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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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Freundschaft.»
    «Sehr amüsant», sagte der Reiter trocken.
    «Warum lasst ihr uns nicht einfach in Ruhe?» Ich drängte mich vor Xavier, auch wenn er einen ganzen Kopf größer war als ich.
    «Ich fürchte, das ist unmöglich.»
    «Was genau wollt ihr eigentlich von uns?», fragte Xavier, hob mich hoch, als wäre ich aus Luft, und stellte mich hinter sich.
    «Wir wollen die Ordnung wiederherstellen», antwortete der Reiter mit seiner monotonen Stimme, die an Schmirgelpapier erinnerte. «Es ist unsere Aufgabe, den Frieden zu wahren.»
    «Das habt ihr ja bis jetzt super hingekriegt.» Xavier hob ironisch den Daumen.
    «Hör zu», sagte ich. Ich fühlte mich plötzlich völlig ausgelaugt. «Ich weiß, dass es gegen die Regeln ist, einen Menschen zu lieben, aber es ist nun einmal passiert. Ich kann nichts dagegen tun. Und ich werde Xavier niemals aufgeben.»
    «Das habe ich erwartet», sagte der Reiter und drehte seine Handflächen in unsere Richtung.
    Doch bevor uns seine Kräfte erreichen konnten, griff ich nach Xaviers Hand.
    «Es gibt uns nur noch im Doppelpack», sagte ich zu ihm. «Wir beide gegen die Welt.»
    Xaviers Hand schloss sich um meine. Plötzlich, zum allerersten Mal, spürte ich, wie sich eine andere Energie mit meiner verband. Sie erfüllte mich mit Sonnenschein und flutete meine Gedanken mit einem wunderschönen Meeresblau, das alle Sorgen wegwusch wie das Meer den Strand bei Ebbe. Diese Energie stammte von Xavier. Er verkörperte die Erde, das spürte ich in dem, was durch seine Fingerspitzen strömte. All das Wunderbare, das die Erde hervorbringen konnte, die stärksten Naturgewalten, schien wie ein Sturzbach aus seinem Körper zu strömen. Und vereinigte sich mit meiner himmlischen Energie zu einer gewaltigen Macht.
    Als die Kräfte des Reiters uns schließlich erreichten, zerfielen sie in tausend Stücken auf dem Boden, als wären sie gegen ein unsichtbares Schild geprallt. Der Reiter zauberte eine schimmernde opalfarbene Kugel in seine Hand und schleuderte sie uns entgegen wie ein Kugelstoßer. Ein paar Handbreit vor uns fing sie Feuer und verbrannte, dass die Asche wie glühendes Konfetti hinabsegelte. Die nächste Kugel explodierte in einem spritzenden Wasserfall und durchnässte den Reiter von Kopf bis Fuß.
    «Was für ein Kniff ist das?», keuchte der Reiter.
    «Verschwinde», sagte Xavier finster. «Du kannst uns nichts tun.»
    «Meine Kräfte werden die euren vernichten», sagte der Reiter, auch wenn er nicht mehr wirklich überzeugt wirkte.
    «Ach ja?», sagte Xavier. «Dann beweise es.»
    Der Reiter trat ein paar Schritte zurück. «Die Kapitulation ist nah, das solltet ihr wissen», sagte er. «Ihr könnt uns nicht auf ewig bekämpfen.»
    «Oh doch, wir tun unser Bestes.»
    «Wie ihr wollt», sagte die Kreatur. «Aber damit zögert ihr nur das Unvermeidliche heraus.»
    Und dann, mit einem Geräusch wie Flügelschlagen, war er fort.
    Xavier ließ meine Hand los, beugte sich vor und umklammerte seine Knie mit den Händen. Seine Stirn glänzte vor Schweiß.
    «Verdammt», stieß er hervor. «Was war das denn?»
    «Ich weiß es nicht», antwortete ich. «Ich glaube, das warst du.»
    «Nein.» Noch immer schwer atmend schüttelte er den Kopf. «Das waren wir .»
    Als Gabriel und Ivy kurz darauf eintraten, war die Krise bereits überstanden. Es gab nichts mehr für sie zu tun. Wir hatten uns selbst gerettet.

[zur Inhaltsübersicht]
    24
    Bibelstunde
    Darüber nachzugrübeln, wann die Sieben Reiter wohl das nächste Mal zuschlagen würden, war unsinnig. Darin waren wir uns alle einig. Außerdem hatten wir genug von Plänen und Strategien. Wir wussten jetzt, wozu wir in der Lage waren, und empfanden keine Angst mehr.
    Stattdessen galt meine Sorge Molly. Seit jenem Erlebnis mit Gabriel in der Küche ging sie uns aus dem Weg. Daher überredete ich Xavier am nächsten Nachmittag zu einem Treffen mit ihr. Wie verabredeten uns bei Starbucks, wo Molly bereits in einer Ecke auf uns wartete und mit gerunzelter Stirn auf ihr Handy starrte. Vor ihr lag ein zerkrümelter Scone auf einem Teller. Xavier und ich beschlossen so zu tun, als ob nichts vorgefallen wäre.
    «Schlechte Neuigkeiten?», fragte Xavier, der sich hinter sie geschlichen hatte.
    «Nein», sagte sie und drehte hastig das Handy um. Molly war schon immer eine schlechte Lügnerin gewesen.
    «Warum ziehst du dann so ein Gesicht? Hat deine Kosmetikerin Urlaub?»
    «Haha, sehr witzig.» Sie lächelte nicht einmal.
    Mir fiel auf, wie anders

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