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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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dürfen, es sei denn in einer extremen Selbstverteidigungssituation .«
    »Scheiß drauf«, wiederholte Ricky. »Ich mach’s trotzdem. Wird mir ein Vergnügen sein .«
    »Nein, wird es nicht«, sagte Benny. »Glauben Sie mir .« Ich blickte ihn überrascht an; er schien sich auf ein bestimmtes Ereignis zu beziehen, das er mir gegenüber nie erwähnt hatte.
    »Hören Sie mal«, sagte ich. »Wir sind eine äußerst auffällige Gruppe. Schauen Sie uns an. Die Leute werden uns bemerken. Der Tim von Tim’s Tavern , falls es eine solche Person gibt, wird uns bemerken. Seine Kunden werden uns bemerken. Und wenn Sie, Ricky, sich blicken lassen, wird man Sie auch bemerken. Wenn Dell und sein Bruder plötzlich verschwinden, wird uns irgend jemand schon verpfeifen, und dann mischen sich die Bullen ein, und die ganze Geschichte kommt raus, oder jedenfalls genug davon, daß Sie, Amigo, dem Waldland und wahrscheinlich den ganzen US of A Adios sagen können, wenn genug davon herauskommt, wie beispielsweise einem illegalen Einwanderer Unterschlupf zu gewähren, ganz zu schweigen von Mord an Bürgern. Verstehen Sie das allmählich? Vielleicht könnten Sie den Typ umbringen, der Chico umgebracht hat, aber könnten Sie auch Dell umbringen, wenn er nichts damit zu tun hatte, wenn er nicht mal dagewesen ist? Das müßten Sie nämlich tun, weil er dann schon genau über Sie Bescheid wüßte .«
    »Apropos nicht dagewesen«, sagte Sara. »Was machen wir, wenn Dell und sein Bruder nicht da sind? Ich meine hier in Carmen Springs .«
    »Darüber mache ich mir nicht allzu große Sorgen«, sagte ich. »Früher oder später werden sie wieder auftauchen, wenn sie glauben, daß die Luft rein ist, und außerdem könnten wir sie zur Not auch so finden, bei allem, was wir über sie wissen, es ist nur bequemer für uns, wenn sie jetzt noch hier sind .«
    »Dann lassen Sie mal Ihren schlauen Plan hören«, sagte Ricky, der die Stirn runzelte und in die andere Richtung schaute.
    »Mein Plan sieht folgendermaßen aus«, sagte ich. »Wir lassen sie uns zu Chico führen, und dann schnappen wir sie uns .«
    »Und warum sollten sie sich jemals wieder in seine Nähe begeben, verdammt noch mal ?« fragte Ricky die Luft. »Er liegt irgendwo zwei Meter unter der Erde, mit Baumstämmen bedeckt, warum sollten sie da noch mal hingehen ?«
    »Wir geben ihnen einen guten Grund«, sagte ich.
    »Nun mach’s doch nicht so spannend«, sagte Benny. »Welchen Grund?« Er polkte mit einem Halm eines Timotheusgrases, wie mein Papa es zu bezeichnen pflegte, zwischen seinen Zähnen herum. Vielleicht stimmte das sogar mit dem Timotheusgras, mein Papa war zwar kein großer Naturkundler, aber er konnte durchaus mit geschlossenen Augen einen Holunderbeerwein von einem Silberadler unterscheiden.
    »Den besten Grund von allen«, sagte ich. »Überleben. Paß auf. Wir kreuzen bei Tim’s auf. Die beiden Typen auch, früher oder später, hoffen wir. Ich mit einem Schnurrbart und Sonnenbrille. Sie wissen, daß sich da ein großer, feister Wichser, ein Niemand, Zitatende , mit Chicos Verschwinden befaßt, weil Ricky Tommy davon erzählt hat, und der hat es ihnen am Telefon erzählt.«
    »Eine perfekte Beschreibung, wenn ihr mich fragt«, sagte Sara.
    »Hat aber niemand«, sagte ich. »Was glaubt ihr, wie lange es dauert, bis Dell und sein Bruder anfangen, sich Gedanken zu machen, ob zwischen dem großen, feisten Wichser und dem neuen großen, feisten Wichser, der plötzlich auf der Matte steht und vorgibt, mit seiner hohlköpfigen Tochter einen Campingurlaub zu machen, eine Verbindung besteht?«
    »Nicht besonders lange«, sagte Benny.
    »Schnell wie Lichtgeschwindigkeit«, sagte Sara.
    »Und für den unwahrscheinlichen Fall, daß sie doch zu blöd sind«, sagte ich, »wird mein liebendes Tochterherz bei nächster Gelegenheit alles ausplaudern, und zwar mit Absicht, weil sie sauer auf Daddy ist .«
    »Und dann ?« fragte Ricky.
    »Dann«, sagte ich, « rufen sie Tommy an und geben ihm eine Beschreibung von mir durch. > Hhm , na ja, wenn man die Bürste und die Sonnenbrille wegläßt, dann könnte das unser Arschloch sein<, meint Tommy. >Willst du nicht mal herkommen und ihn dir ansehen ?< fragen sie. >Ihr habt wohl ‘nen Knall<, sagt er, >ich komm auf keinen Fall in eure Nähe .< Ich paraphrasiere natürlich, wie ihr hoffentlich gemerkt habt. Was machen sie also? Sie versuchen herauszukriegen, ob der feiste Wichser nur zufällig mit seiner Tochter hier oben ist oder ob er wirklich

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