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Head over Heels 2

Head over Heels 2

Titel: Head over Heels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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betrachte u nd die müden Augen, die eingefallenen Wangen und den fahlen Teint registriere, wird mir klar, was ich angerichtet habe.
    Nicht heute, nicht gestern – vor knapp einem Monat. Damals hat sich mein Leben verändert. Ich gehe so weit und behaupte, zu diesem Zeitpunkt ist alles zerstört.
    Die letzte Woche über habe ich noch gehofft und gebetet. Ich habe mir selbst Mut zugesprochen, doch das Wissen, ihm nun bald gegenüberzustehen, lässt mich die Stirn in hässliche Falten legen. Er ist nicht sauer, enttäuscht, traurig – solche Regungen gibt es in seiner Welt gar nicht –, er wird mir das Leben zur Hölle machen. So lange, bis er eine Neue gefunden hat oder ich nur mehr ein Staubkorn bin, das er nicht einmal wahrnimmt. Kurz gesagt – es wird schrecklich.
    I ch gehe in den Flur, ziehe mir dort ein dünnes Jäckchen über, das man selbst um diese Jahreszeit noch braucht, schnappe meine Handtasche und verlasse die Wohnung, wobei ich fast glaube, dass ich die einzige Bewohnerin dieses Hauses bin, da ich noch nie jemand anderen getroffen habe. Heute hat ein älterer Herr Dienst am Empfang, der mich und meine Nachbarn wohl vor unerwünschten Besuchern schützen soll.
    Er nickt mir aus seinem Kä mmerchen heraus zu, ich antworte stumm und mache mich dann auf den Weg zur nächsten Haltestelle.
    Einen freiwilligen Fuß marsch und zehn Stationen später steige ich an der Liverpool Street aus und marschiere mit festem Schritt auf Williams übermächtigen Glaswürfel zu. Ich sehe das Gebäude von weitem, spüre, wie mein Herz zu rasen beginnt, wie meine Hände schwitzig werden und ich alles, wirklich alles tun würde, um nicht in die oberste Etage fahren zu müssen. Während ich alleine im Lift stehe, heute ausnahmsweise bete, dass er stecken bleibt, und die ganze Zeit über die Augen schließe, hält der stählerne Käfig kein einziges Mal an. Kein Wunder auch, wer würde sich freiwillig in die Höhle des Löwen begeben?
    Der Lift kommt mit einem Ruck zum Stehen. Ich ö ffne die Augen, bereite mich innerlich auf Debbys blöde Bemerkungen vor, die sicher nicht ausbleiben werden, und straffe die Schultern.
    „ Hi Rose. Wie war dein Urlaub? Ich hoffe, du konntest dich ein wenig entspannen. Du hast schließlich so hart gearbeitet“, begrüßt mich Debbys naives Stimmchen und lässt meinen Morgenkaffee im Magen Purzelbäume schlagen.
    Ich gehe gar nicht auf ihre Provokation ein, fahre aber meine Antennen aus. William ist hier irgendwo. Wieder einmal spüre ich seine Anwesenheit, noch bevor ich ihn erblicke. „Alles in Ordnung. Der Urlaub war schön.“
    In meinem Bü ro angekommen, sacke ich auf den schwarzen Drehstuhl und schlage die Hände über meinem Kopf zusammen. Eine Minute, eine einzige, und ich bin völlig ausgelaugt. Ich kämpfe hier gegen Dämonen, die ich zwar selbst gerufen, ja regelrecht heraufbeschworen habe, doch trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, will ich mich wieder in meine heile Märchenwelt flüchten.
    Wä hrend der Computer hochfährt und ich mir Wasser einschenke, horche ich angestrengt auf Geräusche aus dem anderen Zimmer.
    Was tut er? Sitzt er vielleicht genauso dämlich wie ich da und wartet, dass jemand den ersten Schritt macht?
    Die Zeit verrinnt. Jede Sekunde scheint tausendfach in meinem Schä del zu pochen und mich an meine Pflichten zu mahnen. Um zehn nach hole ich tief Luft, schnappe meine Unterlagen inklusive iPad und nähere mich der Gefahrenzone.
    Zaghaft klopfe ich an die Tür. Betrete nach einem barschen „Herein“ den Raum und finde William telefonierend an seinem Schreibtisch vor.
    Wä re er vor ein paar Tagen noch aufgesprungen, auf mich losgestürzt und hätte mich alleine mit seinen Worten bezaubert, so straft er mich nun mit völliger Missachtung. Er blickt nur kurz auf, taxiert mich geringschätzig, als würde mir ein Bein fehlen, und deutet dann mit einer ungeduldigen Handbewegung, mich zu setzen. Ich komme dieser Aufforderung umgehend nach, auch wenn ich nur mehr zehn Zentimeter groß bin und vor Scham am liebsten aus dem Fenster gesprungen wäre.
    A ls ich jedoch Platz genommen habe, mich eingehend mit meinem Kalender beschäftige und gar nicht erst versuche, auf seine Stimme reinzufallen – dieser raue, strenge Ton, der meine Nackenhaare im selben Rhythmus tanzen lässt –, breitet sich so etwas wie Stärke in mir aus. Vielleicht, weil er in demselben Ton mit mir spricht, in dem er mit mir gesprochen hat, als er mich auf Georges Party vor die Tür

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