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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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in Gang.«
    »Ich habe nichts gehört –«
    »Von einem Suchunternehmen?« ergänzte Seagram. »Das wundert mich nicht. Solange eine Geheimhaltung möglich ist, wird nichts an die Öffentlichkeit dringen. Sogar Ihr Assistent für Sondereinsätze, Albert Giordano –«
    »Giordino«, verbesserte Pitt.
    »Ja, Giordino. Er navigiert im Moment ein Suchboot über den Atlantikgrund, ohne den wahren Zweck des Unternehmens zu ahnen.«
    »Aber die Expedition der Sappho I soll doch tatsächlich die Lorelei-Strömung in der Tiefe des Ozeans erforschen.«
    »Ein günstiger Zufall. Admiral Sandecker konnte das Tauchboot einige Stunden vor dem geplanten Auftauchen in jenes Gebiet beordern, in dem die Titanic zuletzt geortet worden ist.«
    Pitt beobachtete geistesabwesend den Start einer Linienmaschine von der Hauptpiste. »Warum gerade ich? Was verschafft mir die Ehre, an dem hirnrissigsten Unternehmen des Jahrhunderts teilnehmen zu dürfen?«
    »Sie sollen nicht nur teilnehmen, Mr. Pitt. Sie sollen die ganze Bergungsoperation leiten.«
    Pitt warf Seagram einen grimmigen Seitenblick zu. »Die Frage ist immer noch offen. Warum ich?«
    »Weil NUMA die besten Spezialisten auf dem Gebiet der Ozeanographie in seinem Stab hat, und weil Sie der Leiter von Sondereinsätzen dieses Amts sind.«
    »Langsam dämmert es mir. Ich scheine gerade im falschen Augenblick in einer falschen Position zu sein.«
    »Sie können darüber denken, wie Sie wollen«, sagte Seagram müde. »Ich selbst habe jedenfalls festgestellt, daß Sie beachtlich viele schwierige Projekte erfolgreich angepackt haben.« Er zog ein Taschentuch und tupfte über seine Stirn. »Zu Ihren Gunsten spricht auch die Tatsache, daß Sie eine Art Fachmann sind, was die Titanic betrifft.«
    »Das Sammeln und Studieren von Denkwürdigkeiten über die Titanic ist mein Hobby und nichts weiter. Das qualifiziert mich wohl kaum zur Leitung der Bergung dieses Monsterschiffs.«
    »Admiral Sandecker ist aber davon überzeugt, daß Sie für Menschenführung und Logistik geniale Fähigkeiten besitzen, Mr. Pitt.« Er sah Pitt unsicher an. »Werden Sie die Aufgabe übernehmen?«
    »Nach Ihrer Schätzung kann ich es nicht schaffen, stimmt’s, Seagram?«
    »Ja, das ist meine Meinung. Aber da für unser eigenes Vorhaben so sehr viel vom Erfolg dieser Bergung abhängt, muß ich meine ganze Hoffnung auf Sie setzen.«
    Ein mattes Lächeln zuckte um Pitts Lippen. »Ihr Vertrauen ehrt mich.«
    »Also?«
    Ein paar Sekunden starrte Pitt gedankenvoll durch die Bugscheibe der Pilotenkanzel aufs Flugfeld. Dann nickte er fast unmerklich und sah Seagram fest an. »Gut, Mr. Seagram, Sie können auf mich rechnen. Aber machen Sie sich erst Hoffnung, wenn das verrostete alte Monstrum in einem Dock von New York verankert liegt. Denn falls wir die Titanic überhaupt finden, könnte ihr Rumpf schon so verrottet sein, daß eine Hebung unmöglich ist. Allerdings ist nichts absolut unmöglich. Und obwohl ich nicht weiß, warum die Regierung so großen Wert auf diese Bergung legt, will ich sie jedenfalls versuchen. Darüber hinaus kann ich nichts versprechen.«
    Pitt lächelte in der für ihn typischen selbstironischen Art und klomm aus dem Pilotensitz. »Ende der Rede. Verlassen wir jetzt diese Hitzekammer und suchen wir eine hübsche Cocktaillounge mit Klimaanlage, damit Sie mir dort einen Drink spendieren können. Den sind Sie mir mindestens schuldig, nachdem Sie mir den verücktesten Job des Jahres aufgeschwatzt haben.«
    Seagram stieß einen hörbaren Seufzer der Erleichterung aus.
26
    Zuerst behandelt John Vogel das Kornett wie jede andere Restaurationsaufgabe. Das Instrument hatte keine Besonderheiten, die einen Sammler begeistern konnten. Im Moment konnte es keinen begeistern. Die Ventile waren verrostet und verklemmt; das Messing von einem seltsamen Schmutzüberzug verfärbt; und dem verhärteten Schlamm im Innern der Röhren entströmte ein faulig fischiger Geruch. Vogel hielt es für unter seiner Würde, sich mit dem Kornett zu beschäftigen. Einer seiner Assistenten konnte die Restaurierung übernehmen.
    Vogels ganze Liebe galt der Erneuerung exotischer Instrumente. Alte chinesische und römische Trompeten, verbeulte alte Blashörner aus der großen Frühzeit des Jazz: solche Instrumente von historischem Wert behandelte und restaurierte Vogel mit der Geduld und Handwerkskunst eines Uhrmachers, bis sie wieder wie neu glänzten und klar und rein im Ton waren.
    Er wickelte das Kornett in ein altes Tuch und legte

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