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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Hände schützend vor das Gesicht zu halten, damit ihm nicht die Zähne eingeschlagen wurden, und er verstand rasch die Kunst, Knie und Füße als mörderische Waffen zu verwenden. Mitte Oktober hörten die Angriffe auf - vor allem auch weil McKinley in diesem Jahr große Erfolge hatte und Goro der Stern dieser Mannschaft war.
    Das Fußballtreiben in Honolulu stellte eine der sonderbarsten Verirrungen des Pazifiks dar. Da die Chinesen, Japaner und Filipinos wilde Spieler waren, und da Haoles wie Janders, Hoxworth und Hale immer die Tage ihres sportlichen Ruhms auf Punahou vor Augen hatten, waren die Inseln wie verrückt nach den Spielen, und die beste Art, eine Zeitung an den Mann zu bringen, war, irgendeinen Skandal über Fußball oder Basketball vom Zaun zu brechen. Da es keine CollegeMannschaften gab, richtete sich die Aufmerksamkeit der gesamten Bevölkerung auf die Schulen. Der Rundfunk berichtete atemlos, daß sich Akaiamu Kalanianaole eine Sehne im Fuß gerissen hatte und am Samstag nicht für Hewlett Hall spielen würde. Die Presse veröffentlichte riesige Aufnahmen von fünfzehnjährigen Jungen, die finster dreinsahen und unter denen dann Schlagzeilen wie >Tiger Chung reißt eine Bresche in Punahou< standen. Jugendliche, die sich noch kaum rasieren mußten und die sich mit Quadratwurzeln von Dezimalzahlen abmühten, wurden gezwungen, sich als große Helden zu betrachten. Das öffentliche Interesse, das sich auf dem Festland berufsmäßigen Athleten zuwandte, richtete sich hier auf die stämmigen Jungen der Mittelschulen. Folglich kam es zu abscheulichen Skandalen, bei denen gewissenlose Erwachsene diese Jungen anfeuerten, ein faules Spiel zu machen. Die Schlagzeilen bedauerten die mangelnde Charakterbildung in den Schulen, und gelegentlich wurde ein verwirrter Junge ins Gefängnis geworfen, weil er versucht hatte, >die Struktur unseres Sportlebens zu verderben<, während die erwachsenen Gauner, die ihn dazu verleitet hatten, frei ausgingen.
    Zu keiner Zeit schlug dieser Unsinn in Hawaii größere Wogen als im Herbst 1938, da Goro sein letztes Jahr für McKinley und sein Bruder Tadao sein erstes für Punahou spielte. Als das berühmte Spiel der beiden Schulen am Thanksgiving-Tag näher rückte, brachten die Zeitungen überschwengliche Berichte über die beiden aufregenden jungen Männer. Die HONOLULU POST brachte ein schönes Bild ihres Vaters Kamejiro, der vor seinem Friseurladen stand und in der einen Hand ein Punahou-Banner, in der anderen das McKinley-Banner hielt. >Unparteiisch<, stand darunter zu lesen. Es war das erstemal, daß das Bildnis eines Japaners, der weder ein Krimineller noch ein Gesandtschaftsbeamter war, außerhalb des Sportteils einer Zeitung in Honolulu erschien.
    Am Tag des Spiels brachten die Zeitungen zwei halbseitige Bilder. Das eine zeigte Goro, der wie eine wütende Bulldogge aussah, die jeden Augenblick ein Eichhörnchen zerreißen wollte, und das andere zeigte Tadao, der einem imaginären Angreifer zu Leibe ging. >Bruder gegen Bruder<, stand in fetten Buchstaben darüber. Es wurde ein großes Spiel, und wenn nicht Goro in den letzten fünfzehn Sekunden ein blitzschnelles Manöver durchgeführt hätte, hätten Tadaos drei glänzende Tore Punahou zum Sieg geführt. Als er an diesem Abend, verwirrt von dem Beifall der riesigen Menge, die ihn als Stern der Punahou-Mannschaft gefeiert hatte, durch Kakaako nach Hause ging, erhielt er seine schwersten Prügel von den Rowdys. Als sie von ihm abließen, warnten sie ihn: »Wag nicht noch einmal, gegen McKinley zu spielen!« Er stolperte nach Hause. Sein Gesicht blutete aus drei Wunden, und das war Goro zuviel. »Kennst du sie?« fragte er.
    »Ja.«
    »Dann los!« Sie nahmen den sechzehnjährigen Minoru und den fünfzehnjährigen Shigeo mit. Jeder hatte einen BaseballSchläger oder einen Spieß von einem Staketenzaun in der Hand, und so zogen sie durch Kakaako, bis sie auf die sieben Mitglieder der Bande stießen. »Kein Erbarmen!« flüsterte Goro, und mit tödlicher Wirksamkeit fielen die vier Brüder über sie her. Am nächsten Morgen berichteten die Zeitungen, die über das Spiel schrieben, von dem >Triumph der Brüder<, und als Goro die Schlagzeile sah, sagte er zu Tadao: »Auch gestern abend haben wir uns nicht schlecht geschlagen.«
    Während die Sakagawa-Jungen langsam auf der Leiter des Insellebens emporklommen, machten die Nachkommen der alten hawaiischen Geschlechter ganz andere Erfahrungen. Als der alte Abraham Hewlett von der

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