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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Uhr und ließ sich dann dazu herab, daß er möglicherweise einen Seagram’s and Seven herunterbekäme. Nachdem er sich den Drink eingegossen hatte, fragte er, ob wir auf der Durchfahrt seien. Ich sagte, es käme ein bißchen drauf an, die Gegend sehe eigentlich sehr hübsch aus, wir könnten durchaus ein oder zwei Tage bleiben, wenn wir einen Platz fänden, wo wir den verdammten Campingbus abstellen könnten.
    »Stellen Sie ihn hinten raus bei mir ab, wenn Sie wollen«, sagte Tim, »zwischen die Bäume gleich neben dem Asphaltplatz. Da stört Sie keiner außer den Wölfen, Wasser gibt’s auch gleich hinterm Hügel, und was das wichtigste ist, Sie haben einen kurzen Heimweg, wenn wir abends dichtmachen .«
    Ich ignorierte, was er über die Wölfe gesagt hatte, da ich vermutete, daß es sich um den speziellen Humor der hiesigen Landbevölkerung handelte, und bedankte mich bei dem Manne. Dann kam Sara zu mir rüber, die die ganze Zeit herumgehangen und schmollend die Tapete, soweit vorhanden, studiert hatte, nahm einen Schluck von meinem Bier und fragte dann Tim, ob er ein Telefon besäße. Als er das letztemal geguckt habe, sei’s noch dagewesen, gleich da hinten, meinte er. Sie entnahm einem ihrer Halb-Handschuhe eine schmuddelige, zusammengerollte Dollarnote, bekam dafür Kleingeld von Tim und trollte sich dann in Richtung des rückwärtigen Teils des Etablissements. Die beiden Farmer verstauchten sich fast den Hals bei dem Versuch, ihre guten Manieren zu bewahren und sie nicht anzustarren, als sie an ihrem Tisch vorbeiging.
    Ich ging ihr nach und sagte streng: »Hör mal zu, Sara, du wirst auf keinen Fall diesen Taugenichts von einem Motorrad-Punk anrufen, wie heißt er noch gleich, verstanden ?«
    »Du weißt ganz genau, wie er heißt«, sagte sie. »Rocky. Und ich ruf ihn an, sooft ich Lust hab .«
    Ich schaute ihr hilflos nach, seufzte und begab mich an die Bar zurück, wo Tim diplomatischerweise irgendeiner überflüssigen Aufgabe nachgegangen war. Ich trank noch zwei Glas Bier, dann kam Sara zurück, bestellte sich eine Cola, trank einen Schluck und ging. Dann bezahlten die Farmer ihre Rechnung und gingen auch. Tim trug dem Oldtimer ein Freibier die ganze Strecke bis zum Ende der Bar hinunter. Als er wiederkam, fragte ich ihn, ob man bei ihm auch was essen könne.
    »Hamburger, Hotdogs und Chili«, sagte er. »Mein selbstgemachtes Chili. Aber der Grill ist noch aus, bin noch nicht dazu gekommen, ihn anzustellen. Dauert nicht lange .«
    Ich dankte ihm nochmals, bezahlte, gab ihm ein hilfreiches Trinkgeld und entfernte mich aus dem Laden. Mein liebendes Tochterherz war weit und breit nicht zu sehen, darum drückte ich ein paarmal auf die Hupe. Nach einigen Minuten tauchte sie auf und stieg neben mir ein.
    »Wo bist du gewesen, hast du dir die Sehenswürdigkeiten angeguckt ?« fragte ich sie.
    »Und wie«, brummte sie. »Und wenn du einen Five & Dime gesehen hast, hast du alle gesehen. Wie war ich da drin ?«
    »Fantastisch«, sagte ich. »Nicht von einer echten Tochter zu unterscheiden .«
    Ich warf den Motor an, und wir fuhren, wie man uns gesagt hatte, etwa fünfzig Meter weit hinter Tim’s Tavern hinaus, wo der asphaltierte Teil endete und die Bäume anfingen. Indem wir ein paar Spuren folgten, die schon im Gras vorhanden waren, fanden wir die richtige Stelle. Sie war fast vollständig von Bäumen umgeben, und irgendeine gute Seele hatte sogar einen Grill aus alten Ziegelsteinen und einem Stück Maschendraht aufgebaut und stehen lassen.
    Eine Stunde verging mit Herumwerkeln, auspacken und den Herd und die Lampe anschließen und zum Fluß runterwandern. Sara machte uns einen Kaffee, den wir schwarz tranken, weil ich die Milch vergessen hatte, und wir breiteten die Schlafsäcke aus und führten uns insgesamt wie die unschuldigen Greenhorns auf, die wir darstellen sollten, was nicht schwerfiel.
    Ein paar Minuten vor sechs waren wir wieder bei Tim’s . Wir hatten ausgemacht, daß ich den Vorderteil der Bar übernehmen und Sara versuchen sollte, sich hinten aufzuhalten, in der Nähe des Telefons, um Rickys Anruf entgegenzunehmen und um zu sehen, ob irgend jemand Ferngespräche führte oder bekam. Tim hatte zu dem Zeitpunkt schon ein bißchen Feierabendbetrieb, genug, um sich von einem Mädchen helfen zu lassen — ungefähr die Hälfte der Kundschaft bestand aus Handwerkern, die andere setzte sich aus Leuten aus den umliegenden Dörfern, Buchhaltern und Ladeninhabern zusammen, außerdem gab es einen

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