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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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Kaiserschnitt ab
    Die Vorbereitungen
    Die Kreißsaalärztin spricht mit Ihnen den Ablauf durch und klärt Sie über mögliche Risiken auf. In vielen Kliniken besteht die Möglichkeit, dass Ihr Partner oder eine andere Bezugsperson Sie in den OP begleitet, wenn Sie das gerne möchten. Es besteht jedoch kein Rechtsanspruch. Deshalb klären Sie dies vorher mit den beteiligten Ärztinnen und Ärzten.
    Im Operationssaal wird Ihre Begleitperson am Kopfende bleiben und mit Ihnen gemeinsam das Baby begrüßen dürfen.
    Sie müssen dann die OP-Einwilligung unterschreiben. Ihre Hebamme oder Ärztin untersucht Sie noch einmal vaginal und führt eventuell eine weitere Ultraschallkontrolle durch, zum Beispiel bei einem Kind in Querlage.
    Manche Kinder schaffen es, sich noch am OP-Tag in Schädellage zu drehen.
    Eine Narkoseärztin bespricht mit Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten der Anästhesie.
    Sie werden eine Aufklärungsschrift zur Anästhesie, PDA, Spinalanästhesie, einer Kombination der beiden oder aber Vollnarkose unterschreiben müssen. Fragen Sie unbedingt, wenn Ihnen etwas unklar sein sollte.
    Es wird Blut abgenommen und ins Labor geschickt. Sie werden gebeten, Ihren Schmuck abzulegen, sich auszuziehen und in ein Klinikhemd zu schlüpfen. Nagellack sollte entfernt werden, Kontaktlinsen und eventuelle Zahnprothesen herausgenommen und sicher verstaut werden. Sie bekommen in Ihre Armvene einen Zugang mit Verweilkanüle. Abhängig von der Narkoseform kann jetzt schon eine Infusion angehängt werden. Ihre Schamhaare werden über dem Schambein rasiert oder kurz geschnitten. Sie bekommen in einigen Kliniken Kompressionsstrümpfe angezogen, die Sie nach der Operation bis zur Entlassung aus der Klinik tragen müssen. Das ist aber nicht mehr überall üblich. Dann wird mit dem CTG kontrolliert, ob es Ihrem Baby gut geht.
    Wundern Sie sich nicht: Es wird voll werden im OP! Und alle haben eine Kopfbedeckung und Mundschutz um, auch Ihr Partner.
    Zur Crew gehören: eine Geburtshelferin mit einem, manchmal zwei Assistenten; eine Anästhesistin mit mindestens einem Pfleger oder einer Schwester; zwei OP-Schwestern und natürlich Ihre Hebamme. Wenn nötig, wird auch noch eine Kinderärztin mit Kinderkrankenschwester anwesend sein.
    Die Narkose
    Meist steht in einem Nebenraum schon der OP-Tisch, auf den Sie von Ihrem Bett umsteigen. Dort werden Sie an Überwachungsmonitore angeschlossen. Ihre Begleitperson darf sich an Ihren Kopf setzen. Bei einer Leitungsanästhesie ( > ) wird mit Eiswürfeln oder Kanülen getestet, ob die Betäubung gut wirkt.
    Wenn Sie eine Vollnarkose ( > ) bekommen, wird diese nun vorbereitet. Sobald Sie nichts mehr spüren, bekommen Sie einen Blasenkatheter gelegt, damit Ihre Harnblase leer ist und bei der Operation nicht verletzt werden kann. Ihr Körper wird mit sterilen Tüchern abgedeckt, und Sie können bei der Operation Ihren Bauch nicht sehen. Es bleibt nur ein kleiner Bereich für die Operierenden frei.
    Die Operation
    Dann beginnt die Operation. Ihr Geburtshelfer wird einen etwa 15 Zentimeter langen Schnitt kurz über dem Schambein legen, alle darunterliegenden Gewebeschichten und die Harnblase zur Seite schieben oder durchtrennen, bis die Gebärmutter erreicht ist. Dort wird ein weiterer Schnitt, meistens quer am unteren Teil der Gebärmutter, gesetzt und mit den Fingern nach rechts und links erweitert.
    Es kommt Fruchtwasser aus der Öffnung und die Operateurin greift nun mit ihren Händen in Ihre Gebärmutter, um den Teil des Kindes zu fassen, der im Becken am tiefsten liegt. Bei Beckenendlage wird das Kind auch durch den Bauchschnitt zuerst mit dem Po geboren, bei Schädellage zuerst mit dem Kopf. Dann wird der restliche Körper des Babys herausgehoben, es wird gleich abgenabelt und der Hebamme übergeben, die es in ein warmes Tuch hüllt.
    Das Baby ist da!
    Wenn es Ihrem Baby gut geht, sind Sie natürlich die nächste Person, die Ihr Baby begrüßen und küssen darf. Ihr Partner kann das Baby zur ersten Untersuchung begleiten. Sie müssen noch ein bisschen aushalten, bis die Plazenta durch den Bauchschnitt entfernt wurde und die Operationswunde wieder schichtweise zugenäht ist. Falls Sie keine Wehen vor der Geburt hatten, wird vorher Ihr Muttermund von innen etwas aufgedehnt, damit der Wochenfluss abfließen kann. Inzwischen schließt Ihr Partner schon die so wichtige erste Bekanntschaft mit Ihrem Kind. Ermuntern Sie ihn dazu, sich jetzt gemütlich hinzusetzen oder hinzulegen, den Oberkörper

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