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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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liegt da vorne.«
    »O nein!« rief eine der Frauen erschrocken, als sie die gedrungene und häßliche kleine Brigg sah. Sie erschien kaum so groß wie ein Flußschiff. »Sollen wir darin fahren?« fragte Abner bestürzt seinen Freund John Whipple.
    »Es steht THETIS dran«, erwiderte Whipple mürrisch. Die Brigg war so ziemlich der kleinste Zweimaster, der das Kap Hoorn an der Südspitze Amerikas mit Erfolg umsegeln konnte. Er war vierundzwanzig Meter lang und acht Meter breit und ragte nur vier Meter über die Wasseroberfläche, wenn er voll beladen war. Jerusha, die das Schiff vom Kai aus genau betrachtete, gestand Amanda Whipple: »Es sieht so aus, als würde es sinken, wenn zweiundzwanzig Missionare an Bord gehen.«
    »Es ist Ihnen erlaubt, die THETIS zu inspizieren«, rief eine rauhe Stimme herüber, und sie trafen zum erstenmal mit Kapitän Retire Janders zusammen, einem stämmigen vierzigjährigen Herrn mit einem rötlichen Bartkranz, der von einem Ohr über das Kinn zum andern Ohr lief und sein sonst glattrasiertes Gesicht umrahmte, so daß er aussah wie ein rotbackiger Junge, der durch eine Hecke späht.
    Als Pastor Thorn seine Missionarsfamilie an Bord führte, machte er jedes Paar förmlich mit Kapitän Janders bekannt. »Der Kapitän ist angewiesen, auf dieser langen, mühevollen Reise für euch zu sorgen«, erklärte Thorn. »Aber seine erste Aufgabe ist, sich um sein Schiff zu kümmern.«
    »Danke, Pastor«, brummte Kapitän Janders. »Manchmal verstehen die Leute nicht, daß eine Brigg auf See keine Farm in Massachusetts ist.« Er führte die Missionare nach vorne zu einer offenen Luke, durch die man tief in den Bauch des Schiffes die Koffer und Bücher und Fässer der Missionare sehen konnte. »Es ist unmöglich - absolut und gänzlich ausgeschlossen -, daß irgend jemand etwas dort unten berührt, ehe wir in Hawaii sind. Deshalb fragen Sie nicht darum. Sie müssen mit dem auskommen, was Sie in Ihrer Kabine unterbringen können.«
    »Entschuldigen Sie, Herr Kapitän«, unterbrach Whipple. »Sie sprechen den Namen der Insel Hawaii aus. Wir haben sie immer Owhyhee genannt. Was ist nun der richtige Name?«
    Kapitän Janders drehte sich um, starrte Whipple an und brummte: »Ich mag Männer, die Fakten wissen wollen. Der Name ist Hawaii. Hahvaiii. Mit Betonung auf der zweiten Silbe.«
    »Sind Sie auf Hawaii gewesen?« fragte Whipple und war bedacht, den Namen richtig auszusprechen.
    »Sie lernen schnell, junger Mann«, sagte Kapitän Janders. »Ich war allerdings in Hawaii.«
    »Wie ist es dort?«
    Der Kapitän dachte lange nach und sagte dann: »Man wird schon ein paar Missionare gebrauchen können. Nun, durch jene Luke achtern gelangen Sie in Ihre Räume.« Er führte die zweiundzwanzig Missionare eine steile, schmale Treppe hinab, auf der jede Frau dachte: Bei Seegang werde ich hier nie heraufkommen.
    Sie waren kaum auf das vorbereitet, was Kapitän Janders ihnen jetzt zeigte. Es war ein düsterer, schmutziger Zwischendecksraum, sechs Meter lang und fünf Meter breit, der noch durch einen roh gezimmerten halbkreisförmigen Tisch verdeckt wurde, aus dessen Mitte der Hauptmast der Brigg emporwuchs. »Unser Gemeinschaftsraum«, erklärte Kapitän Janders. »Es ist ein bißchen dunkel jetzt, aber wenn ein tüchtiger Sturm kommt und uns die Segel fortreißt, werden wir die Ersatzsegel vor den Bullaugen fortnehmen, und die Sache wird etwas heller.«
    Die Missionare starrten beklommen in den winzigen Raum, und Jerusha dachte: »Wie sollen zweiundzwanzig Leute während sechs Monaten hier leben und essen?« Aber die größte Überraschung kam erst, als Kapitän Janders einen der Segeltuchvorhänge beiseite schlug, durch die man in die Schlafräume gelangte.
    »Das ist eine der Kabinen«, verkündete er, und die Missionare steckten ihre Köpfe in einen zwergenhaften Schlafraum. Sein Fußboden maß ein Meter achtzig mal ein Meter fünfundfünfzig, und er hatte weder Fenster noch eine Lüftung. Die Wand gegenüber dem Eingang wurde von der Backbordwand des Schiffes gebildet und hatte zwei abgeschlossene Kojen, die fünfundsechzig Zentimeter breit waren und übereinander lagen. Eine der Seitenwände enthielt zwei ähnliche Schrankkojen.
    »Bedeutet das...« stammelte Amanda Whipple. »Bedeutet was, Madam?« fragte Kapitän Janders. »Daß zwei Paare eine Kabine teilen?« Amanda errötete. »Nein Ma'am. Es bedeutet, daß vier Paare hier hereinkommen. In jede Koje eines.«
    Abner war sprachlos, aber Jerusha begegnete

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