Hebammen-Gesundheitswissen

Pflichten sollten sich in dieser Zeit Partner, Familie, Freundinnen oder eigens dafür engagierte Haushaltshilfen kümmern. Denn Sie selbst müssen sich wirklich ausruhen.
    Die Vorsorgeuntersuchung U2 zwischen dem dritten bis zehnten Lebenstag findet bei einer ambulanten Geburt in der Regel in der Praxis des Kinderarztes oder auch beim Hausarzt statt. Verständnisvolle Ärzte kommen dazu extra zu Ihnen nach Hause.
    Egal wo Sie die erste Zeit Ihres Wochenbetts verbringen, wichtig ist eine ruhige, entspannte Atmosphäre, weil Sie sich nur so ganz auf Ihr Baby und seine Bedürfnisse konzentrieren können. Und – genauso wichtig – ein wenig erholen und zur Ruhe kommen.
Wochenbett in der Klinik
    Nach der Geburt Ihres Babys werden Sie nach zwei Stunden auf ein Zimmer der Wochenstation begleitet. Erkundigen Sie sich schon in der Schwangerschaft, wie viele Frauen üblicherweise in einem Raum untergebracht werden.
    In einem Familienzimmer (Zimmer für Sie, Ihr Baby und Ihre Begleitperson) oder in einem Ein- bis Zweibettzimmer werden Sie immer mehr Ruhe finden als bei einer Belegung mit drei bis vier Frauen und Babys. Auch wenn Sie gesetzlich versichert sind, können Sie jederzeit ein Familienzimmer oder Einzelzimmer bekommen, wenn Sie die dafür fällige Zuzahlung von 40 bis 100 Euro pro Tag in Kauf nehmen.
    Insbesondere wenn Sie eine schwierige Geburt erlebt haben, am Damm verletzt sind, ein Kaiserschnitt nötig wurde oder Ihr Baby während der Geburt Stress hatte, werden Sie die medizinischen Betreuungsmöglichkeiten in der Klinik zu schätzen wissen. Die tägliche Kontrolle Ihres Zustands und die Überwachung Ihres Babys können Ihnen ein sicheres Gefühl geben und Ihnen dabei helfen, sich in der neuen Situation zurechtzufinden.
    Neben der medizinischen Betreuung können Sie auch Beratungs- und Hilfsangebote zum Umgang mit Ihrem Baby in Anspruch nehmen. Lassen Sie sich zeigen, in welchen Positionen ( > ) Sie Ihr Baby anlegen können, wie Sie Ihre Brust pflegen und eventuell auch, wie man eine elektrische Milchpumpe bedient.
    Die Säuglingsschwester oder Ihre Hebamme erklärt Ihnen alle praktischen Handgriffe im Umgang mit Ihrem Baby. Angefangen beim Wickeln und Anziehen bis hin zu Nabelpflege, Temperaturmessen, Baden, Hochnehmen, Halten und Ablegen ( > ). Sie bekommen praktische Hinweise zur Gymnastik im Frühwochenbett, zur Ernährung in der Stillzeit und zur Versorgung eventueller Verletzungen. So können Sie mit der Unterstützung von kompetentem Fachpersonal Sicherheit im Umgang mit Ihrem Baby gewinnen.
    Andererseits kann es sein, dass der festgelegte Tagesablauf in der Klinik Ihren eigenen Lebensgewohnheiten nicht ganz entspricht. Der leider an vielen Kliniken noch bestehende Routinebeginn um sieben Uhr mit dem Bettenmachen und einer schier endlos erscheinenden Abfolge von fremden Menschen, die den Boden putzen, die Fenster reinigen, Staub wischen, Müll entleeren, Essen bringen und abräumen, fehlende Windeln und Binden auffüllen, kann Ihnen entsetzlich auf die Nerven gehen. Dazu kommen die Krankenschwestern, die Säuglingsschwester, die Physiotherapeutin, eventuell ein Standesbeamter, die Ärztevisite und natürlich auch Ihre Familienangehörigen und Freunde. Dieser Massenansturm ist nach unserer Erfahrung nicht gerade das, was eine Wöchnerin sich unter einem ruhigen, entspannten Tag vorstellt.
    Lassen Sie sich davon aber nicht entmutigen!
    Sprechen Sie mit den Schwestern und Ärzten, wenn Sie von bestimmten Routinemaßnahmen entnervt sind. Im Gegensatz zu den meisten anderen Patienten in einer Klinik sind Sie nicht krank und können Ihr Bett auch selbst machen, wenn Sie dafür länger schlafen dürfen.
    Vielleicht haben Sie aber auch das große Glück, eine Klinik in Ihrer Nähe zu haben, die ihre Wochenstation schon umstrukturiert hat.
    Sie können sich dann auf eine familienfreundliche, integrative Wochenstation mit Teambetreuung, Büfettsystem und weitestgehendem Verzicht auf Routineabläufe, wie frühes Wecken etcetera, freuen. Diese Stationen sind momentan noch ebenso selten wie beliebt. Es bleibt aber zu hoffen, dass sie bald die Regel sein werden.
    Jede Frau hat Anspruch auf Hebammenhilfe
    Auch wenn Sie sich für eine Klinikgeburt entscheiden, können Sie zu Hause die Hilfe einer Hebamme in Anspruch nehmen. Bei einer begründeten Notwendigkeit bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen nach den ersten zehn Tagen bis zur achten Woche nach der Geburt weitere 16 Beratungen – telefonisch oder bei Ihnen zu