünfzehntausend Dollar und hatte als Herkunftszeugnis nichts anderes als das, was sein Vater ihm erzählt hatte. Ich habe nur einmal mit ihm gesprochen. Ein ziemlich unangenehmer Typ. Ich hab ihm noch nicht einmal ein Angebot gemacht. Ich glaubte damals - und ich glaube das auch heute noch -, dass der Mann ein Schwindler ist und dass er und sein Vater den Safe in einem Trödelladen gekauft haben.«
    »Wissen Sie seinen Namen noch?« Die Chancen, dass der Safe echt war oder Bowie gehört hatte, lagen zwar weit ab von jeder Wahrscheinlichkeit und gehörten eher in mythische Gefilde, aber Mercer war derart verzweifelt, dass er jetzt nach jedem Strohhalm griff.
    »Ich hatte mir schon gedacht, dass Sie danach fragen würden. Ich suche ihn gerade. Ich erinnere mich gut, wie beharrlich Sie sein können, wenn Sie etwas Bestimmtes wollen.
Wissen Sie noch, Sie haben mich jahrelang bekniet, Ihnen dieses Teil von der Hindenburg zu verkaufen. Ich hoffe, dass Sie einen angemessenen Platz für das wertvolle Stück gefunden haben.«
    »Äh, ja«, log Mercer. »Es liegt auf einer Anrichte direkt neben meinem Schreibtisch.«
    »Ah, da ist es ja schon. Er wohnt immer noch auf der Farm seiner Familie in Waretown. Ob Sie es glauben oder nicht, aber sein Name lautet Erasmus Fess.«
    »Mercer!«, rief Harry von seinem Bett aus, wo er sich an das Kopfbrett lehnte.
    Mercer wandte sich nicht zu ihm um, sondern hob eine Hand, um Harry zum Schweigen zu bringen. »Erasmus Fess?«
    »Genau.« Mercer notierte die Adresse, die Dion ihm nannte.
    »Verdammt noch mal - Mercer!«
    »Einen Moment, Carl.« Er deckte die Sprechmuschel mit der Hand zu. »Was ist denn?«
    Harry deutete auf den Fernseher. Mercer sah auf den Bildschirm. Polizisten und Sanitäter liefen vor einem kleinen Haus in einem Vorort herum. Mercer konzentrierte sich auf die Stimme des Reporters. »… heute Morgen von einem Nachbarn alarmiert, der die Szene im Innern als Schlachtfest beschrieb. Während weiter nach der Leiche gesucht wird und Mrs Ballard noch nicht gefunden wurde, lässt die Menge Blut in ihrem Haus Schlimmes vermuten.«
    Mercers Körper fühlte sich plötzlich völlig taub an, jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht. Er unterbrach das Telefongespräch, ohne sich von Carl Dion zu verabschieden. »Serena?«
    »Ja.«
    Weitere Sekunden verstrichen, während die drei verfolgten,
wie der Bericht endete und die Nachrichten eine andere Meldung brachten. Cali war die Erste, die sich aus der Erstarrung löste. »Wir müssen von hier verschwinden. Wenn sie die Arme gefoltert haben, dann wissen sie, dass wir in diesem Hotel wohnen. Wahrscheinlich kennen sie sogar die Zimmernummer. Mercer. Haben

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