Hebammen-Gesundheitswissen
dauert, wie Sie denken. Irgendwann schläft Ihr Kind durch und Sie auch wieder. Die Jahre mit einem kleinen Kind – das empfinden viele – vergehen außerordentlich schnell.
Wenn Sie also mal wieder am Rande der Erschöpfung angelangt sind, halten Sie einen Moment inne. Stellen Sie sich vor, Sie seien eine alte Frau oder ein alter Mann und schauen auf Ihr Leben zurück. Vielleicht spüren Sie sie dann, jene Wehmut und Sehnsucht …? Ja, es ist paradox: Sie durchleben und durchleiden jetzt genau die Jahre, nach denen Sie sich später in Ihrem Leben einmal ganz besonders zurücksehnen werden.
Eine faire Aufgabenverteilung
Sie werden sie am besten überstehen, wenn Sie die Lasten gleichmäßig auf Ihre Schultern verteilen. Vertrauen Sie sich gegenseitig und tauschen Sie sich unbedingt aus, wenn Sie in der Vorgehensweise unterschiedlicher Meinung sind. Ihr Baby wird glücklich sein, dass zwei Menschen sich um es kümmern wollen.
Es wird auch lernen können, dass diese beiden manche Dinge etwas verschieden handhaben.
Versuchen Sie, sich die Aufgaben in der Pflege und im Umgang mit dem Baby aufzuteilen.
Schreiben Sie einfach eine Liste mit all den Dingen, die in Ihrem Haushalt zu erledigen sind, und verteilen Sie die Aufgaben für alle zufriedenstellend. Auch wenn einer von Ihnen zu Hause bleibt und der andere arbeiten geht, ist es sehr wichtig, darüber nachzudenken, wie der Alltag entlastet werden kann. Ein kleiner Mensch benötigt so viel Aufmerksamkeit, dass sich selbst viele zu Hause Gebliebene mit dem Handling aller Aufgaben überfordert fühlen.
Jetzt sind Sie Mutter!
Das einmalige Erlebnis, Ihr Baby zur Welt gebracht zu haben, wird eines der wichtigsten Ereignisse in Ihrem Leben sein. Sie freuen sich nach der langen Schwangerschaft auf Ihr Baby, dem Sie all Ihre Liebe und Zärtlichkeit geben wollen. Viele Mütter fühlen sich nach einer Geburt mit dem Leben verbunden und meinen einen für sie neuen Sinn im Dasein gefunden zu haben. Die aufregenden Zeiten, die auf Sie zukommen werden, sind für die meisten von Ihnen aber auch mit zwiespältigen Gefühlen verbunden. Fühlen Sie sich daher nicht schuldig oder falsch gepolt, wenn Sie manche der Veränderungen zeitweise furchtbar finden.
Muttersein wird auch immer damit verbunden sein, auf früher selbstverständliche Freiräume und Selbstverwirklichungswünsche zu verzichten. Ihren Partner, der vor der Geburt Ihr aufregender Geliebter war, sehen Sie nun in der Vaterrolle und erinnern sich dabei an Ihre eigenen Eltern. Ihre vorher geliebten Gewohnheiten werden aus der Bahn geraten müssen, um für das Baby Platz zu machen.
Da Sie wahrscheinlich diejenige sein werden, die den längsten Teil der Elternzeit mit dem Baby verbringt, werden Ihre sozialen Kontakte momentan unterbrochen. Meistens kommt dann noch die Hauptverantwortung für den Haushalt dazu und die leider so niedrige Bewertung für all diese Aufgaben in unserer Gesellschaft. Genügend Gründe also für Zweifel oder schlechte Laune.
Aber trotz all dieser für Sie so gravierenden Änderungen im Leben wird es bei den meisten von Ihnen (in der Regel drei bis vier Monate nach der Geburt) wieder eine Zeit geben, in der auch Ihre eigenen Bedürfnisse eine Rolle spielen dürfen. Gestalten Sie die Elternzeit so, dass auch Erholungs- und Pflegezeiten für Sie selbst bleiben. »Ein leerer Brunnen kann kein Wasser geben« – dieses Sprichwort trifft auch auf Ihre Situation zu. Vertrauen Sie Ihr Baby Ihrem Partner oder einer Freundin an und lassen Sie sich ein paar Stunden verwöhnen.
Unternehmen Sie etwas mit einer Freundin, um Energie zu tanken.
In späteren Zeiten, wenn Ihr Baby schon größer geworden ist, sollten Sie sich auch Zeit mit Ihrem Partner nehmen, um sich in Ihrer Beziehung nicht zu sehr voneinander zu entfernen und Ihr soziales Leben mit Freunden nicht zu vernachlässigen. Machen Sie für sich und Ihr Baby das Beste aus dieser so wichtigen Anfangszeit. Unternehmen Sie Dinge, für die Sie früher nie Zeit hatten. Museen, Zoos und Parks sind immer leerer und angenehmer, wenn Sie diese am Vormittag besuchen.
Lassen Sie sich nicht verunsichern!
Alle anderen wissen genau, wo’s langgeht – und quälen Sie mit unerbetenen Ratschlägen? Lassen Sie sich nicht beirren. Sie werden Ihren persönlichen Weg schon finden.
Es gibt mehr als einen »richtigen« Weg, um mit einem Kind zu leben! Das Einzige, was alle Kinder für ihre gesunde seelische Entwicklung brauchen, sind Eltern, die sie lieben.
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