Hebammen-Gesundheitswissen
allergievorbeugende Wirkung ist aber nicht nachgewiesen, sondern bisher erst einmal eine Werbebotschaft. Neue große qualitätsgeprüfte Studien stellen den behaupteten schützenden Effekt der HA-Nahrung infrage.
Nicht verwenden: die Milch von Tiermüttern und pflanzliche »Milch«!
Die oft als allergievorbeugend empfohlene Milch von anderen Tiermüttern ist nicht geeignet. Die Gabe von Ziegenmilch beispielsweise bewirkt einen Mangel an Folsäure. Stutenmilch enthält zu wenig Fett. Schafsmilch hat zu viel Fett, Eiweiß und Mineralstoffe. Milch auf pflanzlicher Basis wie Soja-, Getreide-, Mandel- und Reismilch ist in ihrer Zusammensetzung ungünstig. In industriell hergestellter künstlicher Milch auf Sojabasis wird ein Mangel an Nährstoffen zwar ausgeglichen.
Sie ist aber nicht generell zur Vorbeugung von Allergien geeignet.
Die Zubereitung
Es ist wichtig, dass Sie bei der Zubereitung der künstlichen Nahrung für Ihr Baby bestimmte Regeln einhalten. Achten Sie penibel auf Sauberkeit und Hygiene! Sonst können Krankheitserreger in die Milch gelangen und Ihrem Baby schaden. Daher die Milchnahrung immer frisch, kurz vor dem Füttern zubereiten!
Am besten eignet sich Leitungswasser, das Sie zuvor so lange aus der Leitung laufen lassen, bis kaltes Wasser kommt. Das erwärmen Sie auf 30 bis 40 °C. Falls Sie in einem Haus mit alten Bleirohren leben, von einem ungeprüften Hausbrunnen versorgt werden oder neue Kupferleitungen (bis zu zwei Jahre alt) gelegt wurden, sollten Sie Ihrem Baby kein Leitungswasser geben. In diesem Fall sollte ein stilles, natriumarmes Mineralwasser mit der Zusatzbezeichnung »Zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet« verwendet werden.
Spülen Sie die Flaschen, die Verschlusskappen und die Sauger unter heißem Wasser mit etwas Spülmittel. Nehmen Sie für die Bodenränder eine Flaschenbürste, die Sie nur zu diesem Zweck verwenden. Alle Milchreste müssen gründlich entfernt werden. Dann stellen Sie die Fläschchen umgekehrt sowie Verschlusskappen und Sauger auf ein sauberes, gebügeltes Geschirrtuch und decken alles mit einem zweiten ebenso sauberen, gebügelten Tuch ab. Gummisauger müssen Sie ab und zu auskochen. Falls die Sauger kleine Risse haben oder Sie bemerken, dass sie weicher werden, sollten sie erneuert werden. Tauschen Sie aber auch ohne diese eindeutigen Verschleißzeichen alle vier bis fünf Wochen die Sauger aus.
Geben Sie die angegebene Pulvermenge in die trockene Flasche. Halten Sie die Herstellerangaben zur Pulver- und Wassermenge genau ein! Es sind immer gestrichene und nicht gehäufte Messlöffel gemeint. Mit der Hälfte des Wassers in der gut verschlossenen Flasche die Mischung durchschütteln, danach die restliche Wassermenge einfüllen und noch einmal schütteln. Wenn das Fläschchen ungefähr auf Körpertemperatur abgekühlt ist, können Sie es verfüttern. Halten Sie die Flasche an Ihren Hals oder spritzen Sie ein paar Tropfen Milch auf die Innenseite Ihres Unterarms, um sicherzugehen, dass sie nicht mehr zu heiß ist. Halten Sie Ihr Baby in einer entspannten Haltung. Der Oberkörper ist dabei leicht erhöht. Wenn es nach 10 bis 15 Minuten nicht mehr trinken mag, versuchen Sie bitte nicht, den eventuell vorhandenen Rest auch noch zu verfüttern. Legen Sie bei einem »Spuckbaby« kleine Pausen im Verlauf der Mahlzeit ein. Babys, die nicht spucken, werden erst nach dem Ende der Flaschenmahlzeit zum Bäuerchen hochgenommen.
Wichtig: Bereiten Sie die künstliche Nahrung immer erst frisch vor dem Verzehr zu. Wärmen Sie niemals halb entleerte Flaschen zur nächsten Mahlzeit auf! Bakterien, die die Ursache für Krankheiten sein können, finden die künstliche Nahrung mit dem Speichel Ihres Babys sehr nahrhaft und vermehren sich in einem atemberaubenden Tempo.
Mögliche Anfangsnahrungen
Pre-Nahrung können Sie Ihrem Baby im ganzen ersten Lebensjahr füttern. Das einzige zugelassene Kohlenhydrat in dieser Nahrung ist Milchzucker (Laktose). Sie enthält gesättigte und ungesättigte Fettsäuren im Verhältnis eins zu eins. Pre-Nahrung können Sie wie Muttermilch nach Bedarf füttern.
1er-Nahrung darf zusätzlich Stärke und zusätzliche (überflüssige) Zucker wie Maltodextrin und Saccharose enthalten. Halten Sie sich bei der Zubereitung an die Herstellerangaben!
Folgenahrung ist nicht notwendig zur Ernährung Ihres Babys und darf nicht vor dem siebten (Folgenahrung 2) beziehungsweise achten (Folgenahrung 3) Monat gegeben werden.
Rückbildungsgymnastik
Nach
Weitere Kostenlose Bücher