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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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Entlassung
    Die meisten frühgeborenen Babys können nicht vor dem für sie ursprünglich errechneten Geburtstermin aus der Kinderklinik entlassen werden. Das bedeutet, dass ein in der 26. Schwangerschaftswoche geborenes Baby 14 Wochen auf einer Frühgeborenenstation bleiben muss. Dies ist eine sehr belastende Zeit für die ganze Familie. Sie und Ihr Partner sind in die aufreibende und kräftezehrende Betreuung Ihres Babys im Krankenhaus eingebunden. Für Ihre größeren Kinder brauchen Sie, weil sie nicht dabei sein können, eine Beaufsichtigung. Alle machen sich Sorgen, ob sich das Baby auch normal weiterentwickeln kann oder ob es Beeinträchtigungen für sein zukünftiges Leben davontragen wird. Denken Sie daran, dass auch bei einem schwierigen Start zwei Drittel der frühgeborenen Babys sich entweder ganz gesund entwickeln oder nur leichte Probleme zurückbehalten!
    Gut für Frühchen: Geborgen wie im Kängurubeutel
    Wenn Ihr Baby mit seiner Atmung schon etwas stabiler geworden ist, dürfen Sie es direkt auf Ihrer warmen, nackten Haut unter einem Tuch halten. Diese als Kängurutechnik bekannt gewordene Methode gilt als sehr förderlich für seine Entwicklung.
    Ursprünglich stammt sie aus Kolumbien, wo es permanent an Geld für teure Brutkästen und Überwachungsmaschinen mangelt. Die kleinen Frühgeborenen werden ihren Müttern nackt zwischen die Brüste gelegt. Der vertraute Herzschlag und die Körperwärme der Mutter tragen dazu bei, dass die Kinder sich geborgen und gehalten fühlen. Nachdem Untersuchungen den Erfolg und die guten Überlebensraten von kleinen Babys mit dieser Methode nachweisen konnten, wird sie inzwischen überall auf der ganzen Welt eingesetzt.
    Für Frühgeborene besonders wichtig: viele Streicheleinheiten und Hautkontakt auf dem Bauch von Mama oder Papa.
Ablauf des Wochenbetts bei Mehrlingen
    Die Zeit des Wochenbetts wird für Sie mit zwei oder drei Kindern eine besonders intensive und mit Sicherheit auch anstrengende Erfahrung sein. Bereiten Sie sich möglichst gelassen auf einen etwas unordentlichen Haushalt und turbulente Tagesabläufe vor. Geben Sie sich ein paar Monate Zeit, bis alles eingespielt ist.
    Sie werden eine regelmäßige Unterstützung brauchen, besonders wenn Sie schon Kinder zu Hause haben. Ihre Familie oder auch Freunde können vielleicht ab und zu einmal zur Verfügung stehen, aber keine für Sie verlässliche, regelmäßige Entlastung organisieren. Haushaltshilfen können maximal bis zu einem halben Jahr ärztlich verordnet werden, wenn Sie gesetzlich versichert sind. Bei Ihrem Jugendamt oder auch bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse können Sie danach Unterstützung durch eine Familienpflegerin beantragen.
    Eine freiberufliche Hebamme wird Sie bei der Pflege der Babys und dem Stillen zu Hause beraten. Bei Babys mit Startschwierigkeiten kann Ihnen eine vom ambulanten Pflegedienst kommende Kinderkrankenschwester zur Seite stehen. Das erste Lebensjahr mit den Kindern wird Ihre ganze Aufmerksamkeit und Kraft benötigen. Sie werden Ihre Babys früher als andere Eltern an feste Essenszeiten und einen überwiegend regelmäßigen Tag- und Nachtrhythmus gewöhnen müssen. Wichtig sind diese Regelmäßigkeiten für Sie und Ihre Babys, damit irgendwann auch planbare Ruhepausen eintreten können. Bis dies meist nach vier bis sechs Monaten wirklich gut funktioniert, ist ein Schlafmangel bei Ihnen vorprogrammiert.
    Die Ernährung der Babys und ihre Gewichtszunahme werden in den ersten zwei bis drei Monaten ein zentrales Thema sein. Sie können aber selbstverständlich auch Ihre Zwillinge ausschließlich stillen ( > ).
    Die Pflege ist die Zeit des individuellen intensiven Hautkontakts und Schmusens mit den einzelnen Babys. Gestalten Sie diese Pflegezeit in Ruhe, reden Sie dabei viel mit Ihrem Kind und lassen Sie es spüren, dass nur es allein in dieser Zeit Ihre Zuwendung bekommt. Es fällt ihm so leichter zu lernen, dass Brüderchen oder Schwesterchen auch einmal mit seiner Schmuseeinheit dran ist und man selbst dabei für kurze Zeit abgelegt wird.
    Die Babys müssen nicht häufiger als einmal in der Woche gebadet werden. Aber dieses Bad, ebenso wie die anschließende wohltuende Massage, sollte jedes Baby für sich allein bekommen. Ihre anderen Babys oder größeren Kinder können an anderen Tagen baden, damit es für Sie nicht zu viel Stress wird.
    Gewöhnen Sie Ihre Babys früh an regelmäßige »Lüftungszeiten« am offenen Fenster, auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Wenn Sie

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