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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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etwas tun wollen, was die Asiaten in Hawaii um drei Generationen zurückwirft, dann mißbrauchen Sie den Malama-Kanakoa-Trust.« Er setzte sich, lächelte Hong Kong zu und fuhr fort:    »Natürlich, wenn Sie unserer gesamten
    Gesellschaft beweisen wollen, daß die Asiaten so verläßlich sind wie die Missionare, dann haben Sie hier die beste Gelegenheit dazu.« Hong Kong hätte gewünscht, daß seine Großmutter noch lebte, um ihn in diesem Augenblick zu leiten. Aber er fühlte, daß sie ihm Mut zugesprochen hätte, und deshalb sagte er offen: »Was würden Sie sagen, wenn ich empfehle, daß Malama Kanakoa vor allem in ausgesprochen radikalen Unternehmungen investieren soll?«
    Richter Harper dachte lange darüber nach und sagte schließlich: »Einer der Gründe, weshalb wir Richter uns entschlossen haben, Sie in den Malama-Trust zu berufen, ist, daß Hoxworth Hale uns auf Ihre Investitionspläne aufmerksam gemacht hat. Er sagte, daß diese Pläne berücksichtigt werden sollten, weil sie vielleicht den einzigen Ausweg für einige dieser Trusts mit hohen Steuerschulden bieten.«
    »Dann hat mir also Hoxworth Hale diesen Sitz verschafft?« fragte Hong Kong.
    »Sie verstehen mich falsch, Hong Kong. Ich habe Sie ernannt.« Der Chinese verneigte sich, konnte aber ein Lächeln nicht unterdrücken, dem sich Richter Harper bald anschloß. Er stand auf, legte seinen Arm um Hong Kongs Schultern und sagte: »Wir wollen es so halten. Wenn Sie nicht gut tun, dann leidet nicht Hoxworth den Schimpf. Sondern ich. Hong Kong, Sie werden wirklich überwacht. Und zwar durch mich.«
    »Wie nennt man die Neger, die als erste in ein weißes Viertel ziehen?«fragte Hong Kong lachend. »Die Luftminen? Sieht so aus, als sei ich eine Trustmine.«
    »Das Wort hat eine gänzlich andere Bedeutung«, wies ihn Richter Harper freundlich zurecht. Aber als der fähige Chinese gegangen war, hing er einen Augenblick lang einem sehnsüchtigen Gedanken nach und sagte sich:    »Er hat
    wahrscheinlich recht. Seine Ernennung ist wahrscheinlich der Anfang vom Ende... zumindest von dem sicheren, bequemen, ehrlichen alten System, das wir kannten.«
    Hong Kong fuhr sofort nach Hause und fragte die Köchin: »Wo ist Judy?« Und als er hörte, daß sie im Konservatorium Unterricht gab, fuhr er dorthin, um sie abzuholen. Seit dem Tod Nyuk Tsins, der ältesten Frau seiner Familie, fühlte er sich immer mehr zu Judy, seiner jüngsten Tochter, hingezogen. Er mochte die Denkweise der Frauen, und er schätzte vor allem Judys kühle und klare Überlegungen.
    Nach einigen Minuten trat sie aus dem Gebäude - ein strahlendes, einnehmendes, chinesisches Mädchen von sechsundzwanzig Jahren, die große kluge Augen hatte und ein gestärktes rosa Kleid trug, über das ihre langen Zöpfe fielen. Sie kletterte in den Buick und fragte: »Was gibt's, Papa?«
    »Ich wollte, daß du mich zu einer sehr wichtigen Sitzung begleitest. Ich bin zum Treuhänder im Malama-Kanakoa-Trust
    ernannt worden.«
    »Haben denn die Richter den Verstand verloren?« sagte Judy und lachte laut auf.
    »Das Fort hat die Begabung, das Unvermeidliche vorwegzunehmen«, sagte ihr Vater.
    »Wo fahren wir hin?« fragte Judy.
    »Zu Malama. Ich möchte herausfinden, was ihre Absichten sind, welche Hoffnungen sie auf das Land setzt, das ihr gehört und gleichzeitig doch nicht gehört.«
    »Papa! Du weißt doch, daß Malama von nichts eine Ahnung hat.«
    »Das sagt man seit Jahren. Aber ich vermute, daß sie ebenso klug ist wie du oder ich. Und das möchte ich herausfinden.«
    Er fuhr nach dem Diamond Head, überquerte den Ala-Wai-Kanal und bog dann in das Tor im Lattenzaun ein, der das Ried umgab. Als er vor dem verwitterten Haus mit der großen Veranda vorfuhr, warf Malama die Fliegentür auf und trat mit strahlendem Lächeln heraus. Das silbergraue Haar flog ihr unordentlich um das Gesicht, und das Kleid schien etwas verrutscht zu sein. »Hong Kong, der Verteidiger meiner Interessen! Kommen Sie herein! Die Richter haben es mir gestern abend mitgeteilt!« Mit weitausgebreiteten Armen begrüßte sie ihn, und Judy sah zu ihrem Erstaunen, daß ihr Vater klug genug gewesen war, einen Blumenkranz für diesen ersten Besuch mitzubringen. Galant legte er ihn der hünenhaften Frau um den Hals und beugte sich dann vor, um ihr zwei Küsse zu geben, die sie glücklich hinnahm.
    »Kommt herein, meine guten Freunde!« rief sie mit großer Geste, und fügte dann mit dem guten Instinkt, der die Eingeborenen auszeichnet,

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