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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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Spritze in den Oberschenkel zur Thromboseprophylaxe ist bis zur Entlassung aus der Klinik vielerorts üblich. Sie werden am ersten Tag wahrscheinlich ein Schmerzmittel benötigen. Wenn Ihnen ein PDA-Katheter gelegt worden ist, wird es in den ersten 24 Stunden und länger darüber verabreicht. Sie können aber auch ein Schmerzmittel verlangen, das bei kurzfristiger Anwendung auch bei stillenden Frauen als sicher angesehen wird.
    Am Tag nach der Operation wird ein eventuell liegender Blasenkatheter entfernt. Falls, was selten geschieht, ein Drainageschlauch neben der Operationswunde gelegt wurde, wird auch dieser meist entfernt. Eine Blutabnahme zur Bestimmung des Hb-Wertes erfolgt. Bei der Visite werden Ihr Bauch und Ihre Gebärmutter vorsichtig abgetastet, der Verband begutachtet und Ihre Blutung kontrolliert. Der Wochenfluss fällt nach einem Kaiserschnitt oft geringer aus, weil während der Operation Blut und Schleimhaut mitentfernt wurden.
    Am zweiten Tag können Sie wahrscheinlich schon ein bisschen aufrechter stehen – auch wenn es immer noch wehtut. Wenn Sie nicht in einem Familienzimmer liegen, sorgen Sie tagsüber auf jeden Fall dafür, dass Ihr Partner oder eine Ihnen vertraute Person Sie im Umgang mit dem Baby unterstützt. Um mit Ihrem Baby ausreichend kuscheln und schmusen zu können, brauchen Sie noch Hilfe. Die Seitenlage ist bis zum vierten Tag nach der Operation häufig sehr schmerzhaft. Deshalb sind auch die ersten Anlege- und Stillerfahrungen für Sie beide nur mit Unterstützung möglich. Viele Kissen sind wichtig, damit Sie sich bequem betten können und Ihr Baby auf die richtige Andockhöhe bringen. Eine halb aufgerichtete Stillposition können die meisten Frauen erst am dritten und vierten Tag einnehmen. Vorher ist ein Stillen in Rückenlage üblich.
    Ein aufgeblähter Bauch, der nach 36 bis 48 Stunden bei fast allen Frauen auftritt, kann durch Kümmeltee, warme Auflagen auf dem Oberbauch und gute Ernährung behandelt werden.
    Nach dem ersten Abführen gibt sich das in der Regel. Auch regelmäßige Bewegung hilft bei vielen Beschwerden.
    Ab dem vierten Tag nach dem Kaiserschnitt gleicht das Wochenbett dem einer vaginalen Geburt. Nach spätestens vier bis fünf Tagen können Sie nach Hause. Wenn die Narbe gut heilt und die häusliche Versorgung durch Ihren Partner, Verwandte oder eine Haushaltshilfe organisiert ist, können Sie auch schon früher entlassen werden. Ihre Hebamme kann Sie auch dann bis zum zehnten Tag nach der Geburt besuchen und Fäden oder Klammern ziehen beziehungsweise lösen.
    Ablauf des Wochenbetts bei frühgeborenen Babys
    Wenn Ihr Baby es eilig hat und vor der 37.
    Woche geboren wird, kommt es als Frühgeborenes zur Welt. Meist braucht es dann besondere Pflege. Abhängig von seinem Befinden und seiner Reife wird es bei Ihnen im Zimmer, in einem Wärmebettchen oder in einem Brutkasten in einer Kinderklinik betreut werden.
    Wenn ein Baby viel früher geboren wurde und noch sehr klein ist, kommt auf die Eltern häufig eine extrem fordernde und anstrengende Zeit zu. Sie müssen mit ansehen, welches Maß an technischer Unterstützung ihr kleines Kind zum Überleben braucht. Es muss beatmet und künstlich ernährt werden. Über Schläuche und Kanülen in Arm, Bein oder Kopf werden Medikamente und Infusionen verabreicht.
    Manchmal sind die Kinder in ihren Brutkästen unter all den Kabeln, Pflastern, Schläuchen, Überwachungssonden und Decken kaum noch zu finden. Denken Sie aber immer daran: Ihr Baby braucht Sie für sein Überleben jetzt ganz besonders. Die vertrauten Stimmen, Hautkontakt, Liebe und Zuneigung helfen ihm sehr dabei, seinen Zustand zu stabilisieren.
    Muttermilch – die beste Nahrung
    Die erste Nahrung der ganz kleinen Babys sollte Ihre abgepumpte Muttermilch sein, die anfangs über Sonden, später über Flaschen und ab der 32. bis 34. Woche auch direkt über die Brust gegeben werden kann. In den ersten Tagen und Wochen müssen Sie sechs bis acht Mal täglich beide Brüste für 15 Minuten mit einer elektrischen Milchpumpe stimulieren, um die Produktion anzuregen – so lange, bis Ihr Baby selbst saugen und seinen Bedarf regulieren kann. In Ihrer Milch sind für ein frühgeborenes Baby überlebenswichtige Abwehrstoffe enthalten – es braucht sie dringend.
    Auch wenn der Nährwert für sehr kleine Babys noch mit Eiweißen, Mineralien und Vitaminen angereichert werden sollte, gibt es für Ihr Baby nichts Besseres als Ihre Muttermilch.
    Die Zeit bis zur

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