Hebammen-Gesundheitswissen
Kaiserschnittgeburten erhöht. Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Schließlich wird eine PDA insbesondere auch dann eingesetzt, wenn bei einer Geburt Probleme auftreten.
Welche Frau fragt schon bei einer raschen, komplikationslosen Geburt nach einer PDA?
Vollnarkose
Vollnarkosen beziehungsweise richtige Intubationsnarkosen werden in der Geburtshilfe nur in Notfallsituationen empfohlen, in denen keine Zeit zum Legen einer Leitungsanästhesie bleibt. Diese können auftreten, wenn es Ihnen oder Ihrem Baby plötzlich und unvorhergesehen schlecht geht. Das passiert aber zum Glück nicht allzu häufig! Falls Sie aber Angst vor einem bewussten, wenn auch schmerzfreien Erleben eines geplanten Kaiserschnitts haben sollten, sprechen Sie das bitte in Ihrer Klinik an. Es kann dann für Sie der bessere Weg sein, eine Intubationsnarkose zu erhalten.
Dammverletzungen
Dammschnitt (Episiotomie)
Der Damm ist der äußere Bereich zwischen Vagina und Anus. Die dort liegenden Muskeln müssen sich mitsamt dem darüberliegenden Gewebe und der Haut bei der Geburt am stärksten dehnen. Sie denken wahrscheinlich, dass sich niemand allen Ernstes damit beschäftigen will, in dieser Körperregion herumzuschneiden. Aber vor nicht allzu vielen Jahren war es in Deutschland üblich, bei 90 Prozent aller Geburten einen Dammschnitt durchzuführen.
Begründet wurde diese Vorgehensweise damit, dass die Beckenbodenmuskulatur dadurch entlastet würde und so einer Harninkontinenz vorgebeugt werden könnte. Zusätzlich dachte man, dass durch einen Schnitt der Druck auf das kindliche Köpfchen verringert werden könnte. Wie so viele langjährig durchgeführte geburtshilfliche Praktiken wurde auch diese Maßnahme durch wissenschaftliche Untersuchungen in Frage gestellt.
Aus medizinischer Sicht notwendig ist ein Dammschnitt in folgenden Situationen:
zur Abkürzung der Austreibungsphase bei einem Baby mit Verdacht auf eine Sauerstoffunterversorgung
bei Frühgeburten, um langen Druck auf das Köpfchen zu vermeiden
bei vaginal-operativen Geburten mithilfe von Saugglocke oder Zange
bei vaginalen Beckenendlagengeburten, wenn die Geburt stagniert
bei extrem straffem Gewebe
bei einem großen Kind mit der Gefahr einer Schulterdystokie
Es gibt zwei Schnittrichtungen. Der mediane Dammschnitt wird von der hinteren Mitte des Scheidenausgangs in Richtung Afterschließmuskel durchgeführt. Er verheilt mit deutlich weniger Beschwerden und hat einen geringeren Blutverlust als der mediolaterale Dammschnitt, der von der hinteren Mitte des Scheidenausgangs seitlich, weg vom Afterschließmuskel, geschnitten wird. Der mediolaterale Dammschnitt ist immer etwas größer und verletzt tiefer liegendes Gewebe – braucht daher immer länger Zeit um zu heilen. Er wird bei Geburten gewählt, bei denen besonders viel Platz benötigt wird, wie bei Beckenendlagengeburten oder Zangengeburten. Durch den Schnitt soll ein Weiterreißen in den Afterschließmuskel möglichst verhindert werden.
Auch wenn Sie es nicht glauben können, es ist so: Ein Dammschnitt wird, wenn er kurz vor dem Durchtritt des Köpfchens ausgeführt wird, nicht wehtun, vielleicht merken Sie sogar gar nicht, dass geschnitten wurde. Durch den starken Druck auf das Gewebe wird der Dammbereich wie betäubt sein. Falls früher geschnitten werden muss, zum Beispiel bei einer Saugglockengeburt, wird der Schnittbereich örtlich betäubt.
Links: Dammriss
Rechts: Mediolateraler Dammschnitt
Dammriss
Ein Riss ist in der Regel kleiner als ein Schnitt und entspricht dem zusätzlichen Platz, den Ihr Baby braucht. Das Gewebe reißt entlang der Nerven- und Blutbahnen, die dadurch eher geschont werden. Eine Studie konnte zeigen, dass nach Rissverletzungen bei der Geburt die Beckenbodenmuskulatur deutlich elastischer bleibt als nach Dammschnitten. Sprechen Sie mit den Betreuern an Ihrem Geburtsort über deren Vorgehensweisen bei diesem Thema.
Äußern Sie dabei ruhig Ihre Wünsche.
Nach der Geburt werden alle Geburtsverletzungen mithilfe einer lokalen Betäubung rasch genäht. Das Nahtmaterial, das heute verwendet wird, löst sich von allein auf und muss nicht gezogen werden. Sie können Ihren Damm ab der 36. Schwangerschaftswoche mit einer regelmäßigen Massage vorbereiten ( > ). Während der Austreibungsphase können Sie das langsame Aufdehnen des Gewebes durch eine aufrechte Haltung unterstützen.
Wenn Sie Ihr Baby vorsichtig herausschieben, statt forciert zu pressen, schonen Sie Ihren Dammbereich und die
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