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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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den er mit Maggie verbringen wollte.
    Deshalb war sein Großvater, der Baron, wirklich der letzte Mensch, den er jetzt sehen wollte.
    Garth wappnete sich. »Danke, Pims.« Als er durch den Korridor ging und die Türen zum Salon aufzog, konnte er die eingelegten Heringe, den Wilton-Käse und das frisch ge~ backene Brot riechen, das sein Großvater so sehr liebte und die Köchin fast immer für die viel zu häufigen Besuche des alten Mannes vorrätig hatte.
    »Guten Abend, Großvater. Du siehst gut aus.«
    Der große, nur leicht gebeugte Avery Dutton, dessen früher blondes Haar nun silbrig glänzte und der die gleichen grünen Augen besaß, die auch Garth geerbt hatte, war trotz seiner fünfundsiebzig Jahre immer noch ein vitaler Mann.
    »Mir geht's aber nicht gut«, grummelte er wie immer, und Garth bemühte sich, sein Lächeln zu verbergen. »Ich leide unter Schüttelfrost, und meine Rückenschmerzen sind wieder da. Schlimmer als das sind jedoch die Gerüchte, dass du angeblich was mit dem Hawthorne-Mädchen hast.«
    Garth hatte sich bereits gefragt, wie lange es wohl dauern würde, bis der alte Mann es erfuhr. Anscheinend war es schon geschehen.
    »Wenn du von Lady Margaret sprichst - die habe ich von Lord Winstons Feier nach Hause gebracht, weil sie plötzlich Kopfschmerzen bekommen hatte. Wenn das deiner Einschätzung nach den Tatbestand von »mit jemandem etwas haben« erfüllt, dann muss ich mich wohl schuldig bekennen.«
    Avery richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Komm mir nicht so von oben herab, Junge. Das Mädchen ist eine Schönheit, sie ist jung und im heiratsfähigen Alter, aber du, junger Mann, bist auf der Suche nach ganz anderem heiratsfähigen Material.«
    »Ach ja?«
    »Du weißt sehr wohl, dass das so ist. Du wirst nur allzu bald meinen Platz einnehmen. Es wird höchste Zeit, dass du heiratest und Nachwuchs zeugst. Margaret Hawthorne ist nicht die passende Ehefrau für dich.«
    Garth trat an den Tisch und nahm sich eine Scheibe Brot von dem Silbertablett, das neben seinem Großvater stand. Er stellte eine Nonchalance zur Schau, die er nicht wirklich empfand. Er hielt sich die Scheibe unter die Nase und atmete den Duft nach Hefe ein. »Und warum nicht?«
    Das faltige Gesicht seines Großvaters lief rot an. »Du weißt sehr gut, warum. Das Mädchen ist eine Hawthorne. Das allein ist Grund genug. Es kursieren so viele Gerüchte um Blackwood und seine Familie, wie Nebel durch die Straßen von London zieht. Ich lasse nicht zu, dass unser Name mit seinem verbunden wird. Ich lasse nicht zu, dass das Blut der Duttons durch eine Heirat zwischen dir und dieser jungen Frau verunreinigt wird.«
    Garths Finger zerquetschten das Brot, ohne dass er es merkte, und einige Krümel fielen auf den Teppich. »Margaret Hawthorne besitzt Intelligenz, Mut und Schönheit. Sie hat mehr Esprit als ein Dutzend dieser albernen jungen Gänse zusammen, die du für »passend« hältst. Wenn mir das Glück beschieden sein sollte, Maggie Hawthornes Hand zu gewinnen, dann würde ich ihre Stärke als eine Bereicherung unserer Erblinie betrachten und nicht als Belastung.«
    Der Baron stieß seinen Stock mit dem Silberknauf auf den Boden und erhob sich. »Es gab vielleicht mal eine Zeit, da hätte ich dir Recht gegeben. Der Himmel weiß, dass Adam Hawthorne nicht die Hälfte von dem verdient, was man ihm im Laufe der Jahre an Übel nachgesagt hat, aber dies, seine neuste Eskapade - sich mit einer Frau einzulassen, die unter Mordverdacht steht -, damit hat er einfach die Grenzen des guten Geschmacks überschritten. Ich warne dich, Junge, solltest du dich in irgendeiner Form mit seiner Schwester einlassen, dann geht der Titel an deinen jüngeren Bruder, und keiner aus der Familie wird je wieder etwas mit einem von euch zu schaffen haben wollen.«
    Garth biss die Zähne zusammen, damit ihm keine Erwiderung entschlüpfte, die er bedauern würde. Er sah dem alten Mann hinterher, als dieser zur Tür und durch den Korridor davonstampfte. Die Reaktion des Barons darauf, dass sich etwas zwischen Maggie und ihm anbahnen könnte, überraschte ihn kein bisschen, doch die Worte tatsächlich zu hören war wie ein Dolch, den man ihm in die Brust stieß.
    Er liebte seinen Großvater. Der alte Mann mochte vielleicht knurrig sein, doch meistens bewies er ein gutes Herz, und seiner Familie war er sehr zugetan.
    Garth seufzte, als er den Salon verließ und die Treppe hoch in sein Schlafzimmer ging, um zu baden und sich umzukleiden. Bis zu dieser

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