Hebammen-Gesundheitswissen
Lebensmittel meiden, die als besonders allergieauslösend eingestuft werden. Dazu gehören unter anderem Fisch, Eier, Nüsse (besonders Erdnüsse) und frische Milch, die Sie sich ruhig ab und an schmecken lassen dürfen.
Medikamente und Schadstoffe in der Stillzeit
Für Medikamente in der Stillzeit gilt das Gleiche wie in der Schwangerschaft: Sie müssen für stillende Mütter zugelassen, das heißt in ihrer Wirkung auf das Baby untersucht und als ausreichend sicher eingestuft sein. Bei jedem freiverkäuflichen Medikament aus der Apotheke ist es daher wichtig, dass Sie darauf hinweisen, dass Sie stillen. Der Apotheker kann dann die Zulassungshinweise für stillende Frauen prüfen und wird Ihnen dasjenige Medikament aussuchen, das am wenigsten in die Muttermilch übergeht und Ihr Baby so gering wie möglich belastet. Bei bestehenden Erkrankungen, die eine medikamentöse Therapie erfordern, ist diese Problematik bei Ihnen wahrscheinlich schon geklärt.
Achtung, Schmerzmittel
Wenn Sie aber akut erkranken, sind folgende Informationen vielleicht hilfreich:
Medikamente für Schmerzen und Fieber werden als unbedenklich eingestuft, wenn sie den Wirkstoff Paracetamol enthalten. Der sehr häufig außerhalb der Schwangerschaft eingesetzte Wirkstoff Acetylsalicylsäure, zum Beispiel in Aspirin ® enthalten, wird nicht empfohlen, weil er mit dem Reye-Sydrom, einer seltenen Erkrankung von Babys, in Zusammenhang gebracht wurde. Nach Anästhesien wie dem Kaiserschnitt oder auch nach örtlichen Betäubungen bei Ihrem Zahnarzt kann normal weitergestillt werden. Und selbst bei kurzfristigen Verordnungen von Mitteln, die nicht mit dem Stillen vereinbar sind, können Sie durch zeitlich beschränktes Abpumpen Ihre Milchproduktion aufrechterhalten und nach Absetzen des Medikaments weiterstillen.
Die belastete abgepumpte Milch müssen Sie dann leider verwerfen.
Schadstoffe in der Muttermilch
Nun zu einer guten Nachricht: Die schädlichen Rückstände in der Muttermilch gehen in Messungen immer weiter zurück. Die in den letzten Jahrzehnten thematisierten Risiken von Schadstoffen in der Muttermilch sind zumindest in Westeuropa inzwischen nur noch gering. Solche Schadstoffe nahmen Sie in den Jahren vor dem Stillen auf und lagerten sie besonders in Ihrem Fettgewebe ein. Bei einem Abbau dieser Fettdepots gelangen sie in die Muttermilch und dadurch auch zum Baby.
Versuchen Sie daher während der Stillzeit auf keinen Fall so viel abzunehmen, dass Sie Ihr Ausgangsgewicht vor der Schwangerschaft unterschreiten.
Flaschenernährung
Es kann viele Gründe geben, sich gegen das Stillen zu entscheiden. Vielleicht hatten Sie mit dem Stillen begonnen und es gab Schwierigkeiten. Vielleicht sind Sie krank geworden und müssen starke Medikamente nehmen, die Ihrem Baby schaden könnten. Vielleicht hatten Sie eine Brustverkleinerung und können nicht genug Milch produzieren. Aber Sie brauchen auch keinen dieser Gründe für Ihre Entscheidung anzugeben, wenn Sie von vornherein wissen, dass Sie nicht stillen wollen.
Lassen Sie sich dann bloß von anderen Menschen kein Schuldgefühl einreden oder sich zu einer »Mutter zweiter Klasse« degradieren. Sie werden Ihre Gründe haben und Sie werden eine genauso gute Mutter sein wie alle anderen!
Versuchen Sie, Ihrem Kind beim Fläschchengeben einige von den Erfahrungen zu ermöglichen, die auch gestillte Babys machen dürfen.
Es ist sehr wichtig, dass Ihr Baby sich wohlfühlt. Geben Sie ihm Wärme und Anregung.
Sprechen Sie mit ihm, halten Sie Augen- und Körperkontakt und sorgen Sie dafür, dass es ganz nah an Ihrem Körper ist, damit es Ihren Geruch wahrnimmt.
Bei der Auswahl der künstlichen Milchnahrung sollten Sie darauf achten, dass sie der Muttermilch so ähnlich wie möglich ist. Das ist der Fall bei industriell gefertigter künstlicher Fertigmilch. Sie enthält zwar nicht die entzündungshemmenden, wachstumsfördernden und antiallergischen Eigenschaften der natürlichen Muttermilch, ist aber immer noch besser als selbst hergestellte Flaschenmilch.
Falls mindestens ein Geschwister- oder Elternteil an einer allergischen Erkrankung leidet, wird von Ärzten oft empfohlen, bei nicht oder nicht voll gestillten Babys eine sogenannte HA-Nahrung zu füttern. HA steht für hypoallergen (hypo heißt unterhalb des Normalen). Diese Nahrung enthält nur aufgespaltene Proteine, die der kindliche Körper nicht als fremdes Eiweiß erkennt. Dadurch sollen allergische Reaktionen verringert werden. Die
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