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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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verzögern kann. Wenn Sie sich für eine PDA entscheiden, müssen Sie bedenken, dass bis zur Schmerzfreiheit 30 bis 50 Minuten vergehen.
    Das praktische Vorgehen
    Zur Vorbereitung erhalten Sie eine Venenverweilkanüle, es erfolgt eine Blutabnahme und Ihr Blutdruck wird gemessen. Häufig wird ein wehenhemmender Tropf gelegt. Durch die Betäubung sackt das Blut in die untere Köperhälfte, und Ihr Blutdruck kann abfallen.
    Zum Legen der PDA müssen Sie mit nach vorn gekrümmtem Rücken für einige Minuten möglichst bewegungslos sitzen oder liegen. Sagen Sie immer an, wenn eine Wehe kommt, damit der Anästhesist dann eine kleine Pause beim Legen der Betäubung machen kann. Die Wirkung tritt nach 15 bis 20 Minuten ein und hält etwa zwei bis drei Stunden, manchmal auch kürzer, an. Bei Bedarf kann durch den Katheter nachbetäubt werden.
    In einigen Kliniken wird eine Methode der PDA angeboten, bei der Sie selbst mit dem Bedienen einer Pumpe die Dosierung des Betäubungsmittels bestimmen.
    Vor- und Nachteile einer PDA
    Die Vorteile dieser Anästhesie liegen darin, dass Sie bei vollem Bewusstsein sind und Ihr Baby dadurch keine Probleme bekommt. Bei den heute angewandten Methoden können Sie sogar herumlaufen. Auch ein Kaiserschnitt kann mit dieser Anästhesie durchgeführt werden. Vor allem Frauen, die bereits sehr erschöpft sind, empfinden es als wunderbar, auszuruhen und vielleicht sogar etwas zu schlafen.
    Die schmerzbedingte Muskelanspannung im Geburtskanal löst sich, was besonders bei Geburtsstillstand die richtige Lösung sein kann. Für eine Geburt bei Präeklampsie ( > ) ist eine PDA auch wegen der blutdrucksenkenden Wirkung empfehlenswert. Andererseits wirkt die PDA manchmal auf beiden Seiten nicht gleich stark betäubend, so dass die Wehen vielleicht noch zu spüren sind.
    Auch ist die Toleranz gegenüber wieder auftretendem Wehenschmerz gleich null, wenn die Wirkung der PDA nachlässt. Das kann das ungute Gefühl erzeugen, von der Anästhesie abhängig zu sein. Die absolute Taubheit im Unterbauch wird manchmal als unangenehm empfunden und negativ verarbeitet. Zusätzlich kann sich die Dauer der Geburt verlängern.
    Wann keine PDA möglich ist
    Die PDA kann unter anderem nicht gelegt werden, wenn Sie einen extrem niedrigen Blutdruck haben, die Gerinnungsfaktoren im Blut vom Normalbefund abweichen oder Sie allergisch auf Lokalbetäubungsmittel sind.
    Mögliche Nebenwirkungen
    Als Nebenwirkungen sind Entzündungen oder Blutergüsse an der Einstichstelle möglich. Und in drei bis fünf Prozent der Fälle auch stärkere Kopfschmerzen, die nach der Geburt anhalten und ein Hinweis auf eine sogenannte Liquorpunktion sein können. Dabei wird versehentlich beim Legen der PDA eine tiefere Schicht, der Liquorraum, angepikst, es kommt dort zu einem Druckabfall und dadurch zu Kopfschmerzen, die eine Spezialbehandlung erfordern. Manche Frauen leiden nach der Geburt unter der Unfähigkeit, Urin zu lassen, bis die Wirkung der PDA abgeklungen ist. In einem Gespräch mit dem Narkosearzt werden Sie all Ihre Fragen stellen können und über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt werden.
    Spinalanästhesie
    Bei einer Spinalanästhesie wird entsprechend in den Spinalraum eine Einmaldosis gespritzt und kein Verweilschlauch zum eventuellen Nachspritzen gelegt. Zu dieser Form der Anästhesie wird manchmal bei Kaiserschnittgeburten, beim »Endspurt« einer Geburt, wenn eine Anästhesie keine lange Wirkzeit mehr braucht und zur Schmerzausschaltung nach der Geburt (zum Beispiel einer manuellen Plazentalösung) geraten. Sie wirkt rascher schmerzausschaltend als die PDA. Als Komplikation tritt bei dieser Anästhesie deutlich häufiger starker Kopfschmerz auf, und es gibt ein höheres Verletzungsrisiko der Nervenfasern als bei der PDA. Eine weitere Variante der regionalen Anästhesien ist die Kombination einer Spinal- mit einer Epi- oder Periduralanästhesie. Dabei wird durch die Hohlnadel im Periduralraum eine Spinalnadel vorgeschoben und eine Spinalanästhesie durchgeführt. Im Anschluss wird ein Periduralkatheter in den Periduralraum eingelegt. Durch den liegenden Katheter ist eine individuelle Dosierung der Medikamente sowie eine effektive Schmerztherapie nach einem Kaiserschnitt möglich.
    Das Betäubungsmittel wird durch eine Hohlnadel in den Periduralraum gespritzt.
    Erhöht eine PDA das Risiko für Komplikationen?
    In Studien wurde festgestellt, dass sich bei einer PDA die Wahrscheinlichkeit für vaginal-operative Geburten und

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