Hebammen-Gesundheitswissen
Lemon und Tonic Water. Der Wirkstoff Chinin kann in höheren Dosen bei Neugeborenen Entzugserscheinungen auslösen.
Vorsicht mit Diäten und Nahrungsergänzungsmitteln
Sowohl Diäten als auch Fitnesszubereitungen oder Nahrungszusätze können die Stoffwechselbalance in der Schwangerschaft negativ beeinflussen. Dennoch kommt es häufig vor, dass Schwangeren die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten, die Zusatzstoffe enthalten, verordnet wird. Dies betrifft insbesondere Eisen, Jod, Magnesium und Folsäure. Die oft hohe Dosierung und die Einnahme von weiteren Nahrungsergänzungsmitteln muss bei einer individuellen Ernährungsberatung berücksichtigt werden.
Fettlösliche Vitamine, wie A, D, E und K, können im Gegensatz zu den wasserlöslichen wie Vitamin B und C im Körper angereichert werden und hohe, die Schwangerschaft gefährdende Konzentrationen erreichen. Hier ist größte Vorsicht auch bei der Einnahme von Zusatzmitteln (Supplements) geboten.
Falls Sie zusätzlich zu Ihrer normalen Ernährung Multivitamintabletten einnehmen möchten, wählen Sie ein speziell für die Schwangerschaft angebotenes Produkt. Prüfen Sie auch bei Säften mit Multivitaminzusätzen die genauen Konzentrationen der Vitamine und meiden Sie diejenigen, die Vitamin A und D enthalten. Am besten beraten Sie sich mit Ihrer Ärztin oder Hebamme darüber, ob eine spezielle Nahrungsergänzung in Ihrem Fall sinnvoll ist.
Vegetarische und vegane Ernährung
Wenn Sie sich rein vegetarisch ernähren, dabei aber auf Milch und Eier nicht verzichten, ist bei einer gezielten Lebensmittelauswahl in der Regel der Nährstoffbedarf auch während der Schwangerschaft ausreichend gedeckt. Experten empfehlen allerdings die zusätzliche Einnahme von langkettigen Omega-3-Fettsäuren.
Bei rein veganer Ernährung werden zusätzlich meist Eisen, Kalzium, Vitamin D und B2 benötigt. Lassen Sie sich bei dieser Ernährungsform von Ihrer Ärztin beraten.
Koffein
Koffein ist nicht nur in Kaffee, schwarzem und grünem Tee, Kakao und Softdrinks wie Cola enthalten, sondern auch Bestandteil von vielen Schmerzmitteln und Antiallergika. Eine Portion koffeinhaltiger Getränke kann 10 bis 120 Milligramm Koffein enthalten. Koffein wirkt anregend auf das Zentralnervensystem sowie auf Herz, Kreislauf und Atmung.
Über den Mutterkuchen gelangt dieser Wirkstoff auch zum Kind und kann einen Anstieg der Herzschlagfrequenz und vermehrte kindliche Aktivität auslösen. Darüber hinaus wurden bei moderatem Konsum bisher jedoch keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes oder den Verlauf der Schwangerschaft nachgewiesen. Die in der Presse oft zitierte Verringerung des Geburtsgewichtes ist erst bei einer täglichen Kaffeedosis von acht Tassen und mehr zu erwarten und damit im Normalfall wenig relevant. Sie können sich Ihre morgendliche Tasse Kaffee also mit ruhigem Gewissen gönnen und sie genießen.
Alkohol
Der schädigende Einfluss von Alkohol auf die Entwicklung des Kindes ist seit langem bekannt. Alkohol gelangt über Plazenta und Nabelschnur zum Ungeborenen und erreicht dort die gleiche Konzentration wie bei der Mutter. Da Ihr Baby den Alkohol allerdings wesentlich langsamer abbaut, steht es länger als Sie selbst unter dem schädlichen Einfluss.
Vor allem größere Alkoholmengen steigern die negative Wirkung.
Während der Schwangerschaft zeigen sich schon nach regelmäßigem Konsum von 15 Gramm Alkohol (das entspricht zum Beispiel einem Glas Wein) die ersten statistisch erfassbaren Entwicklungsstörungen. Die sogenannten Alkoholeffekte zeigen sich in Wachstumsstörungen und Beeinträchtigungen der mentalen Entwicklung. Vorgeburtliche Schädigungen beruhen nicht auf einer mütterlichen Leberfunktionsstörung, sondern sind direkte Auswirkungen des Alkoholkonsums.
Das Risiko von Schädigungen ist zwar in den drei Phasen der Schwangerschaften unterschiedlich hoch, aber immer vorhanden. Bei ausgeprägtem Alkoholkonsum in der Schwangerschaft entsteht beim Kind das sogenannte »fetale Alkoholsyndrom«, das sich in vermindertem Geburtsgewicht, Längenwachstum und Kopfumfang sowie in charakteristischen Abweichungen im Kopf- und Gesichtsbereich und Auffälligkeiten im Bereich der Extremitätenentwicklung äußert.
Nach der Geburt ist bei alkoholgeschädigten Kindern eine Hemmung der intellektuellen und motorischen Entwicklung mit bleibender Entwicklungsverzögerung zu beobachten.
Ein Verleugnen oder Übersehen einer Alkoholproblematik in der
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