Hebammen-Gesundheitswissen
Wenn aber schier nichts mehr hilft gegen Ihre Übelkeit, wird Ihnen Ihre Frauenärztin wahrscheinlich Dimenhydrinat (Vomex ® ) verschreiben. Auch bei diesem Mittel erklärt der Hersteller, dass ein Risiko aufgrund klinischer Daten nicht auszuschließen sei. Meclozin, ein antiallergischer Wirkstoff, früher häufig verordnet, wurde in Deutschland 2007 vom Markt genommen.
Verstopfung
Zu den Übeln, die die Frauen in unserer Sprechstunde häufig ansprechen, gehört auch Verstopfung. Die Ursache dafür wird unter anderem in der veränderten Hormonlage gesehen, die für eine Entspannung im Darm sorgt.
Der Darminhalt wird dadurch langsamer vorangeschoben. Es bleibt mehr Zeit, Wasser aus dem Stuhl zu resorbieren. Die Folge ist ein harter und trockener Stuhlgang, der nur schwer ausgeschieden werden kann. Die Einnahme von Eisenpräparaten kann die Situation noch verschlimmern.
Wenn Sie vorzeitige Wehen haben, bitte keine abführenden Maßnahmen ohne Rücksprache mit Ihrer Hebamme oder Ärztin ergreifen!
Sanfte Selbsthilfe
Trinken Sie täglich eine Tasse Löwenzahntee oder ein Glas Pflaumensaft.
Nehmen Sie ein bis drei Teelöffel (maximal!) Flohsamen pur, mit Flüssigkeit oder mit Joghurt vermischt. Auch als Flohsamenschalen-Pulver (etwa Mucofalk ® ) erhältlich.
Helfen kann auch Lactulose (Milchzucker), ein synthetischer Zweifachzucker, der nicht vom Körper verwertet wird. Als Sirup, Pulver oder Granulat eingenommen wirkt es anregend auf die Darmperistaltik. Vergessen Sie nicht, dazu viel zu trinken.
Verwenden Sie kurzfristig Glycerinzäpfchen. Sie erleichtern unmittelbar die Stuhlentleerung, indem sie stuhlerweichend wirken und den Entleerungsreflex auslösen.
Meiden Sie in jedem Fall die üblichen Abführmittel! Viele sind nicht zugelassen für die Schwangerschaft, und eine zu heftige abführende Reaktion könnte Wehen auslösen.
Versuchen Sie es mit einer sanften Bauchmassage im Uhrzeigersinn.
Mischen Sie geschroteten Leinsamen mit Joghurt und Obst und trinken Sie dazu möglichst viel.
Nehmen Sie viele Ballaststoffe zu sich, zum Beispiel in Form von Obst, Gemüse, Vollkornbrot, Müsli und Fruchtsäften. Auch Haferflocken, brauner Reis, Bohnen, Feigen, Pflaumen und getrocknete Aprikosen sowie Salate helfen.
Trinken Sie ausreichend. Täglich mindestens acht bis zehn große Gläser Wasser.
Vermeiden Sie Nahrungsmittel aus Weißmehl und reduzieren Sie den Genuss von Kaffee, Fleisch und Softdrinks.
Machen Sie täglich 20 Minuten einen flotten Spaziergang.
Auch alle zwei Tage 30 Minuten Walking, Fahrradfahren oder Schwimmen hilft, den Darm anzuregen.
Wadenkrämpfe
Wadenkrämpfe treten vor allem nachts auf und können mit wachsendem Baby und fortschreitender Schwangerschaft häufiger werden. Falls Ihre Mutter während der Schwangerschaft dieses Problem schon kennengelernt hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch Ihnen diese Erfahrung nicht erspart bleibt.
Üblicherweise werden diese Beschwerden auf einen Mangel an bestimmten Mineralstoffen, wie Magnesium, Kalzium und Natrium, zurückgeführt. Während der Schwangerschaft wird daher häufig eine zusätzliche Gabe von Magnesium empfohlen. Auch wenn Sie der Meinung sind, dass Ihre Beschwerden sich dadurch lindern lassen, haben Studien bislang keinen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Magnesium und der Häufigkeit von Wadenkrämpfen nachgewiesen.
Sanfte Selbsthilfe
Trinken Sie viel.
Achten Sie darauf, dass Ihre Nahrung ausreichend Salz enthält.
Wenn der Krampf sich ankündigt, strecken Sie sofort den Muskel. Dazu machen Sie vorsichtig das schmerzende Bein lang, ziehen die Zehen zum Körper und streichen vorsichtig den betroffenen Muskel entlang.
Vor dem Einschlafen können eine Massage (mit Franzbranntwein) und Wärme (Wärmflasche oder warme Dusche) helfen, manchmal tut aber auch ein kühlendes Fußbad gut.
Auch Fußgymnastik hilft: Stehend auf Zehenspitzen und Fersen hin und her wippen.Die Füße aus dem Fußgelenk heraus nach rechts und links kreisen lassen. Vor dem Schlafengehen die Wadenmuskulatur mehrmals beugen und strecken.
Wassereinlagerungen
Drei Viertel aller Frauen werden gegen Ende der Schwangerschaft von Wassereinlagerungen im Gewebe, sogenannten Ödemen, geplagt.
Ödeme sind zurückzuführen auf das normale und gesunde Ansteigen und Sammeln von Flüssigkeit im Körper und äußern sich hauptsächlich in geschwollenen Füßen, Fußgelenken, Händen und Fingern. Wenn Ihnen also Ihre Ringe nicht mehr passen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu
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