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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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Wange gab. Plötzlich runzelte er die Stirn und wich von ihr zurück.
    «Molly, rieche ich da etwa Lipgloss?»
    «Das hast du gemerkt? Er ist neu. Er heißt Strawberry Fields oder Strawberry Kiss, irgend so was in der Art.»
    «Ich dachte, wir waren uns einig, dass wir von Make-up nichts halten.» Unter seinem tadelnden Blick errötete Molly.
    «Wade, Lipgloss ist doch kein Make-up.»
    Sie sah uns hilfesuchend an, aber Xavier und ich waren zu fassungslos, um etwas zu sagen.
    «Verändert es das natürliche Aussehen der Lippen?»
    «Ähm … ja, vermutlich.»
    «Dann brauchst du es nicht, Molly. So, wie Gott dich gemacht hat, bist du perfekt. Warum solltest du ihm ins Handwerk pfuschen?»
    «Es tut mir leid.» Molly ließ den Kopf hängen. «So habe ich das noch nie betrachtet.»
    «Weil es so einfach ist, sich von den Lügen der Kosmetikindustrie einlullen zu lassen. Doch all das ist Teufelszeug, meinst du nicht auch, Ford?»
    «Ähm … ja.» Xavier und ich tauschten einen unbehaglichen Blick. «Aber mach doch nicht so eine große Sache draus. Molly hat das Zeug schon immer getragen.»
    «Und jetzt versucht sie, sich zu bessern», sagte Wade. «Hast du es in der Handtasche?»
    «Was?»
    «Dein Lipgloss», sagte er in einem Ton, als hätte sie illegale Drogen versteckt. Molly zog ein pinkfarbenes Röhrchen mit goldenem Deckel heraus. Ich konnte zwar das Label nicht erkennen, doch es sah eher teurer aus. Wade hielt die Hand auf.
    «Gib her. Es ist einfacher, wenn ich es für dich aufbewahre.»
    Ich erwartete, dass Molly wütend wurde oder zumindest eine scharfe Bemerkung machte, aber nichts dergleichen geschah. Als Wade sich das Corpus Delicti in die Tasche steckte, senkte sie lediglich den Blick.
    «Aber Molly liebt Make-up», sagte ich, nicht zur Information, eher als Herausforderung. «Warum sollte sie also keins benutzen?»
    «Laurie, lass gut sein», sagte Molly.
    «Ist schon in Ordnung, Schatz.» Wade betrachtete mich mit seinen ausdruckslosen Augen. «Laurie darf sagen, was sie denkt. Vermutlich ist sie einfach zu naiv, um die schädlichen Einflüsse der Werbung zu erkennen.»
    «Aber es ist doch nur Lipgloss», sagte ich hilflos. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass Xavier kaum merklich den Kopf schüttelte. Offensichtlich wollte er mir anzeigen, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für eine Grundsatzdebatte war.
    «Kosmetik im Allgemeinen macht Frauen zu Objekten», sagte Wade. «Wie kannst du das nur verteidigen?»
    Mit einem Ruck stand Xavier auf und blickte in die Runde.
    «Ich hole mir einen Frappé. Wollt ihr auch noch was?»
    «Latte Vanilla bitte», sagte ich.
    Wade schüttelte den Kopf, um anzuzeigen, dass er nichts wollte. «Ich denke, wir gehen besser», sagte er und begann, Mollys Sachen aufzuräumen. Sie allerdings schien nicht bereit zu sein, sich von uns zu trennen. «Habt ihr Lust auf ein frühes Abendessen oder so?», schlug sie vor. «Oder habt ihr keine Zeit?»
    «Doch», sagte Xavier. «Laurie, einverstanden?»
    Wade hüstelte auffällig, um Mollys Aufmerksamkeit zu erwecken.
    «Ähm, Süße, wir haben jetzt Bibelstunde. Das hast du doch nicht vergessen?»
    «Oh, Mist.» Molly wirkte für einen Moment hin- und hergerissen. «Es ist nur … ich habe schon ewig keine Zeit mehr mit meinen Freunden verbracht.»
    «Kein Problem», sagte Wade. «Ich kann auch alleine gehen. Bleib du nur hier bei deinen Freunden.» Seine dominante Körpersprache aber drückte etwas anderes aus. Die verschränkten Arme und das nervöse Fußtippen sagten ganz klar, dass Wade von Molly erwartete, dass sie mitkam. Sie wand sich unentschieden.
    «Ist doch nicht so schlimm», versicherte ich ihr. «Dann essen wir halt ein anderes Mal zusammen.»
    «Also gut.» Molly hastete an Wades Seite und sah mich über die Schulter hinweg sehnsüchtig an. «Aber vergiss es nicht.»
    «Nie im Leben.»
    «Okay. Ich melde mich morgen bei dir.»
    «Molly …», unterbrach sie Wade. Sein Tonfall begann mir langsam auf die Nerven zu gehen. «Wir müssen jetzt wirklich los, sonst kommen wir zu spät. Und du weißt, wie sehr ich es hasse, der Letzte zu sein.»
    «Ich komme.»
    Wade legte den Arm um Molly und schob sie aus dem Café. Ich sah ihnen nach und dachte, dass der Griff um ihre Schultern zu fest wirkte. Xavier kam mit unseren Getränken zurück.
    «Komischer Typ», sagte er und stellte meine Latte vor mich hin.
    «Absolut», bestätigte ich. «Meinst du, wir müssen uns Sorgen machen?»
    «Ich weiß nicht. Molly ist kein

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