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Heavy Metal (German Edition)

Heavy Metal (German Edition)

Titel: Heavy Metal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Rodenkirchen
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34.000 Euro für uns hängen, und die konnten wir gut gebrauchen.“

    „Aber eins verstehe ich nicht: Ist es bei einer solchen Größenordnung nicht üblich, dass die Bank die Immobilie vor der Kreditzusage noch einmal von einem eigenen Sachverständigen bewerten lässt? Dabei wäre die zu hoch angesetzte Kaufsumme von Serrig doch aufgeflogen?“ Es war der erste vollständige Satz, den Manni seit Gesprächsbeginn beisteuerte.
    „Ja, sicher. Das ist sehr üblich“, Winkler lächelte jetzt. „Aber wir sind natürlich zu einer Bank gegangen, die Serrig uns empfohlen hat. Er hat da seine Lehre gemacht und erst als normaler Bankkaufmann, später dann als Immobilienfachmann dort gearbeitet. 15 Jahre war er in diesem Institut beschäftigt, bevor er sich selbständig gemacht hat. Da kennt ihn jeder, man vertraut ihm und seinen Gutachten. Und nebenbei konnte er auch noch gute Zinskonditionen für uns raus holen. Soweit war also für alle Beteiligten alles zur vollsten Zufriedenheit gelaufen. Eine Win-Win-Situation. Bis dem Verein vor ein paar Monaten Klaus Linden beitrat ...“   
    Winkler knetete seine Hände und sah Manfred Krämer an, als ob er eine Reaktion abwarte und so sichergehen wolle, dass man ihm noch zuhört.

    Manni blickte fragend zurück und wartete seinerseits auf ein Lebenszeichen von Winkler.
    „Aha, und wer ist das nun wieder“, fragte er schließlich.
    „Klaus kommt aus Bad Münstereifel, ebenfalls ein Immobilienmensch mit richtig was an den Füßen. Er war von unserer Arbeit so begeistert, dass er den Verein von Beginn an auch finanziell unterstützt hat. Als ich ihm dann vor ein paar Wochen von den Hintergründen des Vereinsheim-Kaufs erzählte, war er der Meinung, dass man sich die 5000 Euro doch locker zurückholen könnte.“
    „Das Schwarzgeld, das Sie Serrig gezahlt haben?“, fragte Kamphaus.
    „Richtig. Klaus wollte im Nachhinein seinerseits ebenfalls ein Gutachten erstellen, natürlich eins mit der realistischen Kaufsumme von 200.000 Euro. Damit wollte er Serrig drohen, ihn auffliegen lassen. Er meinte, Serrigs Risiko sei viel höher als unseres. Immerhin habe der solche Deals schon viel öfters abgezogen und uns würde höchstens drohen, die von der Bank zu viel erhaltenen Kreditgelder wieder zurückzahlen zu müssen. Dazu würde es aber sicher nicht kommen, meinte er. Und wenn doch, dann würde er das privat mit einer Spende kompensieren. Man sollte es wenigstens versuchen. Ich glaube, es ging ihm gar nicht um die fünf Tausender. Eine solche Summe zahlt der aus der Portokasse. Nein, vielmehr war sein Ehrgeiz geweckt, er sah das sportlich. Klaus spielt gerne. Und obwohl ich wegen dieser relativ kleinen Summe absolut keinen Ärger wollte, habe ich mitgespielt, um ihn nicht zu verprellen.“
    Kamphaus lehnte sich in das Polster des Sofas zurück und schlug die Beine übereinander.
    „Also haben Sie Serrig daraufhin unter Druck gesetzt.“
    „Nun ja, erst habe ich ihn höflich in einer E-Mail von dem neuen Gutachten in Kenntnis gesetzt und ihn gebeten, uns im Hinblick darauf die 5000 Euro wieder zukommen zu lassen. Aber er hat überhaupt nicht reagiert. Ich hatte damals weder Zeit noch Lust, mich damit herumzuschlagen. Klaus selber wollte da auch nicht persönlich ran, er hätte einen Ruf zu verlieren. Also habe ich jemanden mit mehr Zeit und jugendlichem Elan darum gebeten, sich der Sache anzunehmen.“
    „Ihre Wahl fiel dabei nicht zufällig auf einen gewissen Hans Gerle?“ Manni bereitete das Gespräch sichtlich Vergnügen.
    „Messerscharf, meine Herren. Ich dachte, er würde ganz besonnen mit Serrig umgehen und kein großes Aufhebens daraus machen, doch da hatte ich mich in ihm getäuscht. Hätte ich von vorne herein gewusst, dass er so impulsiv und unbeherrscht ist – ich hätte ihn nie darum gebeten. Eines Tages kommt der doch tatsächlich in den Verein und erzählt mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dass er erst mal Serrigs Wagen zerkratzt habe. Und dass er ihn in regelmäßigen Abständen mit Drohanrufen terrorisiere. Das war mir dann schon alles zu viel. Ich habe ihm untersagt, sich weiter um die Sache zu kümmern und wollte mit Klaus beratschlagen, wie es weitergeht. Doch dann kam am Samstag diese unschöne Schlägerei auf Felsennest dazwischen und als ich gestern durch Sie von Serrigs Unfall erfahren hatte, da habe ich die Geschichte für mich persönlich erst mal zu den Akten gelegt.“

    Winkler klatschte in die Hände hob die Arme hoch und verschränkte sie

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