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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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Menschenwelt. Ich spürte Gabriels Blick, als ich die Konturen meines Rings an der linken Hand nachfuhr. Der sanfte Glanz der Edelsteine reflektierte im Dämmerlicht. Schon nach dieser kurzen Zeit fühlte es sich an, als wäre der Ring ein Teil von mir, als wäre ich dafür bestimmt, ihn für immer zu tragen. Unter keinen Umständen würde ich mich wieder von ihm trennen, jedenfalls nicht kampflos.
    «Du solltest ihn lieber weglegen», hörte ich da.
    «Bitte?»
    «Es wäre klug, ihn nicht zu offen zur Schau zu stellen», sagte Gabriel mit regungsloser Miene.
    «Ich nehme den Ring nicht ab», sagte ich mit fester Stimme. «Und wenn dadurch das gesamte Königreich erzürnt ist, ist es mir egal.»
    Gabriel wollte etwas erwidern, aber Ivy ging dazwischen und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Es war zu leise, wir konnten es nicht verstehen. Nur der Schluss drang zu uns durch.
    «Lass es gut sein, Gabriel», sagte sie. «Den Ring abzunehmen würde absolut nichts ändern.»
    Trotz der Stärke, die ich zu zeigen versuchte, begann ich zu zittern. Auch Xavier, der mir schützend den Arm um die Hüfte gelegt hatte, spürte es.
    «Alles okay mit dir?», fragte er besorgt. Er konnte es nicht wissen, aber ich erinnerte mich gerade daran, dass den Engeln, welche die Nephilim gezeugt hatten, ein grausames Schicksal beschert gewesen war. Hatte ich gerade selbst das Todesurteil über mich gesprochen? Oder sogar über uns beide? Meine Geschwister schienen zu spüren, welchen Weg meine Gedanken eingeschlagen hatten.
    «Zieh keine voreiligen Schlüsse», sagte Gabriel etwas freundlicher als vorher. «Es ist noch nichts entschieden.»
    «Ihr müsst Geduld haben und abwarten», sagte Ivy. «Wir schauen, was wir herausfinden, und berichten euch, wenn wir zurück sind.»
    Sie griff nach den Autoschlüsseln, die auf dem großen Tisch lagen, doch Gabriel legte seine Hand auf ihre.
    «Lass ihnen das Auto hier.» Offensichtlich hatte er Xaviers Gedanken gelesen, denn er warf einen wissenden Blick in seine Richtung. «Keine Sorge, wenn euch irgendetwas passiert, bekommen wir das mit. Und falls wirklich etwas geschieht, dann seht zu, dass ihr wegkommt. Wir finden euch schon.»
    «Alles klar», sagte Xavier, der sich schneller darin fügte, ihre Anweisungen zu befolgen, als ich. Mit ein paar Schritten war er am Fenster und schloss die Vorhänge.
    «Wir kommen so schnell wie möglich wieder», sagte Gabriel. «Und denkt dran: Bleibt von den Fenstern weg und schließt die Tür hinter uns.»
    «Moment noch», rief Xavier. Ihm schien ein Gedanke gekommen zu sein. «Was ist mit meinen Eltern? Sie machen sich bestimmt ziemliche Sorgen um mich.»
    Gabriel senkte für einen Moment den Blick, als ob ihn der Gedanke an die Familie Woods mit Bedauern erfüllte. Würden sie ihren ältesten Sohn je wiedersehen?
    «Darum habe ich mich schon gekümmert», sagte er.
    «Ach, und wie?» Verärgert trat Xavier einen Schritt vor. Bisher hatte seine Familie von unseren sämtlichen Katastrophen nichts mitbekommen, und ich wusste, dass es in seinem Sinne war, dass das auch so blieb. «Es ist immer noch meine Familie. Was hast du ihnen erzählt?»
    «Soweit sie wissen, hat dich seit der Abschlussfeier an der Bryce Hamilton niemand mehr gesehen», sagte Gabriel steif. «Du bist verschwunden, und keiner weiß, wohin oder warum. In vierundzwanzig Stunden wird dich die Polizei für vermisst erklären. Und in zwei Wochen werden sie zu dem Schluss kommen, dass du nicht gefunden werden willst.»
    Xavier stutzte. «Soll das ein Witz sein? Meine Eltern sollen glauben, dass ich abgehauen bin?»
    «Es ist zu ihrem Besten.»
    «Niemals.»
    «Du kannst sie gern anrufen», unterbrach Ivy ihn auf eine herablassende Art, die ungewöhnlich für sie war. «Aber wenn sie wissen, wo du bist, bringst du sie in Gefahr.»
    «Ihnen könnte etwas geschehen?» Xaviers Augen weiteten sich panisch.
    «Nicht, solange sie ahnungslos sind», sagte meine Schwester. «Erst wenn sie etwas wissen, werden sie interessant. Verstehst du das? Bisher gibt es nichts, was man aus ihnen herauskitzeln könnte.»
    Wenn man Gabriel und Ivy so reden hörte, klang es wie eine Szene aus einem Spionagefilm. Das Ganze ergab überhaupt keinen Sinn. Doch egal, wie verwirrt Xavier auch sein mochte – er schluckte lediglich heftig und schwieg. Ihm war klar, dass er keine Wahl hatte und sich ihren Anweisungen beugen musste. Um nichts in der Welt hätte er seine Familie in Gefahr gebracht, auch wenn es ihm das Herz brach, dass

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