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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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Sprengkraft hinwies, eine 22 .er zum Beispiel. Es gab unzählige andere Kombinationen aus Munition, Pulver und Waffe, die eine wesentlich katastrophalere Wirkung erzielt hätten.
    Gefunden hatte uns eine Nachbarin, deren Katze ich fütterte, während sie und ihr Mann im Urlaub waren. Sie sah unsere Autos in der Einfahrt, und als auf ihr Klingeln hin niemand öffnete, ging sie ums Haus zur Terrasse. Sie schaute durch die Glastüren und konnte über das Sofa hinweg unsere Scheitel erkennen, und als wir auf ihr Klopfen nicht reagierten, rief sie die Polizei, die eintraf, ehe ich völlig ausgeblutet war.
    Wieder dieses fragwürdige Glück.
     
    Diese Bruchstücke erfuhr ich, während mein Bewusstsein, mein Gehör und eingeschränkte motorische Fähigkeiten allmählich wieder einsetzten.
    Meine Augen öffneten sich anscheinend, ehe ich das Gesehene verarbeiten konnte, was bei der diensttuenden Schwester einen hysterischen Anfall auslöste. In null Komma nichts füllte sich der Raum mit ängstlichen, forschenden Mienen, sanftem Tasten und Zetteln mit handschriftlichen Nachrichten. Nichts davon ergab irgendeinen Sinn, und schließlich schloss ich, der Sache müde, wieder die Augen und wunderte mich über die Seufzer der Enttäuschung.
    Einige Zeit danach kehrte eine Art Sehvermögen zurück, ausreichend, um Blickkontakt aufzunehmen und auf Signale zu reagieren. Jetzt weiß ich, wie bedeutend dieser Schritt war, aber damals war ich wegen der ganzen lächerlichen Aufregung verärgert.
     
    Als Allerletztes kam meine Stimme zurück. Und die ersten Worte, die ich krächzte, lauteten: »Haben sie den Kerl erwischt?«
    »Scheinbar im Ausland«, antwortete Evelyn, die an meinem Bett saß. »Man verrät mir nicht viel, aber das wüsste ich.«
    »Irgendeine Ahnung, warum?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das wollte ich dich auch fragen.«
    »Ich muss mit der Polizei reden«, sagte ich. »Ich kann den Mörder identifizieren.«
    »Ich habe denen und allen anderen gesagt, du seist in einem permanenten vegetativen Stadium und so würde es vermutlich auch bleiben. Das stand auch in den Zeitungen. Die Einzigen, die wissen, dass es nicht stimmt, sind Dr. Selmer, der Neurologe, und Joan Bendleson, die ambulante Pflegerin, die hier war, als du die Augen geöffnet hast.«
    »Warum die Täuschung?«, fragte ich.
    »Hast du doch selbst gesagt. Du kannst den Mörder identifizieren.«
    Ich versuchte, ihr weitere Fragen zu stellen, hatte aber Schwierigkeiten, die Worte zu artikulieren. Sie tätschelte meinen Arm und behielt unter Aufbietung all ihrer ärztlichen Professionalität am Krankenbett ihre leicht mitleidige Miene bei, um ihre Gefühle zu verbergen. Sie versicherte mir, ich würde mein Sprachvermögen wiedererlangen, aber ich sollte meinen Kehlkopf nicht zu sehr strapazieren. Sie bat mich, noch einen Tag Ruhe zu halten, dann würden wir einen weiteren Versuch unternehmen. Sie musste zurück ins Krankenhaus, aber Joan würde ein Auge auf mich haben. Und dann ging sie.
    Zwei Wochen später war meine Stimme noch immer beeinträchtigt, mein Verstand jedoch, beinah schmerzmittelfrei, wieder nahezu funktionstüchtig – zumindest glaubte ich das damals. Als Rechercheur war ich darauf trainiert, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, ohne belastbare Fakten zu haben. Doch gleichzeitig hatte ich auch gelernt, dass gewisse Schlüsse aus einer geringen Datenmenge gezogen werden konnten, wenn man davon ausging, dass diese belastbar und bedeutend waren. Bedeutende Fakten hatte ich, und einige wichtige Entscheidungen standen an.
    Die erste betraf sein oder nicht sein. Ich hatte nie im Leben an Selbstmord gedacht, aber nun war mein Leben, das Leben, das ich geliebt hatte, definitiv vorüber. Deshalb war die Wahl, den kläglichen Rest zu beenden, eine vollkommen rationale Möglichkeit. Besonders wenn ich versuchte, mir eine Rückkehr zur Normalität vorzustellen. Ich spielte verschiedene Szenarien durch, aber sie waren alle gleichermaßen widerwärtig. Nichts würde je wieder normal sein.
    Eine bodenlose Traurigkeit umnebelte meinen Verstand. Zum ersten Mal verstand ich, wie schwarz Schwarz sein konnte. Ich spürte, wie mein Herz in einem knurrenden Schacht unauslöschlicher Qual versank. Dort war es, wo ich mich von der Illusion trennte, ein hoffnungsvoller, verrückter Besitzer unvermeidlichen Glücks zu sein, die einst meine Weltsicht bestimmt hatte, und ich betrachtete, was übrig blieb.
    Dann knurrte ich zurück und umarmte die

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