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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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regelrecht anzustarren. Ich konnte mich nicht zurückhalten und keuchte auf. Clay wirbelte herum.
    «Was ist?», fragte er nervös. «Was ist los?»
    Erschrocken erkannte ich, dass Clay den Reiter nicht sehen konnte. Obwohl dieser direkt hinter ihm stand, war er vollkommen ahnungslos. Nach dem letzten Debakel zeigten sich die Sieben Reiter offensichtlich wieder nur denen, die sie jagten. Hatte der Bund diese Anordnung verhängt? Oder spielten sie nur auf Nummer sicher?
    «Schnell, ins Auto!», rief Xavier, riss die Tür auf und schob den Schlüssel ins Zündschloss.
    «Geh nach Hause, Clay!», schrie ich und schwang mich auf den Beifahrersitz. «Lauf! Jetzt!»
    «Was ist denn bloß los?», rief Clay, als Xavier Gas gab und mit halsbrecherischer Geschwindigkeit losfuhr. Der Reiter folgte uns nicht – das lag nicht in seiner Art. Er sah uns lediglich nach und wartete ab. Er würde sich alle Zeit der Welt lassen und uns trotzdem später noch einholen.
    Xavier wurde erst langsamer, als wir die Stadtgrenze hinter uns gelassen hatten und auf offener Straße waren. Aber auch dann blieben wir angespannt. Wir waren es so leid, verfolgt zu werden, und konnten doch nicht klein beigeben – wir wussten, welche Konsequenzen das haben würde.
    Normalerweise wären wir direkt zu Ivy und Gabriel nach Hause gefahren, aber wir wollten die Reiter nicht zu unserem Versteck leiten. Es war sicherer, wenn wir uns eine Weile heraushielten und meinen Geschwistern den Rest überließen. Ich hoffte bloß, dass dieser zusätzliche Stress nicht schädlich für Gabriels Regeneration war.
    Ich deutete auf einen alten Schuppen, der ein Stück von der Straße weg lag. «Siehst du das? Wenn du hinter die Scheune fährst, kann uns keiner sehen.»
    Xavier lenkte das Auto von der Straße und parkte es dicht hinter der verwitterten alten Scheune. Grau gewordenes Heu und verrostete Maschinen flogen herum, die seit Jahren nicht benutzt worden waren.
    Während ich Ivy in Gedanken anrief, schritt Xavier neben mir nervös auf und ab.
    «Was ist passiert?», hörte ich Ivys Stimme in meinem Kopf. Sie klang angespannt und besorgt, wahrscheinlich hatten die beiden schon gespürt, dass wir in einer Notlage waren.
    «Ein Reiter», erklärte ich atemlos. «Er ist aufgetaucht, als wir aufbrechen wollten.»
    «Ich habe euch doch gesagt, dass ihr euch beeilen sollt», schimpfte Ivy los.
    «Schrei mich nicht an», sagte ich. «Wir waren nur eine halbe Stunde dort!»
    «Also gut.» Sie holte hörbar Luft. «Wo seid ihr jetzt?»
    «Auf dem Highway außerhalb der Stadt. Nicht wirklich weit weg.»
    «Bleibt, wo ihr seid», wies sie mich an. «Wir holen euch ab.»
    «Okay. Ist Gabriel … kommt er mit?»
    «Vielleicht ist das genau das Richtige für ihn», antwortete Ivy. «Vielleicht rüttelt es ihn auf. Haltet euch versteckt. Wir sind gleich bei euch.»
    Ich sah Xavier an.
    «Sie kommen», sagte ich und versuchte krampfhaft zu lächeln. «Wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen.»
    Xavier lief mit Stroh an den Schuhen durch den Schuppen und trat gegen einen Heuballen. In seinem karierten Hemd und den ausgelatschten Schuhen passte er gut in diese Umgebung. Über uns ächzte und schwankte eine Maschine an der Decke. Xavier sah stirnrunzelnd aus seinen wachen blauen Augen auf. Ich machte einen Schritt auf ihn zu, stolperte aber über einen Eimer voll modderigem Wasser.
    «Dieser Ort ist die reinste Todesfalle», sagte er lächelnd, als er mir aufhalf und meine Kleider abklopfte.
    «Wir bleiben nicht lange», antwortete ich.
    «Ich wünschte fast, sie würden uns finden», seufzte er. «Dann wäre es wenigstens vorbei.»
    «Die kriegen uns nicht», sagte ich entschlossen. «Das werde ich nicht zulassen.»
    «Aber irgendwann müssen wir uns ihnen stellen», sagte Xavier. «Wir können nicht für immer davonlaufen.»
    «Wir wissen aber nicht, was passiert, wenn sie uns finden», konterte ich. «Und das können wir nicht riskieren.»
    «Ich habe dieses Katz- und Mausspiel so satt.»
    «Ich auch», sagte eine schnarrende Stimme.
    Wir sahen auf. Im Eingang des Schuppens stand der Reiter in seinem langen schwarzen Mantel. Hastig blickte ich mich um, aber es gab keine Möglichkeit zu fliehen. Ich packte Xavier am Arm und klammerte mich an ihn, als ob uns das davor bewahren konnte, auseinandergerissen zu werden.
    «Na endlich», sagte der Reiter. «Ihr seid uns schon lange genug entkommen.»
    «Nur so als Hinweis», sagte Xavier frech. «Wir haben kein Interesse an eurer

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