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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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Auseinandersetzung mit dem Baron war ihm eigentlich noch gar nicht bewusst gewesen, dass er Interesse daran hatte, Maggie Hawthorne zu heiraten. Jetzt, da man sie ihm verboten hatte, stellte er fest, dass er genau das in Erwägung zog. Seit dem Abend, als er sie auf der Terrasse geküsst hatte, war sie ihm nicht mehr aus dem Sinn gegangen.
    Aber Maggie gegenüber wäre es nicht fair, Heiratspläne zu verfolgen, wenn seine Familie sich weigerte, sie zu akzeptieren.
    Maggie hatte etwas Besseres verdient.
    Müde setzte Garth sich an seinen Schreibtisch, der in einer Ecke seines Schlafzimmers stand, und zog sich einen Bogen Papier heran. Er tauchte die Feder in die Tinte und begann, eine kurze Mitteilung zu schreiben, in der er sich dafür entschuldigte, dass er den Abend nicht würde mit ihr verbringen können. Er war fast fertig, als er bemerkte, wie schwerfällig sein Herz schlug und wie eng ihm die Brust war. Bewegungslos verharrte die Feder über dem Blatt.
    Zur Hölle mit allen Einwänden, er musste sie sehen. Vielleicht könnte er sich dann ja davon überzeugen, dass sie gar nicht zueinander passten. Mit grimmig zusammengepressten Lippen zerknüllte er den Bogen, warf die Kugel in den Papierkorb und rief nach seinem Kammerdiener.
     
    Ein weiterer Tag war vergangen. Adam stand in der Eingangshalle, nahm ein Paket vom Laufburschen entgegen und entlohnte ihn für seine Mühe. Er wusste, was in dem Paket war. Er hatte die Statue vor über einem Monat von einem Antiquitätenhändler in der Bond Street gekauft, ehe all seine Gedanken von einem Mord eingenommen waren und sein Körper für eine schlanke, blauäugige Schönheit mit vollem, kupferfarbenem Haar brannte.
    Behutsam trug Adam die kleine Kiste durch den Korridor in den Salon, stellte sie auf einen kleinen Hepplewhite-Tisch aus Mahagoni und öffnete sie vorsichtig. Die Statue bestand aus Marmor und war ungefähr fünfzehn Zentimeter hoch. Sie war wahrscheinlich spätptolemäisch und stellte eine Gottheit namens Isis dar, die das Kind Horus hielt.
    Selbstvergessen glitten Adams Hände über die glatten Erhebungen und Vertiefungen des Steins. Dabei bewunderte er das handwerkliche Geschick des Künstlers, während er sich fragte, warum dieses kleine Kunstwerk ihn vom ersten Moment an, als er eine Zeichnung davon in einer Verkaufsanzeige gesehen hatte, so bewegt hatte.
    Vielleicht lag es an der leicht vornübergebeugten Haltung der sitzenden Gestalt der Frau, die das Kind beschützte.
    »Das ist... wunderschön.«
    Adams Kopf fuhr beim Klang von Christopher Derrys
    Stimme hoch. Der Junge war mehrmals morgens im Gewächshaus erschienen, aber ihre Unterhaltungen hatten sich auf das Thema Orchideen und die besten Aufzuchtmethoden beschränkt. Abgesehen von diesen Begegnungen hielt Adam sich weiterhin von dem Kind fern.
    »Ja, das ist es. Irgendwie umgibt dieses Kunstwerk etwas ganz Besonderes.« Er nahm sich immer wieder vor, sich für den Jungen Zeit zu nehmen, und ermahnte sich, dass es nicht fair war, ihn zu ignorieren. Aber jedes Mal, wenn er Chris anschaute, erinnerte er sich an Robert und Caroline und die widerliche Art ihres Betrugs. Er konnte den Gedanken nicht verdrängen, dass er und Caroline - wäre sie ihm treu gewesen - vielleicht ein Kind im gleichen Alter gehabt hätten - einen intelligenten, neugierigen kleinen Jungen wie Christopher Derry.
    Außerdem störte es ihn, dass Caroline ihr Kind einfach weggegeben hatte.
    »Sie liebt ihr Baby«, sagte Chris, während sein Blick unverwandt an der Statue hing. »Sie will nicht, dass ihm etwas passiert.«
    Adam spürte ein Ziehen in der Brust. »Ja, ich glaube, du hast Recht.« Wie aufgeweckt von dem Jungen, das zu bemerken.
    »Meine Mutter war so«, sagte Christopher, während sein Blick immer noch an der Statue hing. »Manchmal vermisse ich sie.«
    Adam war gerührt, obwohl er das nicht wollte. »Manchmal ist das Leben hart, Chris, aber nicht immer. Hin und wieder passieren auch gute Dinge.«
    Chris antwortete nicht. Bisher hatte das Kind wenig Grund, ihm zu glauben. Adam musterte den Jungen, dessen Haarfarbe, Gesichtszüge und Körperbau so deutlich den Stempel der Hawthornes trugen. Bestand vielleicht eine winzige Möglichkeit, dass er doch von ihm war?
    Der Gedanke bereitete ihm Unbehagen. Er war Carolines Sohn. Carolines und Roberts. Wenn der Junge von ihm war und Caroline ihm nichts gesagt hatte... wenn sein Sohn wie ein Stück Abfall weggeworfen worden war... diese Vorstellung war einfach

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