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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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ihr ein Gedanke:» Kelly! Da wir nun den Wagen haben. Warum machen wir nicht ein Picknick?« Sie bestand darauf, die Eßwaren zu kaufen, und um zehn Uhr, als der Tsunami nur noch sechshundert Meilen von Oahu entfernt war, deutete sie auf ein hübsches Tal an der Nordküste der Insel und rief: »Diese Sandküste ist für uns reserviert!« Und Kelly
    breitete die Decken unter einer Palme aus.
    Sie schwammen, und als sie in der Sonne trockneten, sagte Elinor: »Ich werde Hawaii verlassen, Kelly. Ich beginne mich in dich zu verlieben, und ich bin nicht die Frau, die sich einfach wegwirft.«
    »Ich bin alt genug, um dir manches beizubringen«, protestierte Kelly. »Ich würde dich niemals heiraten, Kelly -acht Jahre jünger als ich. Und ich will nicht zu deiner Schuld beitragen.«
    »Wir könnten eine wunderbare Zeit zusammen haben«, beharrte er und zog sie an sich.
    »Ich finde es unmoralisch, wenn sich ein Mädchen mit einem Mann einläßt, den sie nicht heiraten kann. Es ist abscheulich, wie dich die Frauen ausnutzen, Kelly.«
    Er schwieg, dann begann er Kiesel nach einem nahen Fels zu werfen. Schließlich sagte er: »Wenn Sie je wieder auf eine Insel kommen, Frau Henderson, dann stellen Sie nicht so viele abgründige Fragen. Nehmen Sie die Dinge, wie sie sind.«
    »Ich werde mich von den Inseln fernhalten«, versprach sie. »Ich wollte nur sehen, warum meine Vorfahren diese Insel hier nicht verdauen konnten.«
    »Hast du es herausgefunden?« fragte er.
    »Ja. Und ich kann sie auch nicht ertragen.«
    »Warum nicht?« fragte er schläfrig.
    »Ich stelle mich immer auf die Seite der Enteigneten. Weißt du, Immanuel Quigley geriet in große Schwierigkeiten, weil er in Ohio den Indianern half.«
    »Es tut mir leid, daß ich dein Buch über die Quigleys zunichte gemacht habe. Werden sie böse sein - im Smith?«
    »Die Biographie eines Menschen ist die Biographie aller Menschen«, sagte sie. »Im Lauf der Zeitalter, Kelly, werden wir alle zu einer Person.«
    »Glaubst du ehrlich, daß ein Kanakoa wie ich ebenso gut ist wie ein Haole?« fragte er.
    »Ich habe früher einmal gelernt, daß ein Kieselstein, der auf die Arabische Wüste fällt, seine Wirkung auf mich in Massachusetts ausübt. Ich glaube daran, Kelly. Wir sind für immer mit dem Rest der Welt verwoben.« Sie sah, daß er schläfrig war, und bettete seine sonnenbraunen Schultern in ihrem Schoß. Er bat um seine Gitarre und klimperte ein paar Melodien, in denen von den sonnenüberfluteten Küsten die Rede war, die er so liebte. Nach einer Weile glitt ihm die Gitarre aus der Hand und er schlief ein. Elinor, die das Panorama der Sandküste und Palmen betrachtete, begann plötzlich auf ein Phänomen aufmerksam zu werden, das sie für das Eintreten der Ebbe hielt. Die Wasser des Ozeans schienen von der Küste zurückzutreten, bis sie schließlich ein Riff zurückließen, das leerer als alles war, was sie je gesehen hatte. Sie betrachtete mehrere Wasserlachen, in denen große Fische zappelten, die plötzlich gestrandet waren. Sie mußte lachen, und Kelly, der vergessen hatte, wo er war, fragte schläfrig: »Was los, du lachst?« Und sie erklärte: »Dort ist ein Fisch, der in einer Lache aufsitzt.«
    Und er fragte: »Wie, zum Teufel, kann er festsitzen?« Erschrocken sprang er auf, sah das öde Riff und das weit hinausgezogene Wasser. »O Gott!« rief er. »Das ist ein großer!« Er packte sie mit seinen starken Armen und rannte mit ihr über den Sand, an dem nutzlosen Chevrolet vorüber und zu dem höherliegenden Land hinauf. Aber seine Anstrengungen nutzten ihm wenig, denn aus der gequälten See stürzte sich nun der große Tsunami, der das Wasser fortgesogen hatte, mit einer Geschwindigkeit von mehr als fünfhundert Meilen in der Stunde auf das Land. Es war keine turmhohe Welle, aber die Macht, mit der sie hereinbrach, war unglaublich. Sie füllte das Riff, sie drang erbarmungslos über den Strand, über die Straßen, über die Felder. In tiefer gelegenen Landstrichen überschwemmte sie ganze Dorf er; aber wenn der Tsunami nicht behindert wurde und sich gleichmäßig über flaches Land ausbreiten konnte, war die Verheerung, die er anrichtete, verhältnismäßig gering. Wenn er jedoch in eine Bucht gedrängt wurde, wie etwa in die Öffnung eines Tals, dann raste er sich mit seiner ganzen Wut hinein, bis er schließlich über zwanzig Meter höher stand als die normale Küstenlinie.
    Mit seiner ersten Woge erreichte er Kelly Kanakoa und Frau Henderson in ihrem

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