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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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fachmännischen Rat, was die Bergungsaktion betrifft. Alles andere, was Sie sonst noch dazu zu bemerken haben, ist Ihre ganz persönliche Meinung, und die interessiert mich ehrlich gesagt nicht im Mindesten. Konzentrieren Sie sich gefälligst nur auf Ihren Job.«
    Mercer erwartete, dass Crenna auf dem Absatz kehrtmachte und dorthin zurückkehrte, woher er gekommen war. Mit ähnlichen Umständen konfrontiert, hätte Mercer selbst dies ganz gewiss getan, nachdem er ein paar passende Worte losgeworden wäre. Crenna hingegen blieb stehen, hielt die dunklen Augen auf Roberts gerichtet - und Mercer kam es fast so vor, als könnte er sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete. Am Ende musste er jedoch entschieden haben, dass ihm das Geld wichtiger war als das, was er dabei empfand, wenn er für einen Leuteschinder wie Roberts arbeitete.
    »Kommen Sie mit?«, fragte er schließlich.
    »Nein«, antwortete der NEST-Direktor in einem Ton, als sei schon die Frage völlig absurd. »Ich werde in Washington gebraucht.«

    Crenna spuckte wieder aus. »Ist mir nur recht.«
    »Warum erklären Sie Mercer nicht Ihren Plan?«, schlug Cali vor, um die aufgeladene Atmosphäre zu entspannen und die Luft von machohaften Schwingungen zu reinigen. »Mercer ist doch gerade erst eingetroffen und also noch nicht auf dem Laufenden.«
    Crenna bedachte Mercer mit einem misstrauischen Blick. »Sind Sie auch einer von diesen Typen aus Washington?«
    »Legen Sie mir das bloß nicht zur Last, aber ich wohne nun mal dort. Ich bin Geologe und beschäftige mich eigentlich eher mit der Suche nach Bodenschätzen.«
    »So was Ähnliches habe ich schon bei Ihrem Händedruck bemerkt«, sagte Crenna und blickte abfällig zu Roberts. »Dachte mir sofort, dass Sie zur arbeitenden Bevölkerung gehören.«
    Mercer kannte diesen Typ Mensch. Es war bei seiner Art von Tätigkeit unvermeidlich. Wenn er als Berater fungierte, hatte er gewöhnlich zu gleichen Teilen mit Bergwerksmanagern und den Bergarbeitern selbst zu tun. Während die meisten begriffen, dass halt jeder seinen Job erledigen musste, gab es auf beiden Seiten auch immer welche, die Probleme mit ihrer eigenen Bedeutung hatten. Es war ja nichts daran falsch, wenn man auf das stolz war, was man tat. Mercer konnte dem nur Beifall zollen. Was ihm aber nicht gefiel und was er sowohl bei Roberts als auch bei Crenna sah, war eine tief verwurzelte Abneigung gegen die jeweils andere Seite dieser Konstellation aus Management und körperlicher Arbeit.
    »Und wie sieht Ihr Plan aus, Mr. Crenna?«
    »Captain.«
    »Schön, dann also Captain.«
    »Sobald meine Mannschaft eintrifft«, begann Crenna, »schleppen wir den Kran unter den Brücken durch und flussabwärts
bis zum Fundort. Wie Sie sehen können, ist die Schute ziemlich flach gebaut, weil unter den Brücken nicht viel Platz ist. Sobald wir uns über der Wetherby befinden, setze ich die hydraulischen Anker ab, damit wir in Position bleiben, dann lasse ich Sie holen. Ich möchte nicht, dass Sie auf der Schute sind, ehe sie sich sicher in Position befindet.« Cali wollte dagegen protestieren, doch Crenna brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Da ich die Verantwortung für eventuelle Schäden an Mensch und Maschine trage, lasse ich mich in diesem Punkt auf keinerlei Diskussionen ein. Wenn Sie an Bord sind, schicke ich zwei Taucher runter, die das Wrack begutachten und entscheiden, wie man am besten reinkommt.«
    »Sie haben also nicht die Absicht, sie zu heben?«
    »Das kann ich bei diesen Strömungsverhältnissen unmöglich riskieren«, sagte Crenna. »Sollte die Strömung zunehmen, was innerhalb kürzester Zeit geschehen könnte, würde das Gewicht des Rumpfs - zusammen mit dem Strömungsdruck - die Anker glatt aus dem Flussboden reißen.«
    Mercer nickte. Crenna schien sich in seinem Gewerbe immerhin auszukennen. »Höchstwahrscheinlich werden Sie den Rumpf aufschneiden müssen, um die Kisten zu suchen.«
    »Das dürfte nicht allzu schwierig sein«, stimmte Crenna zu. »Wenn das Glück auf unserer Seite ist, haben wir den Rumpf morgen geöffnet und übermorgen die Kisten auf dem Trockenen. Vorausgesetzt, sie befinden sich noch an Bord. Es ist ja durchaus möglich, dass sie aus dem Wrack gespült worden sind, als es flussabwärts trieb. In diesem Fall dürften sie in dem Sinkloch am Fuß der Wasserfälle liegen, das tiefer ist, als die Fälle hoch sind.«
    Daran hatte Mercer sofort gedacht, als ihm Cali zum ersten Mal berichtete, sie habe herausgefunden,

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