Hebammen-Gesundheitswissen
Bedarf anmeldet. Bleiben Sie geduldig, wenn die Mahlzeiten anfangs lange dauern. Ihr Baby sollte wirklich so lange an einer Brust saugen, bis sie gänzlich entleert ist. Das kann schon mal eine halbe Stunde dauern – manchmal auch länger. Seien Sie geduldig. Studien haben ergeben, dass deutlich seltener ein Milchstau entsteht, wenn das Kind an einer Seite lange trinkt, bevor Sie ihm die zweite Seite anbieten.
Hebammentipp
Die Behandlung von Milchstau besteht hauptsächlich darin, seine Ursache herauszufinden und effektiv zu beheben.
Legen Sie zwei bis drei Ruhetage ein, um die Heilungsbemühungen Ihres Körpers zu unterstützen und möglichst zu entspannen. Kuscheln Sie sich dazu mit Ihrem Baby auf die Couch oder ins Bett und lassen Sie sich von Ihren Lieben versorgen.
Sie können den gestauten Bereich entleeren, indem Sie Ihr Baby so anlegen, dass es mit seinem Unterkiefer in Richtung des gestauten Bereichs trinkt. Die Zunge kann dann besonders gut beim Ausmelken der Stelle helfen. Eine sanfte Massage vom gestauten Bereich hin zur Brustwarze wird häufig als wohltuend empfunden und lindert die Beschwerden.
Behandeln Sie den gestauten Bereich vor dem Anlegen Ihres Babys fünf Minuten mit einem warmen Waschlappen.
Legen Sie die betroffene Stelle immer zuerst an. Stillen Sie häufiger.
Wenn das Brustgewebe so gespannt ist, dass Ihr Baby nicht andocken kann, oder wenn es zu lange schläft, entleeren Sie die Brust vor dem Anlegen um die Warze herum mit der Hand oder bei zu langen Pausen auch ganz mit einer Pumpe. Das verhindert, dass die Milch zurückgeht.
Lindernd sind Quarkauflagen oder Auflagen mit gekühlten Weißkohlblättern ( > ) für jeweils 20 Minuten.
Brustdrüsenentzündung, Mastitis
Wenn nach 24-stündiger Behandlung keine deutliche Besserung Ihres Befindens eintritt, besteht die Möglichkeit, dass Sie eine Mastitis oder eine Brustdrüsenentzündung entwickeln.
Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die Sie auf jeden Fall ernst nehmen müssen. Ihre Hebamme wird Sie dann zu Ihrer Frauenärztin oder am Wochenende ins Krankenhaus schicken, damit Sie dort mit Medikamenten weiterbehandelt werden. Meistens werden Antibiotika eingesetzt. Es gibt Präparate, die stillverträglich sind, damit Sie Ihr Baby weiter stillen können.
Zusätzlich zu allen beim Milchstau beschriebenen Maßnahmen können kurzfristig Fieber- und Schmerzmittel (Paracetamol oder Ibuprofen) notwendig werden. Bleiben Sie wirklich im Bett, damit Sie sich erholen können. Eine Hilfe für den Haushalt und möglicherweise für die Betreuung Ihrer größeren Kinder muss organisiert werden. Besorgen Sie sich einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse und bitten Sie Ihre Frauenärztin um eine Verordnung. Ihre Hebamme wird Sie weiterhin bei Hausbesuchen mit Tipps unterstützen und den Fortschritt Ihrer Genesung begleiten.
Schlupf-, Flach- und Hohlwarzen
Etwa sieben bis zehn Prozent aller Frauen haben solche Warzenformen. Sie stellen wirklich kein Hindernis für das erfolgreiche Stillen dar.
Ihr Baby wird nämlich an Ihrer Brust und nicht an der Warze trinken. Natürlich kann es dem Baby leichter fallen, den Saugreflex mit einer vorstehenden Brustwarze im Gaumen ausgelöst zu bekommen, aber die kleinen Menschen sind ja auf Ihre wunderbare Milch angewiesen. So werden Sie beide miteinander lernen, mit Ihrer Brustwarzenform umzugehen. Ihre Hebamme hilft bestimmt.
Wichtig wird es nur sein, dass Sie nicht mit Saugern, Schnullern und Ihrem ins Mündchen gesteckten Finger experimentieren, da sonst bei Ihrem Baby eine Saugverwirrung auftreten kann. Wenn es gleich von Anfang an lernen darf, mit einer flachen oder eingestülpten Warze zu trinken, wird es von Mal zu Mal besser funktionieren. Sie werden keine von den Hilfen brauchen, die auf dem Markt als Unterstützung angeboten werden. Brustwarzenformer oder gar Stillhütchen wirken sich nicht vorteilhaft auf die Stilldauer aus – das haben Studien inzwischen erwiesen. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein: Stillhütchen sorgen sogar häufig dafür, dass die Milch zurückgeht, und sind die Ursache für Milchstaus.
Hebammentipp
Besondere Brustwarzen sind kein Hindernis für eine glückliche Stillbeziehung. Mit einigen Tricks können Sie Ihrem Baby das Andocken erleichtern:
Drücken Sie vor dem Anlegen einige Tropfen Muttermilch aus Ihrer Brust. Der Geruch kann Ihrem Baby einen Motivationsschub für längere Andockversuche geben.
Wenn Ihr Baby zuerst mit künstlicher Nahrung ernährt werden musste, können
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