Hebammen-Gesundheitswissen
Schwangerschaft hat lebenslange Konsequenzen für das Kind. Selbst von alkoholischen Zubereitungen von Medikamenten (Kräutertropfen!) raten Experten inzwischen ab. Wünschen Sie über Ihre Schwangerschaftsbetreuung hinaus noch weitere Beratung zum Alkoholgenuss in der Schwangerschaft, können Sie sich bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beraten lassen.
Rauchen
Zigarettenrauch ist ein chemischer Cocktail aus mehreren Tausend Substanzen, von denen zahlreiche giftig sind oder nachweislich Krebs auslösen. Über Plazenta und Nabelschnur erreichen die Giftstoffe auch das ungeborene Kind. Das Risiko für Fehlgeburten, Plazentalösungen, tiefliegende Plazenten und Frühgeburten steigt drastisch an. Zusätzlich häufen sich Totgeburten, untergewichtige Kinder und plötzlicher Kindstod. Das Risiko für Kinder, an Asthma zu erkranken, verdoppelt sich, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft rauchten.
Das Gleiche gilt in abgeschwächtem Maß für Passivrauchen. All dies ist seit Jahrzehnten bekannt und inzwischen zum Allgemeinwissen geworden. Die oft geäußerte Empfehlung, sich auf maximal fünf Zigaretten pro Tag zu beschränken, ist wissenschaftlich nicht zu begründen und allenfalls eine Art Kompromiss für ehemals starke Raucherinnen. Wenn Sie damit aufhören wollen, können Sie gute und hilfreiche Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen ( > ).
Drogen
Während der Schwangerschaft sollte neben Alkohol und Nikotin selbstverständlich auch auf den Konsum illegaler Drogen wie Marihuana, Cannabis, Haschisch oder Kokain verzichtet werden. Die giftigen Substanzen gelangen über die Plazenta zum Kind und schaden seiner gesunden Entwicklung. Es bestehen Hinweise darauf, dass sie auch die Sprach- und Gedächtnisleistungen beeinträchtigen.
Noch gefährlicher ist der Konsum von Kokain oder Crack, der eine Verengung der Blutgefäße auslöst und damit die Durchblutung der Plazenta und der kindlichen Organe stört.
Häufige Folge davon sind, neben einer vorzeitigen Plazentalösung, Früh- und Totgeburten, Wachstumsverzögerungen insbesondere im Bereich der Lunge und des Gehirns sowie Fehlbildungen. Das Neugeborene kann dann unter anderem Symptome wie Trinkschwäche, Zittern, Schlafstörungen und schrilles Schreien zeigen. Außerdem konnten Studien bei Kindern kokainkonsumierender Mütter Entwicklungsverzögerungen und Einschränkungen der Lernfähigkeit nachweisen.
Gewichtsveränderung
Wie viel Gewicht wann zugenommen werden darf, ist ein Thema, das viele Frauen bewegt.
Die Empfehlungen lauten heute, bei einer geplanten Schwangerschaft mit einem Normalgewicht zu starten. Das kann Ihren Schwangerschaftsverlauf günstig beeinflussen, weil deutlich weniger als bei stark übergewichtigen Frauen Probleme wie zu hoher Blutdruck, Schwangerschaftsdiabetes oder eine operative Geburtsbeendigung auftreten. Regelmäßige Bewegung gehört zu einer optimalen Geburtsvorbereitung. Sie fördert das Wohlbefinden, stärkt das Immunsystem und hilft ein Normalgewicht zu halten oder zu erlangen. Auch für die Babys ist der Schwangerschaftsverlauf einer normalgewichtigen Mutter gut für die Gesundheit in ihrem späteren Leben.
Das Messen des Bauchumfangs bei jeder Hebammenvorsorge zeigt, dass das Baby sich gut entwickelt.
Starkes Übergewicht
Bei starkem mütterlichem Übergewicht wurde bei Babys das lebenslange Risiko für die Entwicklung von krankhaftem Übergewicht sowie von Stoffwechsel- (Diabetes mellitus Typ 2) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in mehreren Studien bestätigt.
Untergewicht
Auch mütterliches Untergewicht kann erhebliche Probleme für eine Schwangerschaft bedeuten. Sie schwächen nicht nur die werdende Mutter selbst, sondern gefährden auch die optimale Versorgung des Babys. Vor allem untergewichtige Frauen, die es mit Beginn ihrer Schwangerschaft nicht schaffen, ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen und die tägliche Energiezufuhr zu erhöhen, sind gefährdet. Fehlt es an lebenswichtigen Nährstoffen, können Mangelerscheinungen auftreten, durch die das Risiko für Fehl- und Frühgeburten steigt. Eine Ernährungsberatung oder bei einer Vorgeschichte mit Essstörungen auch psychotherapeutische Begleitung in der Schwangerschaft kann sinnvoll sein.
Durchschnittliche Gewichtszunahme
Eine normale Gewichtszunahme in der Schwangerschaft liegt für normalgewichtige Frauen zwischen 10 und 16 kg.
Nun wird die Normalgewichtigkeit nicht für alle werdenden Mütter die Ausgangssituation darstellen
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