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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nur, um mir irgendeine furchtbare Geschichte unterzujubeln.«
    »Gut geraten«, sagte Sandecker ganz beiläufig. »Wir suchen die Titanic.«
    Kemper warf die Schleppangel weit aus und rollte sie langsam ein. »Wirklich?«
    »Ja, wirklich.«
    Kemper kurbelte scheinbar unbeeindruckt an seiner Wurfrolle. »Wozu? Um die Neugier der Öffentlichkeit mit ein paar Fotos zu stillen?«
    »Nein, um das Schiff zu heben.«
    Kemper hörte zu kurbeln auf. Er wandte den Kopf und starrte Sandecker an. »Du hast doch von der Titanic gesprochen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Jim, mein Junge, du willst mir doch nicht etwa einreden –«
    »Das ist kein Hirngespinst«, unterbrach ihn Seagram. »Die Ermächtigung für die Bergungsaktion kommt direkt aus dem Weißen Haus.«
    Kemper sah Seagram forschend an. »Dann muß ich wohl annehmen, daß Sie in diesem Falle für den Präsidenten sprechen.«
    »Ja, Sir. Das stimmt.«
    Kemper wandte sich Sandecker zu. »Du bist auch an der Aktion beteiligt, Jini?«
    Sandecker nickte. »Aber Mr. Seagram spielt dabei eine wichtige Rolle.«
    »Also gut, Mr. Seagram«, sagte Kemper mit ironischer Freundlichkeit. »Da diese verschwörerische Zusammenkunft offenbar Ihr Werk ist, können Sie mir vielleicht auch erklären, warum man es im Weißen Haus plötzlich so eilig hat, ein uraltes Wrack zu heben?«
    »Dazu muß ich zuerst eines klären, Admiral. Ich bin einer der beiden Planungsleiter der Meta-Abteilung, einem der Regierung unterstellten geheimen Forschungsunternehmen.«
    »Davon habe ich nie etwas gehört«, sagte Kemper.
    »Wir sind in keinem der Regierungsämter registriert. Nicht einmal CIA, FBI oder NSA wissen über unsere Operationen Bescheid.«
    »Ein getarnter Gehirn-Trust«, warf Sandecker ein.
    »Unsere Aufgaben gehen über die eines üblichen Gehirn-Trusts hinaus«, erklärte Seagram. »Unsere wissenschaftlichen Mitarbeiter entwerfen Zukunftsprojekte und versuchen dann, erfolgreich arbeitende Systeme daraus zu konstruieren.«
    »Das muß doch Millionen von Dollar kosten«, sagte Kemper.
    »Den genauen Betrag darf ich leider nicht nennen, aber es handelt sich um eine zehnstellige Zahl.«
    »Du meine Güte«, sagte Kemper, und seine blauen Augen verloren ihre schläfrige Sanftheit. »Sie können also mit mehr als einer Milliarde Dollar herumspielen, und zwar mit einem Team von Wissenschaftlern, dessen Existenz offiziell keiner kennt. Sie machen mich wirklich neugierig, Mr. Seagram.«
    »Mich auch«, ergänzte Sandecker trocken. »Bis jetzt haben Sie die Hilfe von NUMA mittels Ihrer Beziehungen zum Weißen Haus und als eine Art Berater des Präsidenten in Anspruch genommen. Wozu diese Winkelzüge?«
    »Weil der Präsident unbedingt vermeiden will, daß der Kongreß sich mit der Meta-Abteilung und deren Finanzierung beschäftigt.«
    Kemper und Sandecker sahen einander an und lächelten. »Immer wieder das alte Spiel: Regierung kontra Kongreß.«
    »Es ließ sich nicht umgehen, wenn wir in aller Ruhe und wirkungsvoll arbeiten wollten«, fuhr Seagram fort. »Die Meta­Abteilung konnte nur auf diese Weise ein Verteidigungssystem mit dem Kodenamen Projekt Sizilien – oder Sizilianisches Projekt entwickeln.«
    »Sizilianisches Projekt?«
    »Das Kodewort ist in Anlehnung an einen Begriff aus der Schachstrategie entstanden: die Sizilianische Verteidigung. Das Projekt selbst arbeitet mit einer Variante des Laser-Prinzips. Wenn wir beispielsweise Schallwellen einer bestimmten Frequenz durch ein mit aktivierten Atomen angereichertes Medium senden, können wir dadurch ungeheure Lautstärken erzeugen – ganz simpel ausgedrückt.«
    »Ist das eine Parallele zum Laserstrahl?« fragte Kemper.
    »So ungefähr«, antwortete Seagram. »Nur daß ein Laserstrahl – wie der Name schon sagt – eine starke, aber sehr dünn gebündelte Lichtenergie ausstrahlt, während unser Gerät ein breit gefächertes Feld von Schallwellen aussendet.«
    »Aber was für einen Sinn hat das?« fragte Sandecker. »Wenn man davon absieht, daß dadurch viele Trommelfelle zerschmettert werden können.«
    »Es wird Ihnen ja bekannt sein, Admiral, daß Schallwellen sich kreisförmig ausbreiten ähnlich wie Wellen auf einer glatten Wasserfläche, wenn man einen Stein hineinwirft. Beim Projekt Sizilien können wir nun diese Schallwellen millionenfach vervielfältigen. Wenn man diese gewaltige Energiemenge in die Atmosphäre ausstrahlen läßt, treibt sie Myriaden von Luftpartikeln vor sich her und kondensiert sie so stark, bis sie eine

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