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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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150 ml kochendes Wasser, 10–15 Minuten ziehen lassen. Trinken Sie bis zu 5 Tassen am Tag.
Wenn verstärkter Speichelfluss die Ursache Ihrer Übelkeit ist, helfen manchmal Zitronendrops.
Beim Zähneputzen tritt häufig Würgen und Übelkeit auf – probieren Sie eine andere Zahnpasta oder benutzen Sie Zahnseide und dann Ihre Zahnbürste ohne Zahnpasta.
Falls Sie schon Eisentabletten verordnet bekommen haben, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob die Einnahme kurzfristig abgebrochen werden kann, da Übelkeit, Appetitlosigkeit und Magenbeschwerden davon verschlimmert oder ausgelöst werden können.
    Ingwer
    Einige Studien zeigen, dass Ingwer bereits vielen Frauen geholfen hat. Untersucht wurde das Befinden der Schwangeren bei Einnahme von einem Gramm standardisiertem Extrakt am Tag. Ingwer können Sie bei Beschwerden so zu sich nehmen:
ein Teelöffel in der Knoblauchpresse frisch ausgepresstes Ingwer
zwei Milliliter flüssiges Extrakt oder 10 Milliliter Sirup aus Apotheke oder Reformhaus
vier Tassen Ingwertee, zubereitet aus je einem halben Teelöffel frisch geraspeltem Ingwer (zugedeckt fünf bis zehn Minuten ziehen lassen)
Ingwerlimonade
    Vitamin B
    Vitamin B wurde schon vor etwa 65 Jahren gegen Schwangerschaftsübelkeit eingesetzt, hilft aber nach heutigem Stand der Forschung nur einem Teil der betroffenen Frauen. Vielleicht hilft Ihnen das auf dem Markt befindliche Präparat Nausema ® , ein Nahrungsergänzungsmittel, das Vitamin B1, B6 und B12 enthält. In unserer Nahrung findet man diese Vitamine in Vollkorngetreide, Hefe, Nüssen, Bananen, Geflügel, Fisch, Fleisch, vor allem Innereien, Avocados, Reis, Milchprodukten und Eiern.
    Homöopathie
    Für einige Frauen bietet auch die Homöopathie die richtige Unterstützung. Auf diesem Gebiet liegen keine Studien vor, aber die Einnahme der üblicherweise eingesetzten Homöopathika wird als unschädlich eingestuft. Entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist natürlich die Beratung durch eine speziell in Homöopathie ausgebildete Hebamme, Ärztin oder Heilpraktikerin. In unserer Praxis berichteten Frauen, dass ihnen Nux vomica D6 geholfen habe, bei anderen war Ipecacuanha D6 und bei wieder anderen Pulsatilla D6 hilfreich.
    Akupunktur
    Bei starkem Schwangerschaftserbrechen ist in einigen Studien Akupunktur als wirkungsvolle Therapiemethode nachgewiesen worden.
    Die besten Erfolge erzielen dabei erfahrene Behandler, die mit tiefer Verumakupunktur arbeiten. Diese Form der Akupunktur hat auch vielen Schwangeren, die in unserer Praxis betreut wurden, geholfen.
    Akupressur
    Frauen, die wir betreuten, haben bei Übelkeit auch gute Erfahrungen mit Akupressur gemacht. Dazu wird zwei- bis dreimal täglich für fünf Minuten ein leichter Druck auf einen Akupressurpunkt (Nei-Kuan-Punkt) an der Innenseite des Unterarms ausgeübt. Dieser Punkt ist schon lange als Akupressurpunkt zur Vorbeugung bei Reisekrankheiten bekannt. Im Handel (Apotheken) erhältliche Reisearmbänder, die unterhalb des Handgelenkes befestigt werden und mithilfe eines Kunststoffknopfes Druck auf den Nei-Kuan-Punkt ausüben, sind vor allem in England und den USA bei Schwangeren bekannt und beliebt.
    Gut gegen Übelkeit: der Nei-Kuan-Punkt zwischen den Beugesehnen des Handgelenks.
    Medikamente
    Auch wenn Sie sonst im ersten Drittel der Schwangerschaft keine Medikamente einnehmen wollen, wenn Übelkeit und Erbrechen hartnäckig anhalten, können Sie vielleicht kurzfristig doch ein Medikament von Ihrer Frauenärztin verordnet bekommen.
    Es gibt heute in Deutschland kein Medikament gegen Übelkeit, das von den Herstellern für die Schwangerschaft ausdrücklich zugelassen auf dem Markt ist. Der traurige Hintergrund dafür ist die Geschichte des Contergan-Skandals. Der Wirkstoff Thalidomid wurde im Hinblick auf Nebenwirkungen – vor allem aufgrund vieler Tierversuche – als besonders sicher eingestuft und Ende der 1950er Jahre gezielt als das Beruhigungs- und Schlafmittel für Schwangere empfohlen. In der Folge kam es zu einer Häufung von schweren Fehlbildungen und dem Fehlen von Gliedmaßen und Organen bei Neugeborenen. Der Zusammenhang zur Einnahme von Contergan während der Schwangerschaft wurde schließlich entdeckt, und 1961 wurde das Medikament vom Markt genommen. Das bewirkte in der darauffolgenden Zeit, dass Medikamente nur nach strengen Prüfungen für Schwangere und Stillende zugelassen werden durften. Die Verordnung eines Medikaments in der Schwangerschaft sollte daher immer sehr genau überlegt sein.

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