Hebammen-Gesundheitswissen
die Muttermilch über, soll aber für die Babys nicht schädlich sein.
Wochenfluss
Nach der Geburt werden Sie einen Ausfluss haben, der aus Blut, Schleim und Geweberesten besteht. Der Wochenfluss, auch Lochien genannt, begleitet das Abheilen von Plazentahaftstelle und Gebärmutterinnenwand.In den ersten zwei bis drei Tagen wird er Beimengungen von Schleim und Blutgerinnseln enthalten, also hellrot sein. Danach verringert sich die Menge, und die Farbe wechselt von Dunkelrot über Wässrig-Rosa bis zu Bräunlich gegen Ende der ersten Woche. Nach etwa 14 Tagen wird der Wochenfluss entweder weiter rot-bräunlich oder gelblich sein und deutlich nachlassen. Am Ende der dritten Woche wird es ein leichter Ausfluss von weißlicher bis klarer Farbe sein. Zwischen der vierten bis sechsten Woche versiegt der Wochenfluss ganz.
In den ersten Tagen kann manchmal ein geklumptes Blutgerinnsel abgehen. Es sieht aus wie ein Stück frische Leber, ist aber unbedenklich. Auch eine hellrote Blutbeimengung ist in den ersten zwei Wochen normal, besonders wenn Sie sich körperlich angestrengt haben.
Nur wenn der Wochenfluss innerhalb der ersten zehn Tage über mehr als zwölf Stunden versiegt, ist das ein Alarmsignal. (Ausnahme: Kaiserschnitt, hier ist die Blutung insgesamt geringer und kann früher aufhören.) Kommen Kopfschmerzen in der Stirngegend hinzu und nimmt Ihr Ausfluss einen üblen Geruch an, sollten Sie sich unbedingt von Ihrer Hebamme oder Ärztin untersuchen lassen. Wahrscheinlich ist ein Lochialstau die Ursache, der auf jeden Fall behandelt werden muss.
Bei einer plötzlichen hellroten Blutung, die nach dem sechsten Wochenbetttag auftritt und die Menge einer Regelblutung übersteigt, ist es wichtig, dass Sie die Ursache dafür in einer Klinik rasch abklären lassen. In sehr seltenen Fällen kann ein unbemerkt in der Gebärmutter verbliebener Plazentarest der Grund für eine so starke Blutung sein.
Hebammentipp
Denken Sie daran, regelmäßig alle drei bis vier Stunden Ihre Blase zu entleeren; eine volle Blase schiebt die Gebärmutter hoch und verschlimmert die Nachwehen.
Legen Sie sich in den ersten Tagen nach der Geburt öfter auf den Bauch. Am besten zweimal täglich für 30 Minuten. Wenn Ihre Brüste empfindlich sind, können Sie ein Kissen unterlegen.
Versuchen Sie, die ersten sechs bis acht Tage wirklich auszuruhen. Das heißt tatsächlich, dass Sie überwiegend im Bett liegen und möglichst nichts anderes tun, als sich selbst und Ihr Baby zu pflegen.
Wahrscheinlich tut Ihnen Wärme gut, zum Beispiel in Form einer Wärmflasche am Kreuzbein oder eines Schals, den Sie um den Bauch wickeln. Bitte die Wärmflasche nicht auf den schmerzenden Bauch legen, da sonst die Blutung stärker werden kann. Auch eine warme Dusche oder ein Vollbad bei 37 Grad für 15 Minuten (nicht nach Kaiserschnitt!) kann helfen.
Atmen Sie bewusst tief in den Bauch.
Vielleicht hilft Ihnen ein feuchtwarmer Bauchwickel mit Kamillentee. Lassen Sie ihn auf 37 Grad abkühlen, legen Sie ihn für 20 Minuten auf den Unterbauch und wickeln Sie sich in ein großes Badetuch.
Extremes Schwitzen
Während des Wochenbetts werden Sie sich manchmal fragen, wo eigentlich die ganze Flüssigkeit herkommt, die Ihr Körper ausschwitzt. Die Depots dafür sind vor allem die Wassereinlagerungen im Gewebe, die Sie in der Schwangerschaft vielleicht manchmal behindert haben ( > ). Diese Reserven werden jetzt langsam abgebaut.
Wahrscheinlich werden Sie besonders stark schwitzen, wenn Sie Ihr Baby anlegen, da das Saugen den Stoffwechsel ankurbelt. Denken Sie daran, genügend zu trinken, am besten Wasser. Tragen Sie atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle oder Wolle. Falls Sie sich aber über das Ausmaß Ihrer Schwitzattacken Sorgen machen oder sich krank fühlen, kontrollieren Sie, ob Sie Fieber haben. Wenn Sie in diesem Fall unter der Achsel Temperaturen über 37 Grad messen, sollten Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt darüber sprechen. Infektionen können so ausgeschlossen werden.
Hebammentipp
Für den Wochenfluss benutzen Sie große, möglichst unparfümierte Binden, die Sie mindestens alle drei bis vier Stunden wechseln. So können Sie sich einigermaßen sauber halten und gleichzeitig die Blutmenge kontrollieren.
Vergessen Sie nicht, sich vor und nach dem Wechseln der Binden die Hände gründlich zu waschen.
Für die Entsorgung der Binden eignet sich am besten ein verschließbarer Eimer oder eine verschließbare Plastiktüte.
Bitte verwenden Sie in den nächsten Wochen
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