Hebammen-Gesundheitswissen
helfen.
Halten Sie Ihre Brust in der gesamten Stillzeit mit Wollunterhemden oder wärmenden Tüchern im BH warm.
Massieren Sie die Brust vor dem Anlegen für fünf Minuten und drücken Sie etwas Milch aus, bevor Ihr Baby andockt.
Trinken Sie vor dem Anlegen eine große Tasse Schwarztee. Die kleinen Blutgefäße erweitern sich dadurch. Kaffee hingegen verschlimmert die Krämpfe eher.
Probieren Sie aus, was Ihnen mehr hilft: das Anwärmen der Brust mit einer Wärmflasche vor dem Anlegen oder das Kühlen des Nippels mit einem kalten Lappen.
Hebammentipp
Wunde Brustwarzen beruhigen sich nach ein paar Tagen häufig von selbst. Falls aber der Schmerz auch nach den Anfangszügen bleibt, die Brustwarze aufgebrochen und das Gewebe verletzt und wund aussieht, haben sich folgende Behandlungen bewährt:
Kontrollieren Sie die Anlegetechnik.
Korrektes Anlegen heißt, dass Sie keine Schmerzen dabei haben ( > ). Wenn Ihr Baby nicht richtig angedockt hat, nehmen Sie es wieder von der Brust und legen es neu an. Wenn Sie einen Finger in den Mundwinkel des Babys stecken, lösen Sie das Vakuum und können Ihr Baby dazu bewegen, die Brustwarze loszulassen.
Überprüfen Sie, ob Ihr Baby eventuell an Soor leidet. Das ist eine Pilzerkrankung, die an weißen Belägen in den Wangentaschen oder an der Mundschleimhaut erkennbar ist und auf jeden Fall ärztlicher Behandlung bedarf.
Hat Ihr Baby vielleicht ein verkürztes Zungenbändchen? Das ist der Fall, wenn es die Zunge nicht über die Zahnleiste strecken kann.
Lassen Sie permanent Luft an die Warzen und tragen Sie eventuell Brustwarzenschoner. Die gibt es als fertiges Produkt in Apotheken zu kaufen. Sie können aber auch »Marke Eigenbau« verwenden. Dazu nehmen Sie Teesiebe aus Plastik und entfernen den Griff. Diese Hilfen verhindern, dass der BH oder andere Kleidungsstücke am schmerzenden Gewebe scheuern.
Tragen Sie Stilleinlagen, wenn überhaupt, nur aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle, Seide und Wolle. Tauschen Sie sie immer sofort aus, wenn sie feucht werden.
Wärmen Sie vor dem Anlegen die Brust, damit die Milch leichter fließt und Ihr Baby nicht so stark saugen muss, um sie zu entleeren.
Legen Sie häufig und in unterschiedlichen Stillpositionen an, damit Ihr Baby die schmerzende Stelle nicht immer in gleicher Weise in den Mund nimmt. Eine Einschränkung der Stillhäufigkeit und Stilldauer hat sich in Studien weder als Präventionsmaßnahme noch als effektive Behandlung bei wunden Brustwarzen bewährt.
Nur wenn die Schmerzen so stark sind, dass Sie Ihr Baby gar nicht mehr anlegen können, ist eine Stillpause zu empfehlen. Leeren Sie Ihre Brust dann entweder von Hand oder pumpen Sie vorsichtig mit einer mechanischen oder elektrischen Milchpumpe ab, damit Sie Ihr Kind weiterhin mit Muttermilch versorgen können.
Vielleicht empfinden Sie eine der angebotenen Brustwarzencremes, wie etwa Salben aus Wollfett (Lanolin), als angenehm. Verwenden Sie diese nur nach dem Stillen und sehr sparsam ( > ).
Stillen darf nicht schmerzhaft sein über einen längeren Zeitraum. Suchen Sie sich fachlichen Rat.
Milchstau
Ein Milchstau kann zu jedem Zeitpunkt in Ihrer Stillperiode auftreten. Die häufigsten Ursachen dafür sind:
eine unzureichende Entleerung der Brust
eine zu seltene Entleerung der Brust (vielleicht bei den ersten Durchschlafversuchen Ihres Babys)
ungünstiger Druck auf Bereiche des Drüsengewebes (meist ist ein zu enger BH die Ursache)
Stillen mit Stillhütchen
ein durch starke körperliche oder seelische Belastungen eingeschränkt funktionierender Milchspendereflex
Der Milchstau ist immer verbunden mit einem Abflussproblem der gebildeten Milch. Dabei können die Milchdrüsen so stark überdehnt werden, dass sie aufreißen und Milch in umliegendes Gewebe drücken. Bei folgenden Symptomen leiden Sie an einem Milchstau:
Ihre kranke Brust fühlt sich hart und knotig an. Sie schmerzt an der gestauten Stelle und ist viel wärmer als das umgebende Gewebe.
Bestimmte Bereiche der Brust oder die ganze Brust bereiten Schmerzen (in der Regel ist nur eine Brust betroffen).
Über dem Staubereich ist die Brust geschwollen und gerötet.
Kopf- und Gliederschmerzen.
Sie haben Schüttelfrost und sich schnell entwickelndes Fieber bis 40 Grad.
Sie fühlen sich allgemein unwohl und haben starke Kopf- und Gliederschmerzen. Ihnen ist übel.
Die beste und effektivste Methode, einen Milchstau zu vermeiden, besteht in der richtigen Anlegetechnik ( > ). Lassen Sie Ihr Baby immer trinken, wenn es
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