Hebammen-Gesundheitswissen
Monaten von 24 Stunden nur noch 12 bis 15 Stunden schläft. Diese Schlafstunden sind allerdings über Tag und Nacht verteilt. Ein nächtliches Durchschlafen wird bei 38 Prozent der Kinder im Alter von sechs Monaten beobachtet. 37 Prozent werden noch zweimal oder öfter wach. Selbst im Alter von einem Jahr schlafen erst 52 Prozent der Kinder durch. Dann sind es noch 22 Prozent, die zweimal oder öfter wach werden.
Elterlicher Schlafmangel
Im ersten Lebensjahr eines Babys verlieren Sie als Eltern, vorausgesetzt Sie sind immer gemeinsam nachts wach, 400 bis 750 Stunden Schlaf. Bis zum fünften Lebensmonat verlieren Sie im Durchschnitt pro Nacht immer noch zwei Stunden Schlaf. Eine Zeitspanne, die sich bis zum zweiten Geburtstag allmählich auf 60 Minuten reduziert.
Erkenntnisse der Hirnforschung
Um Ihrem Kind beim Einschlafen zu helfen und es langsam an einen Tag-Nacht Rhythmus zu gewöhnen, haben uns die Erkenntnisse der Neurowissenschaft mit der Erforschung des emotionalen Gehirns wichtige Hinweise gegeben. Die Wissenschaftler sagen, dass Eltern am erfolgreichsten sind, wenn sie verhindern können, dass ihr Baby beim Einschlafen in einen übererregten, ängstlichen oder verzweifelten Zustand gerät. Durch diese Zustände werden Stresshormone oder Hormone, die durch Furcht und Trennungsangst im Gehirn aktiviert werden, frei und lassen niemanden zur Ruhe kommen.
Um ein Baby, das sich in einem solchen Erregungszustand befindet, zum Einschlafen zu bringen, müssen Sie zunächst selbst ruhig werden. Dazu hat es sich bewährt, sich auf den eigenen Atem zu konzentrieren. Nach zehn bewussten Atemzügen mit langsamem Ein- und Ausatmen werden Sie sich besser fühlen.
Und damit auch Ihrem Kind gut tun. Denn wenn Ihr Kind spürt, dass auch Sie nervös, ärgerlich oder gestresst sind, wird im Gehirn ein Alarmsystem aktiviert. Dieser Alarm bereitet dem Baby solche Unsicherheiten, dass es nun gar nicht mehr einschlafen kann. Da Babys nicht selbst dazu in der Lage sind, aus ihrem eigenen Antrieb Ruhe und Wohlbefinden zu erreichen, brauchen sie nun die Beruhigung durch Sie.
Entlastung für die Eltern
Hilfreich für diese erste Zeit kann es sein, dass Sie sich gegenseitig Schlafzeiten, auch mal am Tag, erlauben. Nachts kann abwechselndes Wickeln und später Trösten und Streicheln zumindest für einen von Ihnen eine längere Schlafpause garantieren. Sie lernen wahrscheinlich wie die meisten jungen Eltern, in einem Sekundenschlaf rasch Ihre Batterien wieder aufzufüllen.
Die besten Einschlafhelfer
Wiegen und Schaukeln
Nahezu alle Eltern beschäftigen sich mit den Tipps für das ruhige Einschlafen. Nach ihren Erfahrungen gefragt, sind diese Hinweise am häufigsten zu hören:
Bei kleinen Babys ist das Tragen nah am Körper, auf dem Arm oder in einer Tragehilfe erfolgreich.
Das Wiegen und Schaukeln im Kinderwagen, einer Hängematte oder im Arm erinnert an das Leben im Bauch.
Nuckeln an der Brust, am Daumen, einem Schnuller oder einem Schnullertuch wirkt besonders beruhigend.
Ruhigen Geräuschen zuzuhören, wie Ihrem Summen des Lieblingsschlafliedes oder der Musik einer Spieluhr, hilft Babys beim Entspannen. In Studien mit Säugetieren konnte gezeigt werden, dass die Stimme der Mutter bei Babys, die von der Mutter getrennt waren, den Spiegel der Stresshormone senkt.
Das Schauen auf die Blätter eines Baumes oder die Bewegungen des Mobiles wirkt einschläfernd.
Irgendeiner dieser Hinweise oder eine Kombination daraus wird auch Ihr Kind beruhigen. Nehmen Sie es auf den Arm, summen Sie und lassen Sie es einfach weinen. Der Körperkontakt hilft ihm, Spannungen abzubauen. Das fördert die Bindung zu Ihnen und hilft bei der Freisetzung Müdigkeit fördernder Hormone.
Babys können überall dort gut schlafen, wo sie sich wohl und sicher fühlen – meist nah bei den Eltern.
Rituale
Versuchen Sie, sich einen Tagesablauf zu gestalten, der für alle Familienmitglieder in Ordnung ist. Wenn der gefunden wurde, können Sie mit dem immer wiederkehrenden Ablauf einen verlässlichen Rahmen für Ihr Baby bieten. Babys lieben Routine und Rituale, da sie ihnen Sicherheit geben und sie sich entspannen können, weil sie wissen, was als Nächstes kommt.
Zur Schlafenszeit ist der beste Weg die Einführung eines möglichst immer gleich bleibenden Rituals, um ein Baby in einen ruhigen Zustand zu bringen. Damit werden besonders viele beruhigende und schlaffördernde Hormone aktiviert.
Gestalten Sie ein immer gleich ablaufendes Abendritual:
Wickeln,
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