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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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wissen es! Wir wissen es!« brüllte er. »Es ist klar wie Sonnenschein. Gott liebt zuerst die Weißen, dann die Chinesen, dann die Japaner, dann lange nichts und dann nimmt Er auch die Hawaiier an.«
    »Kelly, mein Liebling, bitte!«
    »Aber kennst du den einzigen Trost, der uns bleibt? Ahnst du es? Wir sind verdammt sicher, daß er uns wenigstens mehr liebt als die Nigger. Gott, wie verzweifelt wäre ich als Nigger.«
    Da Elinor Henderson größere Gefühlskraft als logische Gedankenschärfe besaß, wurde natürlich nichts aus ihrem Buch. Tatsächlich wurde sie jedoch verhindert, auch nur damit anzufangen - verhindert durch ein seltsames, wildes Ereignis, wie es nur in den Tropen möglich ist. Um sechs Uhr achtzehn an jenem Morgen, der dem Besuch der Missionarsversammlung folgte, schlief sie noch fest. Aber in den Tiefen des Pazifiks kam es fast dreitausend Meilen nördlich zu einem Ereignis von ungeheurem Ausmaß. Das große Schelf, das vor der Aleuten-Kette liegt, wurde von einem mächtigen Erdstoß heimgesucht, der in wenigen Minuten von den Gebirgen unter der Wasseroberfläche Millionen Tonnen Gestein auf den Grund des Meeres schleuderte. Es war eine gigantische Umschichtung der Erdkruste, und der Ozean, in dessen Tiefen sie sich vollzog, wurde so wütend geschüttelt, daß eine mächtige, rhythmische Welle von der Stelle ausging und mit unglaublicher Geschwindigkeit nach Süden raste. Aber obwohl mehr als sieben Prozent des gesamten Ozeans in Mitleidenschaft gezogen wurden, war die Welle, die dabei entstand, anscheinend gänzlich unbedeutend und stieg kaum mehr als acht oder zehn Zentimeter hoch.
    Eine Schiffsmannschaft fuhr direkt darüber, ohne etwas zu bemerken. Um sieben Uhr achtzehn wurde ein japanischer Tanker von einer leichten Dünung acht Zentimeter emporgehoben. Aber niemand nahm Notiz von dem Ereignis, und es wurde nicht im Logbuch vermerkt. Aber wenn der Kapitän aufmerksam genug gewesen wäre und wenn er geahnt hätte, von wo die Welle vor einer Stunde ausgegangen war, hätte er schreiben können: »Tsunami, hervorgerufen von einem Wasserbeben bei Alaska, ging unter unserem Schiff weg. Raste nach Süden mit einer Geschwindigkeit von fünfhundertzwölf Meilen in der Stunde.« Wenn er daran gedacht hätte, eine Radiomeldung durch den Pazifik zu schicken, wären viele Menschenleben gerettet worden. Aber da er weder sah noch dachte, raste der sagenhafte Tsunami unangekündigt mit einer Geschwindigkeit, die der des Schalles nahe kam, über den Ozean. Wenn er keinem Hindernis, wie einer Insel, begegnete, ergoß er sich schließlich in das antarktische Meer. Aber wenn er auf eine Insel stieß, dann preßte die in ihm verborgene kinetische Energie die Wassermassen weit in das Land hinein und sog sie dann mit dämonischer Kraft wieder in die offene See zurück. Die auflaufende Flutwelle zerstörte wenig, aber der darauffolgende furchtbare Sog des zurückströmenden Wassers riß alles mit sich fort.
    Während der Tsunami unbemerkt unter dem japanischen Tanker wegglitt, stieg Elinor Henderson gerade aus dem Bett und genoß den letzten Glanz der Morgendämmerung über dem Pazifik. Um neun ging sie an den Strand hinunter, um den Strandjungen beim Sakura-Spiel zuzusehen. Sie mußte über die Flüche lachen, die die Jungen ausstießen, wenn sich das Glück der schwarzen Karten gegen sie wandte. Aber dieser Morgen hatte seine besondere Attraktion, denn Florsheim erschien unter den Jungen plötzlich in Konfektionskleidern: in polierten braunen Schuhen, einem Anzug, der ihm zu klein war, einem Hemd, das am Kragen ein wenig eng war, mit einer gestrickten Krawatte, die schief herunterhing, und einem Strohhut. Neben ihm stand das reiche Mädchen aus Kansas City, die ihre Hände kaum von ihm losbrachte und immer wieder rief: »Ist er nicht ein Riese von einem Mann? Wir werden in St. Louis heiraten.«
    Florsheim grinste und händigte Elinor den Zündschlüssel für seinen Wagen aus. »Siehste, gib ihn Blalah Kelly, soll auf meine Kutsche aufpassen.« Sie sagte, daß sie es ausrichten wolle, und als sie Kelly traf, fragte sie: »Wie lange, glaubst du, wird Florsheim diesmal verheiratet sein?«
    »Blalah Florsheim wird komisch aussehen in Kansas City. So, mit der Zeit, Wahine merkt, er spricht nicht so gut und gibt ihm viel Wahine Pilikia. Kommt später Oktober und wirst sehen, Blalah Florsheim wieder zurück am Strand mit großem Buick.«
    »Diesmal ist es gar ein Cadillac, oder meinst du nicht?« Sie lachte und dann kam

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