Hebammen-Gesundheitswissen

gesamten Beckenbodenmuskeln am meisten ( > ).
    Reißen statt schneiden
    Viele Studien kamen zum Ergebnis, dass Dammschnitte nur bei zwingender medizinischer Indikation durchgeführt werden sollten. In allen anderen Fällen ist ein Reißen dem Schneiden vorzuziehen, da ein Schnitt größere Verletzungen, stärkere Schmerzen und häufigere Komplikationen bei der Heilung sowie Harninkontinenz verursachen kann.
Vaginal-operative Geburten
    Keine Schwangere wünscht sich diese Art von Geburt für ihr Baby. Aber in manchen Fällen wird eine Unterstützung durch Saugglocke oder Zange notwendig sein. Die Eingriffe können erst unternommen werden, wenn das Baby durch den vollständig geöffneten Muttermund bis zur Beckenmitte oder tiefer gelangt ist. Die Gründe für eine unterstützte Geburtsbeendigung durch Saugglocke oder Zange können beispielsweise sein:
Das Baby zeigt starke Stressanzeichen, von denen es sich immer langsamer erholt.
Die Mikroblutuntersuchung ergibt einen kritisch abfallenden pH-Wert.
Das Baby hat sich in einer ungünstigen Einstellung in den Geburtskanal gelegt und kommt allein nicht weiter nach unten.
Sie oder das Baby sind total erschöpft.
Sie sind durch Medikamente oder Anästhesien nicht mehr in der Lage, wahrzunehmen, wohin Sie das Baby schieben müssen.
Sie haben eine Erkrankung, bei der starkes Pressen ärztlich nicht empfohlen wird.
    Saugglockengeburt
    Welches der beiden Instrumente verwendet wird, hängt von der behandelnden Ärztin und Ihrer Erfahrung ab. Eine Saugglocke ist ein Apparat, der mithilfe einer Pumpe Unterdruck erzeugt. Mit dem Apparat verbunden ist ein Schlauch, an dessen Ende eine Metall- oder Kunststoffglocke sitzt. Die Glocke wird an den führenden Kopfteil, also meist ans Hinterhaupt, des Babys gelegt, und es wird langsam ein Unterdruck aufgebaut, sodass sie sich dort festsaugt. Bei der nächsten Wehe zieht die Ärztin so lange, bis zuerst das Köpfchen und dann der Körper geboren sind. Sie unterstützen den Vorgang, indem Sie kräftig mitschieben.
    Nach der Geburt des Babys werden Sie auf seinem Köpfchen eine Schwellung entdecken, die aussieht wie ein kleiner Hut. Sie ist durch den Unterdruck der Glocke entstanden. Diese Schwellung wird in der Regel innerhalb von zwei bis vier Tagen verschwinden. Falls diese Beule jedoch etwas größer ausfällt und eine Blutung unter der Haut eingetreten ist, kann die Heilung bis zu sechs Wochen dauern, und Ihr Baby kann eine stärkere Neugeborenengelbsucht > ) entwickeln.
    Zangengeburt
    Eine Geburtszange hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Salatbesteck. Die beiden Löffel werden einzeln in Ihre Vagina eingeführt und legen sich rechts und links neben das Köpfchen des Babys. Es sieht so aus, als würden Sie Ihre beiden Hände von oben seitlich in Richtung der Wangen des Babys legen. Während Sie selbst mitschieben, wird das Köpfchen des Babys vorsichtig nach draußen gezogen. Auch bei diesem Eingriff können leichte Spuren, in der Regel Abschürfungen an der Seite des Köpfchens oder den Wangen, zu sehen sein, die aber rasch wieder verheilen.
    Bei beiden vaginal-operativen Eingriffen ist es wichtig, dass Ihre Harnblase entleert ist.
    Damit ist genügend Platz für das Tiefertreten des Köpfchens vorhanden, und die Harnblase kann nicht verletzt werden. Falls Sie kein Gefühl mehr dafür haben, ob Sie Wasser lassen können oder nicht, wird die Blase mit einem dünnen Katheter entleert. Meist wird für den Eingriff das Kreißbett umgebaut. Es werden Beinhalter angebracht, in die Sie Ihre Beine legen. Dabei sitzen oder liegen Sie halb aufrecht, um den Eingriff unterstützen zu können. Bei diesem Geburtsverlauf ist in der Regel ein Dammschnitt nötig ( > ). Da das Köpfchen noch nicht tief genug steht, um den Dammbereich durch die Dehnung gefühllos zu machen, wird der Bereich örtlich betäubt.
    In manchen Fällen, wenn der Muttermund zwar geöffnet ist, Ihr Baby aber noch nicht sehr tief im Becken steckt oder eine schwierige Position eingenommen hat, kann es vorkommen, dass der Eingriff im Operationssaal durchgeführt wird. Sie werden dann wie zu einem Kaiserschnitt vorbereitet. Falls die vaginale Operation mit Saugglocke oder Zange fehlschlägt, kann sofort auf einen Kaiserschnitt umgeschaltet werden, um Ihnen zu helfen.
    Hebammentipp
    Die Wahrscheinlichkeit für eine unterstützte Geburtsbeendigung können Sie verringern, diese ist aber natürlich nie ganz auszuschließen. Wir empfehlen:
Schärfen Sie Ihrer Begleitperson ein, Sie