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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Tränen zurück, die ihr in die Augen gestiegen waren, drehte den Kopf und drückte einen Kuss in seine Handfläche. »Mein Vater hat mich gelehrt, dass es ein Problem nur verschlimmert, wenn man davor wegläuft. Ich kann vor etwas, das so wichtig ist, nicht davonlaufen. Ich bin unschuldig. Ich muss es beweisen, wie schwierig das auch sein mag. Ich werde bleiben, Adam. Ich habe keine andere Wahl.«
    Er wollte mit ihr diskutieren. Er wollte, dass ihr nichts passierte, und um das zu erreichen, musste sie England verlassen. Doch innerlich dankte er Gott, dass sie blieb. Wenn sie nach Indien segelte, könnten Monate, vielleicht sogar Jahre vergehen, bis er sie wieder sah. Er wusste, dass die Leere, die Eintönigkeit seines Lebens unerträglich wären.
    Adam schaute in ihre Augen, sah ihre Stärke, die ruhige Entschlossenheit, und in diesem Moment traf ihn die kristallklare Erkenntnis, dass er in sie verliebt war.
    Diese Entdeckung kam so unerwartet, dass er einen Moment lang einfach nur dastand und sie anstarrte. Nach Caroline war er romantischen Verwicklungen aus dem Weg gegangen. Nicht einmal Maria hatte ihn ganz erreichen können. Jillian war dies mit Leichtigkeit gelungen.
    Bei diesem Gedanken verkrampfte sich sein Inneres. Nur die Angst um Jillians Leben überwand sein Verlangen, sich einfach umzudrehen und wegzulaufen. Er holte tief Luft, um sich wieder zu beruhigen, sein wild pochendes Herz unter Kontrolle zu bringen und seiner Stimme einen gelassenen Tonfall zu geben.
    »Wir haben noch drei Tage bis zum Prozess. Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass wir den Schuldigen finden. Wir geben nicht auf, bis wir es geschafft haben.«
    Jillians Lippen zitterten. »Danke.«
    Er nickte nur. Er musste fliehen. Er brauchte Zeit, um mit der erstaunlichen neuen Erkenntnis fertig zu werden und zu entscheiden, was er tun sollte. Im Hinterkopf sah er sich wieder dem Zauber einer Frau verfallen, und sein Magen zog sich noch mehr zusammen.
    »Versuch, dich etwas auszuruhen«, sagte er. »Ich muss mich noch um ein paar Dinge kümmern. Wir treffen uns dann in ein paar Stunden unten. Wir werden noch mal alles durchgehen und herausfinden, ob wir nicht vielleicht etwas übersehen haben.«
    Er ignorierte den verführerischen Anblick, den Jillian in ihrem rosafarbenen Hausmantel aus Satin abgab, und verließ das Schlafzimmer.

22
     
    An Ausruhen war überhaupt nicht zu denken. Sie hatte versucht zu lesen, aber die Schrift schien vor ihren Augen zu verschwimmen, und schließlich hatte sie es aufgegeben. Jillian ging zum Fenster ihres Schlafzimmers und sah zu, wie der scharfe Maiwind an den neu ausgetriebenen Blättern der Bäume zerrte. Sie fühlte sich rastlos und eingesperrt. Sie musste etwas tun, musste aus dem Haus raus, zumindest für eine Weile.
    Nachdem sie ein warmes, graues Wollkleid angezogen und eine schlichte graue Haube aufgesetzt hatte, nahm sie ihren Umhang aus dem Kleiderschrank aus Rosenholz, legte ihn sich um die Schultern und schloss die Haken. Da sie wusste, dass Adam mit ihrem Vorhaben nicht einverstanden wäre, nahm sie die Hintertreppe und verließ das Haus durch die Hintertür, um dann den Weg zum Park einzuschlagen.
    Wegen der Kälte, die heute herrschte, waren nur wenige Spaziergänger unterwegs. Sie war noch nicht weit gekommen, als sie einen großen, braunhaarigen Mann bemerkte, der mit langen Schritten auf sie zukam. Er trug einfache Hosen aus Nankingtwill und einen dunkelbraunen Gehrock. Als er näher kam, konnte sie sehen, dass es sich um einen attraktiven Mann handelte, der ihr irgendwie bekannt vorkam.
    »Michael!«
    Überrascht, ihr auf der Straße zu begegnen, blieb er vor ihr stehen. »Jillian. Ob du's glaubst oder nicht, ich war gerade auf dem Weg zu dir.«
    Sie erinnerte sich an die Karte, die Lady Margaret ihr nach der Feier bei den Winstons gegeben hatte. Michael Aimes, der zweite Sohn des Marquis von Devlin, war einer der Schüler ihres Vaters gewesen. Ein gut aussehender junger Mann, der vier Jahre älter war als sie und den sie mit sechzehn kennen gelernt hatte.
    »Die Zeit hat dir nichts anhaben können, Michael. Wie lange ist es her?«
    »Mehr als zwei Jahre. Ich habe erst vor kurzem vom Tod deines Vaters erfahren. Ich möchte dir mein tief empfundenes Beileid aussprechen.«
    »Danke. Lady Margaret erwähnte, dass sie dich gesehen hätte. Sie hat mir dein sehr freundliches Angebot, mir zu helfen, ausgerichtet, und auch deine Karte habe ich bekommen.«
    »Das ist eigentlich der Grund,

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