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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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West mit dem Instrumententraining im Tauchboot beginnen. Die Flugzeugfabrik Pelholme hat bereits sorgfältige Probetauchversuche durchgeführt. Sie brauchen sich also nur noch mit den Geräten vertraut zu machen, die Sie bei der Fahrt und den Experimenten bedienen müssen.«
    Spencer runzelte die Stirn. »Eine Flugzeugfabrik? Was verstehen denn die Ingenieure und Konstrukteure dort von der Herstellung eines Tiefsee-Tauchboots?«
    »Das läßt sich leicht erklären«, sagte Sandecker geduldig. »Die Firme Pelholme hat ihre Technologie schon vor zehn Jahren von der Luftfahrt auf die See umgestellt. Inzwischen hat man dort bereits vier Unterwasser-Labors und zwei einwandfrei funktionierende Tauchboote für die Marine hergestellt.«
    »Hoffentlich funktioniert unser Tauchboot auch so gut«, sagte Merker. »Ein Leck in viertausend Meter Tiefe wäre nämlich äußerst unangenehm für uns alle.«
    Sandecker lächelte beruhigend. »Sie brauchen nichts zu befürchten. In die Sappho I sind alle nur erdenklichen Sicherheitsvorrichtungen eingebaut worden. Selbst im Falle eines Defekts an irgendeinem Gerät werden Sie ungefährdet wieder auftauchen können.«
    Das kann er leicht sagen, dachte Giordino verdrossen. Er ist ja nicht dabei.
24
    Henry Munk veränderte seine Lage auf der langen, mit Kunststoff gepolsterten Liege, unterdrückte ein Gähnen und spähte wieder durch die Hecksichtscheibe der Sappho I . Die endlose Ausdehnung der Bodenablagerung am Meeresgrund bot einen Anblick von ermüdender Eintönigkeit. Auch die Meßuhren der Instrumententafel über der Liege zeigten fast immer die gleichen Werte. In den langen Stunden, die Henry Munk hier auf seinem Beobachtungsposten im Heck verbracht hatte, waren ihm all diese Meßwerte über Salzgehalt, Temperatur, Schallgeschwindigkeit und Tiefendruck auf einem Magnetband schon bis zum Überdruß vertraut geworden. Das lahmte Munks Aufmerksamkeit so sehr, daß er beinahe die winzige Bewegung der Magnetometernadel übersehen hätte. Gerade noch rechtzeitig erspähte er das fast unmerkliche Beben des Meßzeigers. Er wandte schnell den Kopf und rief nach vorn in die Pilotenkanzel: »Maschinen stoppen!«
    Giordino schaute sich hastig um. Er konnte lediglich Munks Beine sehen. Sein Oberkörper wurde von den Instrumenten verdeckt. »Was hast du entdeckt?« fragte Giordino.
    »Wir sind eben über einen metallischen Gegenstand hinweggeglitten. Stoß zurück, damit ich mir das näher anschauen kann.«
    »Wird gemacht«, sagte Giordino und setzte die beiden Außenmotoren mittschiffs am Rumpf mit halber Kraft auf Rückwärtsfahrt. Etwa zehn Sekunden lang schien die Sappho I reglos in der mit etwa zwei Knoten Geschwindigkeit fließenden Strömung zu schweben, bis sie sich zögernd rückwärts bewegte. Gunn und die anderen drängten sich um Munks Instrumententunnel.
    »Erkennst du etwas?« fragte Gunn.
    »Ich kann es noch nicht deutlich sehen«, antwortete Munk. »Aber da scheint etwas aus dem Bodenschlamm ungefähr zehn Meter hinter uns zu ragen. Die Heckscheinwerfer zeigen nur einen vagen Umriß.« Alle warteten.
    Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis Munk endlich sagte: »Okay, jetzt habe ich es deutlich in Sicht.«
    Gunn wandte sich an Woodson. »Schalte die beiden Bodenkameras und die dazugehörigen Leuchten an. Wir müssen das filmen.« Woodson nickte und ging an seine Geräte.
    »Kannst du es beschreiben?« fragte Spencer.
    »Es sieht wie eine Röhre aus, die aus dem Schlamm emporragt.« Erregung schwang in Munks Stimme mit.
    »Eine Röhre?« fragte Gunn skeptisch.
    Drummer spähte über Gunns Schulter. »Was für eine Art von Röhre könnte das wohl sein?«
    »Woher soll ich das jetzt schon wissen?« antwortete Munk ungeduldig. »Das Ding gleitet jetzt steuerbord unter uns vorbei. Sag Giordino, er soll das Boot an Ort in der Schwebe halten, sobald das Ding unter der Bugsichtscheibe erscheint.«
    Gunn ging durch den schmalen Mittelgang nach vorn. »Kannst du unsere Position halten?«
    »Ich will es versuchen. Aber die Strömung beginnt uns breitseits zu driften, und ich kann nicht so genau gegensteuern.«
    Vorn am Bug legte Gunn sich auf den mit Gummi beschichteten Boden und spähte zusammen mit Merker und Spencer durch eine der vier vorderen Sichtscheiben. Sie sahen den Gegenstand fast gleichzeitig. Es war eine Röhre mit trichterförmigem Rand von etwa zwölf Zentimeter Durchmesser, die da aus dem Bodenschlamm ragte. Überraschenderweise war das Metall zwar stumpf und fleckig, aber

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