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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sind, lasse ich es Ihnen zuschicken.«
    »Ich danke Ihnen im Namen der Museumsverwaltung.«
    »Allerdings erhalten Sie das Instrument nicht direkt geschenkt.«
    Vogel sah den Admiral unsicher an. »Das verstehe ich nicht.« Sandecker lächelte. »Nennen wir es eine Dauerleihgabe. Das erspart uns bürokratische Schwierigkeiten, falls wir uns das Instrument zeitweilig ausleihen müssen.«
    »Einverstanden.«
    »Noch eines«, sagte Sandecker. »Die Presse weiß nichts von dieser Entdeckung. Es wäre mir sehr lieb, wenn Sie vorerst nichts davon verlauten lassen würden.«
    »Der Sinn dieser Geheimhaltung ist mir zwar nicht klar, aber ich werde natürlich schweigen, wenn Sie es so wünschen.« Vogel verabschiedete sich und ging.
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, rief Gunn erregt: »So ein verdammtes Pech! Wir müssen der Titanic ganz nahe gewesen sein!«
    »Daran bestehen kaum Zweifel«, stimmte Pitt zu. »Das Sonargerät der Sappho I erfaßt einen Radius von zweihundert Meter. Das Wrack muß dicht außerhalb dieser Reichweite liegen.«
    »Wenn wir nur mehr Zeit gehabt hätten«, sagte Gunn verdrossen. »Oder wenn man uns darüber informiert hätte, was wir eigentlich suchen.«
    »Die Erprobung von Sappho I und die Experimente in der Lorelei-Strömung waren die wichtigsten Aufgaben«, erklärte Sandecker freundlich. »Und in dieser Hinsicht hast du mit deiner Mannschaft ausgezeichnete Arbeit geleistet. Natürlich ist es schade, daß wir euch nicht einweihen konnten. Aber Gene Seagram und sein Sicherheitsdienst bestehen darauf, keine die Titanic betreffenden Informationen weiterzugeben, bevor wir mit der Bergungsoperation schon gute Fortschritte gemacht haben.«
    »Lange können wir ein solches Unternehmen ohnehin nicht geheimhalten«, sagte Pitt. »Alle Nachrichtenmedien der Welt werden bald Wind davon bekommen und das historische Ereignis dieser Bergung sensationell ausschlachten.«
    Sandecker stand von seinem Schreibtisch auf und trat an eines der breiten Fenster. Als er sprach, klang seine Stimme leise und wie aus weiter Ferne. »Graham Parleys Kornett.«
    »Ja, Sir?« fragte Gunn respektvoll.
    »Graham Parleys Kornett«, wiederholte Sandecker mit einem hoffnungsvollen Unterton. »Falls das alte Horn als Beispiel gelten kann, dann wäre es möglich, daß die Titanic dort unten am Boden des schwarzen Abgrunds so gut erhalten im Schlamm liegt wie in der Nacht ihres Untergangs.«
28
    Ein zufälliger Beobachter hätte die drei Männer in dem verwitterten Ruderboot auf dem Rappahannock River für harmlose Sonntagsangler gehalten. Sie trugen verblichene Sporthemden, und an ihren verbeulten Hüten war das übliche Sortiment von Haken und Fliegen befestigt. Es war ein typisches Bild, einschließlich der Sechserpackung Bierdosen, die in einem Fischnetz neben dem Boot im Wasser hing. Der kleinste von den dreien war rothaarig und hatte ein schmales Gesicht. Er lehnte im Heck, hielt lässig seine Angelrute über Bord und schien vor sich hin zu dösen. Der zweite Mann blätterte in einem Magazin, und der dritte warf von Zeit zu Zeit den silbrig schimmernden Köder einer Schleppangel aus. Er war groß, etwas dicklich, mit einem runden Gesicht und blauen Augen, die schläfrig mild wirkten.
    Admiral Joseph Kemper konnte es sich leisten, mild und gutmütig zu erscheinen. Ein Mann von so unglaublicher Machtfülle brauchte keinen hypnotisch scharfen Blick oder martialisches Gehabe, um anderen zu imponieren. Lächelnd sah er den Mann an, der im Heck döste. »Mir scheint, Jim, du bist nicht gerade ein begeisterter Sportangler.«
    »Für mich war das schon immer die langweiligste Freizeitbeschäftigung, die sich Männer ausgedacht haben«, antwortete Sandecker.
    »Und Sie, Mr. Seagram? Sie haben überhaupt noch nicht nach der Angelrute gegriffen.«
    Seagram blickte über den Rand der Zeitschrift zu Kemper hoch. »Falls ein Fisch in diesem verseuchten Wasser überhaupt leben kann, müßte er wie ein Monstrum aus einem schlechten Horrorfilm aussehen und noch schlechter schmecken.«
    »Da Sie beide mich zu dieser Angelpartie eingeladen haben«, sagte Kemper, »vermute ich allmählich eine ganz andere Absicht dahinter.«
    Sandecker lächelte. »Genieße einfach die frische Luft, Joe, und vergiß für ein paar Stunden, daß du Stabschef der Marine bist.«
    Kemper seufzte. »Ich dachte, ich wäre dich nach deinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst für alle Zeiten losgeworden. Aber jetzt tauchst du wieder auf, und wahrscheinlich

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