Hebammen-Gesundheitswissen

und durch ihre Wölbung festgelegte Haltung ist für die Wirbelsäule und auch die Beinchen und Füße eines Babys ziemlich belastend. Pausieren Sie daher bei längeren Autofahrten am besten alle zwei Stunden. Legen Sie Ihr Baby dann für eine halbe Stunde flach hin.
    Obwohl sie das Ruckeln selbst beruhigt und möglicherweise an ihre Zeit im Bauch erinnert, reagieren viele Neugeborene überanstrengt auf Autofahrten in halb aufrechter Position. Die Gehirnentwicklung ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Ihr Baby braucht daher Zeit, um die vielen von außen kommenden Eindrücke verarbeiten zu können. Erst wenn Babys sich von allein aufrichten können, verkraften sie die vielen auf sie einströmenden Reize besser.
    Der Kinderwagen
    Wenn Sie zu Fuß unterwegs sind, werden Sie meist einen Kinderwagen dabeihaben. Bei der Auswahl spielen die speziellen Lebensumstände Ihrer Familie eine wichtige Rolle – und unbedingt natürlich das Ihnen zur Verfügung stehende Geld! Jede Familie braucht eine individuelle Lösung. Wir können Ihnen daher nur Gedanken und Hinweise bieten:
    Wohnen Sie so, dass der Wagen im Treppenflur stehen darf, dann muss es eine herausnehmbare, möglichst leichte Tragetasche zum Hochtragen Ihres Babys geben. Wenn Sie viel spazieren gehen wollen und dabei Ihren Einkauf erledigen können, lohnt sich die Anschaffung eines stabilen Modells mit Ablagefläche oder großen Taschen. Allerdings bieten die wundervollen stabilen Kinderwagen mit den großen, hohen Rädern den Nachteil, dass sie oft untauglich für Regalreihen in Supermärkten und generell auf Rolltreppen schwer zu halten sind, Sie also oft einen Fahrstuhl brauchen. Der öffentliche Nahverkehr ist mit diesen relativ schweren Modellen kaum zu meistern.
    Probieren Sie unbedingt aus, ob der Wagen auch in Ihr Auto passt. Wir erlebten sogar schon Autoneukäufe, weil der Kinderwagen zu groß war. Wenn Sie den Kinderwagen häufiger im Auto mitnehmen müssen, bietet sich ein Modell an, das leicht ist und einfach (!) auseinandergenommen werden kann. Probieren Sie vor allem das Zerlegen beim Kauf in Ruhe aus.
    Überlegen Sie, ob Sie für die kurze Nutzungszeit von nur sechs bis acht Monaten nicht nach einem gebrauchten Modell suchen sollten.
    Die auf dem Markt erhältlichen Kombimodelle, die später zum Sportwagen oder Buggy umfunktioniert werden können und darüber hinaus teilweise weitere Möglichkeiten bieten, sind tatsächlich für die gesamte Kinderwagenzeit von mindestens drei Jahren brauchbar. Allerdings sind sie nahezu nie günstig zu kaufen.
    Kinderwagen für Zwillinge, Drillinge oder für zwei Kinder verschiedenen Alters gibt es in verschiedenen Varianten. Manchmal reicht es schon, vorn am Kinderwagen ein kleines Trittbrett anzubringen. Diese stehen bei einigen Modellen sogar als Zubehör zur Verfügung.
    Das ältere Geschwisterkind kann sich, wenn es müde ist, auf das Brettchen stellen und mitschieben lassen. Das macht Spaß und ist für Sie obendrein noch praktisch.
    Viele Eltern mit Kindern verschiedenen Alters beschreiben ihre Erfahrung als besonders positiv, wenn diese in »Tandemkinderwagen« chauffiert werden. Bei dieser Variante sitzen die Kinder hintereinander. Bei Zwillingen bevorzugen Eltern die Modelle mit nebeneinanderliegenden Sitzen, da so ein immer wiederkehrender Streit über das Sitzen im vorderen Wagen vermieden wird. Beide Varianten sind aber nicht besonders leicht zu manövrieren und schwer zu tragen. Zwillingskinderwagen machen häufiger Probleme mit der Passform im Kofferraum.
    Tragehilfen
    Da die meisten Babys sehr gerne am Körper getragen werden, manche von ihnen auch am liebsten die ganze Zeit, gibt es den nur zu verständlichen Wunsch nach unterstützenden Tragehilfen. Bei einem kleinen Baby sollten Sie darauf achten, dass es mit angehockten, gespreizten Beinchen und unterstütztem Rücken getragen wird. Die fertigen Tragehilfen gewährleisten oft das Abspreizen der angehockten Beinchen, können aber durch unzureichende Verstellmöglichkeiten den Rücken nicht physiologisch unterstützen. Er muss gestützt, aber nicht gedrückt, eher leicht gerundet sein. Das Köpfchen braucht einen guten Halt. Probieren Sie alle in Fachläden empfohlenen Modelle auf ihre Praktikabilität aus, um zu sehen, was für Sie passt.
    Für die Auswahl einer Tragehilfe, eines Kinderwagens oder der »richtigen« Windel kann es hilfreich sein, sich diesbezügliche aktuelle Testergebnisse in »Ökotest« oder »Stiftung Warentest«