Hebammen-Gesundheitswissen
dokumentiert und nach einem bestimmten Schema geordnet. So entsteht das sogenannte »Arzneimittelbild«. Je genauer dieses dem Beschwerdenbild des kranken Patienten gleicht, umso besser wirkt die Arznei. So die Theorie.
Potenzierung steigert die Wirkung
Die Entdeckung Hahnemanns, die die Homöopathie von allen anderen Heilmethoden unterscheidet, war folgende: Je häufiger eine Arznei verdünnt wird, umso stärker ist ihre Wirkung. Der Vorgang: Ein Ausgangsstoff wird bei einer D-Potenz im Verhältnis 1:10 verdünnt. Das heißt: Ein Teil Urtinktur, zum Beispiel von der Pflanze Belladonna, wird mit neun Teilen Alkohol/Wasser gemischt.
Anschließend und auch nach jeder weiteren Verdünnungsstufe wird die so gewonnene Ausgangsform des homöopathischen Mittels durch Klopfen auf ein Lederkissen 10-mal verschüttelt. So entsteht die sogenannte D1-Potenz. Verdünnt und verschüttelt man nun einen Teil der D1 erneut mit neun Teilen des Wasser-Alkohol-Gemischs, entsteht die D2. Bei einer Verdünnung von 1:100 spricht man von C-Potenzen. Durch die Verdünnung des Wirkstoffs soll nicht nur die Wirkung vertieft, sondern auch gleichzeitig giftige Nebenwirkungen reduziert werden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass Homöopathie die Heilmethode ist, die im Rahmen der ergänzenden Heilbehandlungen weltweit am zweithäufigsten angewendet wird. Dennoch ist trotz dieser Beliebtheit die Studienlage zur Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln in der Schwangerschaft bislang noch recht dürftig und nicht besonders aussagekräftig.
Krankheiten kurieren – ohne Medikamente
Wie stark Sie Ihre Schwangerschaftsbeschwerden empfinden, hängt von vielen Faktoren ab. Ein Satz, den wir in vielen Beratungsgesprächen aber immer wieder hören, lautet: »Wir möchten lieber keine Medikamente nehmen!«
Im weiteren Gespräch erzählen die Frauen, dass die Beschwerden sich unter Stress verschlimmern und dass der Alltag ganz schön schwerfällt. Unser Rat, dass ein kurzzeitiger Rückzug aus dem Alltag die beste Therapie sein kann, ist sehr oft bestätigt worden. Einfach einmal einen Tag auf dem Sofa mit der Lieblingstasse voller Kräutertee zu verbringen kann Wunder wirken. Das gilt vor allem bei leichteren Beschwerden wie Erkältung, Schnupfen oder Erschöpfung. Dennoch ist Ruhe allein nicht immer das Allheilmittel.
So sind die Möglichkeiten der ergänzenden Heilmethoden nützlich, um die Beschwerden nicht hilflos ertragen zu müssen.
Aber auch da gibt es Grenzen, und in manchen Fällen ist die Einnahme von Medikamenten nicht zu ersetzen. Um dabei auf Nummer sicher zu gehen, beraten Sie sich mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrer Hebamme, egal um welche Heilmethode es sich handelt. Hebammen und Ärztinnen können sich zu Risiken von Medikamenten im Beratungszentrum zu Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit weiterhelfen lassen. Im Internet zu finden unter: www.embryotox.de . Dort werden die wichtigen neuen Erkenntnisse und Studienergebnisse zu Medikamenten in Schwangerschaft und Stillzeit aktualisiert und in einer Datenbank gesammelt.
Beschwerden von A bis Z
Bänderschmerzen
Zwischen der 18. und 24. Schwangerschaftswoche können die Mutterbänder unter Zug geraten und Schmerzen verursachen. Sie äußern sich als gelegentlich stechender oder auch dumpfer Schmerz an beiden Seiten des Unterbauches, der in die Leistengegend und manchmal auch in Richtung Kreuzbein ausstrahlen kann. Dieser Schmerz tritt auf, wenn die Gebärmutter nach oben in den Bauchraum wächst und die sie haltenden Bänder, sich mitstrecken müssen. Obwohl diese Beschwerden ziemlich unangenehm sein können, handelt es sich um ganz normale Wachstumsbegleiterscheinungen, die oft nach der 24. Schwangerschaftswoche wieder verschwinden.
Erzählen Sie aber Ihrer Ärztin von diesen Schmerzen, damit Sie sicher sein können, dass alles in Ordnung ist.
Wenn das Baby größer wird, können die Mutterbänder unter Zug geraten und schmerzen.
Sanfte Selbsthilfe
Lagern Sie bei Bänderschmerzen im Sitzen die Beine hoch und gönnen Sie sich häufige Pausen.
Tragen Sie bevorzugt flache Schuhe.
Probieren Sie, ob Ihnen die Übung »Katzenbuckel« ( > ) hilft.
Erschöpfung
Die Frauen in unserer Sprechstunde sind immer wieder erstaunt darüber, wie müde und erschöpft sie sich in den ersten und letzten Wochen der Schwangerschaft fühlen. Anfangs resultieren die Beschwerden überwiegend aus der hormonellen Umstellung, während sie gegen Ende vor allem durch die
Weitere Kostenlose Bücher