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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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für ihn angefertigt hatten, Bücher, die für die Mission von Owhyhee bestimmt waren, und Geschirr. »Ich habe eine Ausschüttung des Geistes in diesem Dorf erlebt, wie ich sie mir nie vorgestellt hatte«, gestand Abner.
    »Meine Schwester Abigail ist ein Mädchen, das immer schnell Freunde um sich sammelt«, gab Eliphalet Thorn zu. »Ich bin so froh, daß Sie und Jerusha einander in Gott gefunden haben. Jetzt werden Sie mich entschuldigen. Ich will in das Haus hinübergehen, um mit Charles die letzten Anordnungen zu treffen.«
    Als er Abners Zimmer verließ, rief ihn der Wirt und sagte: »Würden Sie bitte, wenn Sie zu den Bromleys gehen, diesen Brief mitnehmen, der gerade mit der Post eingetroffen ist.« Er händigte dem Missionar ein großes Kuvert aus, das aus mehreren Blättern zusammengeklebt war. Es stammte aus Kanton in China, war dann monatelang unterwegs gewesen und hatte in London, Charleston in Süd-Carolina und in New Bedford gelegen. Es war an Fräulein Jerusha Bromley, Walpole, New Hampshire, adressiert und mit einer starken, guten Handschrift beschrieben. Pastor Thorn prüfte den Brief eine geraume Zeit und überlegte:    Wie groß ist die
    Wahrscheinlichkeit, daß der Wirt diesen Brief erwähnt, ehe Jerusha Walpole verläßt? Sehr gering, denke ich. Aber immerhin besteht die Möglichkeit, deshalb darf ich ihn nicht verbrennen. Übrigens wäre es eine Sünde. Aber wenn ich ehrlich erkläre: Eliphalet Thorn, du wirst den Brief deiner Nichte Jerusha Bromley aushändigen, so weiß ich doch, was ich tue. Denn wenn ich den Brief so tief in meine Tasche stecke wie jetzt, dann ist es nur verständlich, wenn ich ihn vergesse. In drei Monaten werde ich ihn meiner Schwester mit einer
    Entschuldigung zustellen. Und wenn Jerusha verheiratet ist, wird Abigail ihre Tochter kaum mit einem solchen Brief beunruhigen wollen. Abigail ist schließlich nicht dumm. - So verbarg er den Brief und sagte, als er den Marktplatz überquerte, mit lauter Stimme: »Ich muß diesen Brief Jerusha geben, sobald ich sie sehe.«
    An diesem Nachmittag heiratete der einundzwanzigjährige Abner Hale die zweiundzwanzigjährige Jerusha Bromley, die er seit zwei Wochen und vier Tagen kannte. Und am nächsten Morgen brach das junge Paar mit vierzehn Fässern Missionarsgepäck nach Boston auf, um die zweihundertdreißig Tonnen große Brigg THETIS zu erreichen, die nach Owhyhee segelte. Die Missionsgruppe versammelte sich zum erstenmal am 30. August 1821 in einer Backsteinkirche am Hafen von Boston. Als Abner und Jerusha erschienen, war John Whipple überrascht von der Schönheit der jungen Frau, die in einem hellbraunen Mantel und blaßblauen Hut, unter dem ihre braunen Locken und strahlenden Augen hervorblickten, unentschlossen dastand.
    »Amanda!« flüsterte er seiner Frau zu. »Sieh nur, Abner!«
    »Ist das Abner?« fragte die schmächtige Braut aus Hartford. »Du hast gesagt...«:
    »Hallo, Abner!« rief Whipple. Als die Paare zusammentrafen, stellte Whipple vor: »Das ist meine Frau Amanda.«
    »Das ist meine Frau«, antwortete Abner, und sie gingen weiter, um die anderen neun Missionarspaare zu begrüßen.
    Von den elf Männern, die sich in der Kirche versammelt hatten, war keiner älter als achtundzwanzig Jahre, und neun waren sogar jünger als vierundzwanzig. Einer war schon seit zwei Jahren verheiratet, ein anderer seit fast einem Jahr. Die restlichen neun waren auf ähnliche Weise wie Abner und Jerusha vermählt worden. Freunde hatten eilig verfaßte Beschreibungen von unverheirateten frommen Mädchen ausgesandt, und die Hochzeit war sofort vereinbart worden, gewöhnlich sogar schon bei der ersten Begegnung zwischen den jungen Leuten. Unter diesen so überstürzt vermählten Paaren hatten nur John Whipple und seine kleine Kusine einander länger als vier Tage gekannt, ehe sie aufgeboten worden waren. Von den restlichen acht Paaren hatten sich sechs bei Abfahrt des Schiffes noch nicht so weit aneinander gewöhnt, daß sich Mann und Weib mit dem Vornamen anredeten. Zu diesen sechs Paaren gehörten Pastor und Frau Hale.
    Wenige Pilger sind zu ihrem Abenteuer mit genaueren Vorschriften aufgebrochen als denen, die der Amerikanische Bevollmächtigten-Ausschuß für die äußere Mission in der Backsteinkirche verkündete. Der große, gottähnliche Eliphalet Thorn, der sich auf seine harten Jahre in Afrika berufen konnte, sagte geradezu: »Brüder, ihr seid im Begriff, euch in eines der schwierigsten Abenteuer einzulassen: das

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